Als "Ausländer" in der deutschen Botschaft arbeiten?
Hallo :) Ich mache dieses Jahr Abi und möchte danach gerne PoWi (Bachelor) & dann Internationale Beziehungen (Master) studieren, weil ich sehr gerne im Auswärtigen Amt arbeiten möchte. Oder in einer EU/UN - Behörde. Ganz genau weiß ich es noch nicht. Meine Frage ist, ob es ein Problem darstellt, wenn ich ausländischer Herkunft bin, aber einen deutschen Pass habe und in D geboren wurde. Wird man da komisch angesehen? Ich weiß, die Frage ist vlt seltsam und meine Sorgen unbegründet, doch ich stelle mir diese Frage ziemlich oft. Es wäre toll, wenn mir jemand weiterhelfen könnte :)
3 Antworten
Natürlich ist das nicht komisch! Wie kommst du darauf?! Das wäre Diskriminierung der Herkunft und das dürfte es in keinem Beruf geben! Du bist deutscher Staatsbürger und das zählt (!) und nicht die Hautfarbe oder die Herkunft. Abgesehen davon arbeiten auch andere Menschen mit ausländischen Wurzeln im Konsulat oder in einer Botschaft, da sie 1. mehrsprachig aufgewachsen sind bzw. es gelernt haben, was immer ein Plus in diesen Berufen ist und 2. das sowieso ein internationaler Beruf ist. Du wirst ja auch wahrscheinlich alle paar Jahre ins Ausland versetzt und arbeitest zB. in einer deutschen Botschaft im Ausland.
Kurz gesagt: Die Herkunft ist für jeden Beruf egal! Selbst als Politiker: siehe Philipp Rösler
Es könnte zielführender sein, Jura zu studieren, wenn Du wirklich in die Politik-Verwaltung (Behörde) willst. Fast alle wichtigen Posten in der EU jenseits der Parteipolitik sind Verwaltungsposten, und da sitzen zu über 90% Juristen und Verwaltungsfachleute mit juristischem Hintergrund. Politologen sind da ziemlich selten. Dafür sind Politologen häufig arbeitssuchend, es ist halt ein "philosophisches" Universitätsfach, im Gegensatz zu den Juristen, die an einer "staatswissenschaftlichen" Fakultät studieren und somit passgenauer ausgebildet werden. Wenn es mit dem Einstieg in das AA, die EU oder UN nicht klappen sollte, kann man immer noch Anwalt werden oder anderweitig in die Politik gehen. Deine Herkunft sollte keine Rolle spielen. ABER: Das Auswärtige Amt gilt als äußerst konservatives Ministerium. Dort Arbeit zu finden gilt als äußerst schwierig. Drei europäische Sprachen fließend und verhandlungssicher, auch schriftlich zu beherrschen ist selbst für untere Ränge bereits Voraussetzung. Die Konkurrenz ist riesig. Aber wenn man dort wirklich ein Pöstchen ergattert hat, ist das Leben natürlich schön, auch wenn man sich den Einsatzort irgendwo auf der Welt nicht unbedingt aussuchen kann. Die UN bildet ihr Personal an eigenen Universitäten in verschiedenen Ländern aus. Englisch ist dort Unterrichtssprache, neben anderen Sprachen.
Nein Diskriminierung aufgrund von "Abstammung" haben wir vor rund 60 Jahren abgelegt. (Die meisten jedenfalls) ;) Nein ernsthaft, warum sollte dich jemand komisch ansehen? Ich hoffe sehr, dass diese Frage nicht auf deinen bisherigen Erfahrungen im Alltag beruht. Das wäre traurig. Du hast die deutsche Staatsbürgerschaft und damit alle Rechte (und Pflichten) eines dt. Staatsbürgers. Sollte dir jemand etwas anderes erzählen, dann hoffe ich dass du und dein Umfeld euch dagegen zu Wehr setzt. Falls du noch weitere Sprachen durch eine Eltern sprichst, hast du evtl. einen kleinen Pluspunkt. Denn Sprachen sind beim AA sehr wichtig.