Waren Deutsche faul als Gastarbeiter gerufen worden sind und haben daher um ausländische Arbeiter geworben?

10 Antworten

Es ging eher um die Billiglöhner. Arbeit gab es genug und wenn jemand einen Beruf erlernt hat, will er in diesem auch arbeiten, sich evtl. als Meister weiterbilden und nicht als Müllwerker arbeiten. Dazu braucht man keine Ausbildung. Die Arbeiter haben auch meist gerne Überstunden gemacht, denn da ga es noch zusätzlich einen Zuschlag. Faul waren die damals nicht, aber es war oft unter ihrer Würde als Billiglöhner zu arbeiten, wenn man im erlernten Job das Doppelte oder Dreifache verdient.

Nur weil man ein "Prof" ist, heißt das nicht, dass man automatisch recht hat. Befrei dich von dem Gedanken, dass die aussage eines "Profs" richtig ist. Wenn du wüsstest, was manche davon für einen Unsinn erzählen, würden dir die Ohren schlackern ;)

Die Aussage mit der "Lust zur körperlichen Arbeit": Nun, hier müssen wir unterscheiden zwischen den Gastarbeiterjahren und Heute. Damals gab es schlicht so viel Arbeit, dass wir Menschen gebraucht haben, die unsere expandierende Wirtschaft mitgetragen haben. Das war damals nochs ehr einfach, weil die Jobs keine hohe Bildung benötigt haben. So konnten bildungstechnisch sehr einfache Menschen hier sehr viel Geld verdienen. Es war also ein Gewinn für alle Seiten. Faulheit hat damit also gar nichts zu tun, sondern eher gezielte, gut geplante Wirtschaft, die das Fundament unserer heutigen Gesellschaft darstellt.

Zum "stinkfaul" muss man etwas ausholen. Der "Deutsche" ist nicht stinkfaul, er möchte nur gerne bestimmte Ziele im Leben erreichen, die mehr Geld und damit gezwungenermaßen mehr Bildung benötigen. Es stimmt, viele möchten "zur Uni" um dann gut bezahlte Jobs zu bekommen. Das ist schwierig, braucht viel Arbeit und Gehirnschmalz und deswegen haben wir eine "Unterversorgung" in den "einfachen" Berufen - die ebenfalls nötig sind. Diese geben jedoch nicht so viel Geld, aber vor allem sind sie körperlich sehr belastend. Arbeit auf dem Bau zum Beispiel, oder Fließenleger, alles handwerkliche. Wenn man dann noch bedenkt, dass der durchschnittliche Deutsche einen gewissen Lebensstandard möchte, dafür dann körperlich hart arbeiten muss UND dazu noch wenig verdient, führt das bei den aktuellen Lebenserhaltungskosten schnell zur Realisation: Ich will entweder was mit hohem Abschluss machen, oder gar nichts.

Die Lage "heute" sieht nun so aus: Wir haben definitiv zu wenig Menschen in den handwerklichen Berufen und auch bei den sehr einfachen Dingen, wie Paketfahrer, Spargelstechen, Helfer und so weiter. Das möchte kaum ein Deutscher tun, da es einerseits sehr anstrengend ist und die Bezahlung sehr mies. Die "Ausländer" hingegen haben hier andere Voraussetzungen. Sie sind nicht nur genügsamer, was den Lebensstandard angeht, sondern sie können mit dem, was "wir" als "schlechtes Gehalt" erleben, in ihren Heimatländern sehr, sehr gut leben. Und genau das war auch immer der Plan: Hier einige Jahre arbeiten, Geld ansparen und damit in den wirtschaftlich ärmeren Ländern wie Könige leben. Bedenke, dass der Afghanische Durchschnittslohn aktuell bei 35 Euro im MONAT liegt. Nicht in der Stunde, im MONAT. Ein Afghane, der hier praktisch auf 400 Euro Basis arbeitet, in einem kleinen ein-zimmer Wohnheim lebt, kann sich nach ein paar Jahren hier in Afghanistan ein Haus kaufen. Hat er dazu noch Fähigkeiten und macht die obligatorischen Abschlüsse für bessere Jobs ... wird es noch fantastischer. Doch wir müssen nicht mal bis nach Afghanistan gehen, selbst in Osteuropa reicht sehr viel weniger Geld zum (guten) Leben.

Zu guterletzt: Es gibt hier keine "Abneigung gegenüber Fremden" per se. Es gibt eine Abneigung gegen "bestimmte" Fremde, das ist richtig. Und das ist absolut nicht falsch in meinen Augen, dass man die Leute verachtet, die Gewalt und Hass und Unrecht mit zu uns bringen.


tanztrainer1  18.08.2022, 14:29

Es gibt zwar welche, die hier für relativ wenig Geld arbeiten, seine Familie aber in der Heimat bleibt, und er nur am Wochenende heim kommt, zum Beispiel die ganzen "Subunternehmer" aus Polen auf dem Bau. Oder man arbeitet beispielsweise in Görlitz, wohnt aber grenznah in Polen. Quasi die sogenannten Grenzgänger. Die kommen natürlich gut mit dem Verdienst aus.

Aber sehr viele Migranten, die nicht so üppig verdienen, haben doch genau die gleichen Lebenshaltungskosten wie wir. Aber da sie eben keine so großen Ansprüche stellen, sind sie mit weniger guten Wohnungen zufrieden, in die ein Deutscher nie im Leben einziehen würde. Und schon hat dann dann so etwas wie eine Ghetto-Bildung.

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zocker0796  03.05.2022, 14:39

Mein Vater hat einen Bekannten. Auch Prof. Hat aber nur promoviert . Copy paste . Kennt den Unterschied von korrelation und Kausalität nicht einmal . Und sowas doziert .

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Winterlimonade  03.05.2022, 14:55
@zocker0796

Lustig ;) Ich habe auch studiert und was da so als Professor rumlief, war amüsant. Aber es gibt auch gute, die ihren Job mögen und sich für ihre Studenten echt einsetzen. Hatte auch so einen, sehr feiner und netter Mensch.

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Nein es gab einfach nicht genug Arbeiter.

  1. Weltkrieg etc hat da seine Spuren hinterlassen.

Kein seriöser Professor äußert sich so

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 2 Staatsexamen

Batman738 
Beitragsersteller
 03.05.2022, 13:55

Es ist halt kein Prof mit einem Stock im A....

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FreifrauvonDiez  03.05.2022, 14:00
@Batman738

Klingt eher nach einem Prof aus einer Phantasieuni. Ich hab während meines Studiums aus verschiedenen Fachbereichen kennen gelernt. Obwohl jeder seine Spleens hatte verband sie gewisse Manieren

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adabei  03.05.2022, 14:13
@FreifrauvonDiez

Vielleicht ist der Fragesteller ja auch sus Österreich. Da wird jeder stinknormale Gymnasiallehrer als Professor bezeichnet.

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Singvogelnest  28.01.2023, 19:04
@Batman738
Es ist halt kein Prof mit einem Stock im A....

Was studierst du denn, mit dieser Aussprache?

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"Gastarbeiter" gibt es schon seit den 50er Jahren und Türken versstärkt seit Ende der 60er Jahre.

Tatsache ist, dass es in Deutschland nach dem Krieg einfach zu wenig Männer gab und die Wirtschaft verstärkt Arbeitskräfte brauchte. Vor allem in der Produktion in den Industriebetrieben.

Dass manche Deutsche lieber eine "saubere" Arbeit haben wollten, bleibt unbestritten. Dass sie deswegen faul waren, würde ich nicht sagen.


tanztrainer1  18.08.2022, 14:21

Mit dem Anwerbeabkommen von 1968 kamen Jugoslawen nach Deutschland. Türken kamen schon 1961.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Anwerbeabkommen

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maria38000  19.08.2022, 09:06
@tanztrainer1

Ich habe geschrieben "verstärkt". Das heißt nicht, dass es nicht schon vorher türkische Gastarbeiter gegeben hat. Wer lesen kann ist klar im Vorteil.

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tanztrainer1  19.08.2022, 09:18
@maria38000

Das "verstärkt" hab ich wohl überlesen.

Auf GF schreiben aber häufig Leute total unkorrekte Zeiten. Bei mir am Ort kamen die Türken zum Beispiel schon ab 1961 verstärkt an. Die Griechen schon 1960. Zu der Zeit war das noch ein großer Industriestandort.

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Der Prof hat ansatzweise recht.

Körperlich anstrengende Arbeiten gehen meist mit geringer Qualifikation einher. Und hier befinden sich übermäßig viele Personen mit Migrationshintergrund.

Ob das jetzt an mangelnder Bildung seitens der Immigranten oder der Faulheit der Deutschen liegt, darüber lässt sich streiten. Dass es faule Deutsche gibt, die sich trotz schlechter Bildung für solche Arbeiten "zu schade" sind, bestreite ich nicht.

Nach dem Krieg wurde jegliche Arbeitskraft benötigt, da viele Deutsche Männer gefallen sind. Ist nicht verwerflich, hier auch aus dem Ausland anzuwerben.

Und mein Tipp an dich: Arbeite an deiner Rechtschreibung, wenn du dein Studium bestehen möchtest.