Wallach testet mich im Gelände enorm aus was tun?

8 Antworten

Ich kann deine Angst gut verstehen.

Die Besitzerin hätte weit früher Bescheid wissen müssen. Genau wegen sowas wurde mein Pony auch gefährlich im Gelände. Versaut fürs Leben. Weil meine RB Angst vor mir hatte, dass ich ihr keine Ahnung was antue, wenn sie mir gesagt hätte, dass sie Angst hat. Zumal sie verbotenerweise alleine ausgeritten ist.

Dieses "Zeigen, dass du das sagen hast" ist jetzt auch nicht gerade zielführend. Zumal das auch meistens überflüssig bist, denn so behauptet sich niemals ein "Anführer". Der überzeugt stattdessen von seiner Führungsqualität - und das ist nicht Gewalt, sondern vernünftiges Handeln, stets berechenbar bleiben.

Bleibe jetzt bis die Besitzerin dabei ist dann eben auf dem reitplatz - mit dem aktuellen Sturm ist es sowieso nicht so ratsam, wenn man jetzt ausreiten geht, zwecks losen Ästen usw. Dann bleibe jetzt erstmal auf dem Reitplatz, fasse dort wieder Fuß und überwinde deine Angst (passenderweise startet heute die Angstreiterchallenge...) und fasse du Vertrauen zum Pferd auf eingezäuntem Gelände. Und dann gehst du gemeinsam mit der Besitzerin raus. Und falls du einen Trainer hast, sollte dieser auch mitkommen und sich dein Problem mal anschauen - ein GUTER Trainer macht sowas.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Urlewas  11.02.2020, 09:15

Wenn man anfängt, mit einem Pferd zu diskutieren, geschweige denn zu kämpfen, zieht man gewöhnlich den Kürzeren. Sagt mein Reitlehrer, Pferdewirtschaftsmeister seit Jahrzehnten. Der hat schon manchen Lehrling durch die Ausbildung gebracht, und so manches S- Springpferd ausgebildet. Der macht gewiß nicht „duziduzi“, sondern nimmt, wo es ihm sinnvoll scheint, auch die Gerte her. Aber man muß dabei SICHER sein, dass das JETZT was bringt. Wenn es aber statt dessen immer schlimmer wird, ist ganz gewaltig was schief gelaufen...

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Punkgirl512  11.02.2020, 09:29
@Urlewas

Absolut - ich musste neulich meinem Beisteller auch mal ne Ansage machen. Drohgebärden, Steigen auf mich zu, beißen. Ich hatte ihm rein gar nichts getan. Das macht durchaus Angst - mein Pony als Puffer dann zwischen uns und dann hat es mir neulich gereicht. Seitdem ist dieses steigende und beißende Pferd super brav. Muckt der nochmal auf, fliegt der Strick eben nochmal an den Kopf - also das Strickende. Und dann ist wieder gut. Ist auch nicht die feine Art, ich hätte es gerne anders geklärt, aber wenn er das so will, dann bitte. Er ist auch nur übergangsweise bei mir.

Meistens geht aber leider dieses "Zeigen, wer das Sagen hat" einfach nur Schief, weil es halbherzig und/oder im falschen Moment passiert. Deshalb würde ich davon eher absehen - denem Reitlehrer traue ich das auch zu, nur der FS hier eher nicht.

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Urlewas  11.02.2020, 10:03
@Punkgirl512

Eben. Nur, weil man schon soundsoviel Jahre reitet, sich hier und da mal durchsetzen konnte, ist man noch lange kein Meister. Und es gibt Fälle, wo sogar ein solcher kapituliert. Aber ein echter Pferdemann (bzw Pferdefrau, um politisch korrekt zu sein😉) wird immer seine Grenzen akzeptieren, statt zu versuchen, mit aller Gewalt irgendwas geradebiegen zu wollen. Was meinen Reitlehrer angeht, hat er viiiiiel Geduld. Dann muß das Berittpferd eben statt 6 Wochen 6 Monate in Vollberitt bleiben. Wenn das „zu teuer“ ist, muß der Kunde sein Pferd eben ohne Besserung wieder mitnehmen. Oder seine Frau hat ein Pferd vorm Schlachter gerettet, was doch weder Alt noch krank war und für den Schulbetrieb taugen könnte. Nach etwa einem Jahr mit viel Arbeit, die er mit wenig „Gewalt“ und viel Doppellonge), in das Pferd investiert hatte, kam es dann doch weg.
Und im Falle der FS: einen Kleber zu kurieren, ist nun wirklich Aufgabe für einen Fachmann. Und selbst da ist nicht sicher, dass es funktioniert. Und erst recht nicht, dass dannach auch ein schwächerer Reiter damit klarkommt.

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Ich sage das jetzt nicht gern, aber Du bist diesem Pferd einfach nicht gewachsen. Und eigentlich weißt du das auch, und das Pferd weiß es schon lange!
Da kannst du machen, was du willst, und hundert Tipps beherzigen, und sogar noch so sehr alles richtig „machen“. Die mentale Stärke und den „Instinkt“, immer in Bruchteilen von Sekunden richtig zu reagieren, hast du nun mal (noch) nicht. Das bekommen die wenigsten hin, selbst wenn sie ein halbes oder ganzes Leben lang reiten. Die Hilfen bestens zu dosieren und zu koordinieren , das kann man nur bedingt lernen - und wenn , dann durch langen, sehr guten und sehr intensiven Unterricht. Das mag jetzt für dich ziemlich hart klingen, aber da gibt es leider nur eine Möglichkeit: Steig nicht mehr auf dieses Pferd.

Mit einem Pferd, das klebt, sich ungebärdig verhält und sogar steigt, würde ich niemals den Hof verlassen!

Wenn ich mit so einem Pferd ein gutes Stück weit komme, kann ich zumindest absteigen, bevor die Situation derart eskaliert. Ist auch nicht mal dies dies möglich: Hände weg von so einem Pferd!

Wenn du so arg dran „hängst“, mach eine Pflegebeteiligung draus und such Dir zum Reiten was anderes. Wenn man ehrlich ist, geht es einem in solchen Situationen aber mehr um den „Gesichtsverlust“, weil man mit der Situation nicht klar kommt. Wenn aber dann was passiert, verlierst du noch viel stärker Dein Gesicht, und noch einiges andere mehr.

Es ist keine Schwäche, wenn man seine Grenzen erkennt und zugibt, sondern im Gegenteil, das zeugt von Reife!

Ich wünsche Dir Weise Entscheidungen und weiterhin viel (angstfreien!) Spaß am Reiten! 😊

Du bist Dir schon sicher das Du und Deine RB die selbe Sprache sprecht?

Gewalt heißt nicht sich durchsetzen. Durchsetzen ist ein Spiel von den richtigen Impulsen zur richtigen Zeit zur richtigen Stärke.

Hier wird keiner Dir wirklich helfen können! Jedes Pferd brauch den rechten Umgang vom rechten Reiter zur rechten Zeit.

Nur was einige schon geäussert haben, nicht mehr raus mit dem Pferd. Nicht willkürlich basteln.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut

Was genau meinst du mit "zeigen, dass du das Sagen hast"? Wie genau zeigst du das?

Leider meinen viele Reiter die solche Ausdrücke benutzen, dass sie das Pferd lautstark anmotzen, mit der Gerte hinten drauf hauen und ggf. an den Zügeln reißen. Das ist dann halt genau das falsche🤦‍♀️ Dadurch wird man weder vom Pferd respektiert, noch vertraut das Pferd einem dadurch.

Zwei Fragen um der Problemlösung näher zu kommen:

1. Bekommst du Reitunterricht auf diesem Pferd? Wäre der Reitlehrer auch bereit mit dir ins Gelände zu gehen?

2. Wie siehts vom Boden aus aus? Gehst du mit dem Pferd auch mal draußen spazieren, ohne dass jemand drauf sitzt? Wie verhält das Pferd sich da?

Woher ich das weiß:Hobby – Ü20 Jahre Reit und Pferdeerfahrung, Haltung eigener Pferde

SalvatoreGirl04 
Beitragsersteller
 09.02.2020, 22:41

Ich nehme Unterricht seit 10 Jahren. Hab aber auf dem Pferd keinen, da das leider nicht mehr möglich ist (Hab Stall gewechselt).
Ich hatte schon mit solchen Pferden zu tun, ich weiß wie man dann umgeht wenn das Pferd nicht das tut was ich will. Ich mache viel Bodenarbeit mit ihm, da ist es auch schwierig manchmal mit ihm aber es funktioniert besser als ausreiten.

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GillyDi  10.02.2020, 06:36
@SalvatoreGirl04

"ich weiß wie man dann umgeht wenn das Pferd nicht das tut was ich will"

Und doch redest du immer drum herum. Was genau tust du, wenn er "blöd" wird?

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SalvatoreGirl04 
Beitragsersteller
 10.02.2020, 14:51
@GillyDi

Wie soll ich das hier ausführlich beschreiben? Ich arbeite mit den Schenkeln, achte sehr darauf dass ich nicht an den Zügeln reiße und versuche ihn zu beruhigen. Dabei versuche ich mich auch nicht zu verkrampfen. Wenn er dann mal völlig seine Macken zeigt, kassiert er einen leichten Hieb mit den Zügeln.

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CarosPferd  10.02.2020, 18:11
@SalvatoreGirl04

was bedeutet für dich ‚mit den Schenkeln arbeiten‘? Was tust du? Du schreibst im Mittelteil lediglich was du versuchst nicht zu tun.

und einen „Hieb mit den Zügeln“ hat in keiner Situation ein Pferd verdient! Was soll das denn bringen außer dass das Pferd seinen Ausweg nach oben sucht?! (Wie er es ja bei dir auch tut). an zügeln sollte nicht gerissen, gezogen oder sonstwas werden.

die Peitsche lässt du in deiner Beschreibung jetzt plötzlich aus?

Ich habe mir deine anderen fragen mal angesehen. Anscheinend waren das Pferd und du von Anfang an nicht grün miteinander. Und du hast dennoch niemals Unterricht auf dem Pferd gehabt? Ich sehe da ehrlich gesagt kein Land wenn du keinen Trainer organisieren kann.

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SalvatoreGirl04 
Beitragsersteller
 10.02.2020, 19:56
@CarosPferd

Es ist kompliziert. Die Besitzerin hatte davor ein anderes Pferd, das war meine RB. Die hat sie dann verkauft weil er schon sehr alt war und sie ihn zu zwei Ponys dazustellen wollte, damit er den Rest seines Lebens genießt. Dann hat sie sich ein neues Pferd zugelegt. Deswegen kann ich auch nicht einfach meine RB aufgeben oder so, seine Besitzerin ist auch anerkannte Trainerin (von Pferden und Hunden) und hat schon einige Hunde (Pferde auch) für die Polizei ausgebildet.

die Gerte (verstehe nicht wieso du den Begriff Peitsche verwendest, kennst du den Unterschied?!) benutze ich sobald er stehen bleibt und nicht voran geht. Das ist aber auch berechtigt.

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CarosPferd  10.02.2020, 20:25
@SalvatoreGirl04

Kein Panik deinerseits. Mir ist bewusst wo der Unterschied zwischen Gerte und Peitsche ist. Dennoch nutzen wir hier beides schonmal als Synonym, ein Trainer von mir sagt auch Stock oder Stöckchen dazu, unendliche Möglichkeiten. Genauso sage ich ‚Gib mir bitte mal die Trense da‘ obwohl das erbsenzählerisch auch nicht korrekt ist wenn ich das Zaumzeug meine.

weswegen du die rb nicht kündigen kannst wenn es gefährlich für dich wird, du eine Alternative bekommst wo du mehr lernen kannst oder ähnliches habe ich jetzt nicht verstanden?

waren denn die aufkommenden Probleme mit der älteren rb vergleichbar mit dem Verhalten der rb jetzt? Was meinst du mit ‚mit den Schenkeln arbeiten‘? Was tust du in so einer Situation? Was heißt für dich ‚ich nutze die gerte’?

Wieso ist Unterricht nicht möglich wenn die Besitzerin deiner rb dir Unterricht geben könnte? Wieso tut sie das nicht?

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Es ist ganz einfach. er hat kein Vertrauen zu dir, er respektiert dich nicht. Das hat nichts mit Peitschen und Gewalt zu tun, dass hilft nicht.

Bleib erst Mal in der Halle im Vierreck, nahen Gelände oder geh zu zweit raus und arbeite an eurem Verhätnis. Zb Schrecktraining, was schönes zusammen machen, Handarbeit usw.

Wenn er dich auch dann nicht akzeptiert hole einen Trainerin dazu, die DIR zeigt was du falsch machst.


SalvatoreGirl04 
Beitragsersteller
 09.02.2020, 22:45

Wir haben keine Reithalle. Und keinen Trainer. Nur einen kleinen Sandplatz und da mache ich so schon 2x in der Woche mit ihm Bodenarbeit.

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Nazgul89  09.02.2020, 23:22
@SalvatoreGirl04

hol dir Bücher zum Thema, man kann unglaublich viel machen. Auch spazieren und Bäche queren kann vertrauen schaffen. Dazu gehört zb auch Zirkuslektionen, Stangenarbeit usw, usf.

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SalvatoreGirl04 
Beitragsersteller
 10.02.2020, 14:53
@Punkgirl512

Ich longiere ihn, versuche auch immer wieder ihn mit einfachen Kommandos anzutreiben und/oder dass er dann auch beim nächsten Kommando wieder stehen bleibt. Ich kann mich hier nicht richtig ausdrücken, aber ich tue das, was ich seit Anfang meines Reitens von vielen Lehrern gelernt habe

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Nazgul89  10.02.2020, 15:03
@SalvatoreGirl04

Du bist keine Führungsperson, als ganzes. logieren und co sind nur mögliche Techniken ändern aber nichts daran, dass er dich nicht akzeptiert und vertraut.

Überlege dir wem du folgen und Vertrauen würdest: Jedem Lehrer, weil er Lehrer ist? Oder zählt das Gesamtpaket?

Es hat sehr viel mit dem Alter, Dominanz, Selbstvetrauen, Konsequenz zu tun und wie du in kritischen Situationen umgehst. Er hat wohl innert 1.5 Jahren gemerkt, dass dir nicht zu trauen ist, das Folgen zu gefährlich für ihn ist, da er das besser kann.

Es gibt eben verschieden Pferde, solche die Anfänger toleriern und liebevoll erziehen, alles aus Nettigkeit und Liebe mitmachen und solche die sehr heikel sind, was ihre Führungsperson betrifft.

Und es ist völlig egal ob du ein èferd schlägst oder nicht.

Ich zb arbeite mit kleinsten Fingerzeichen und sie reagieren sofort, der Stallbursche verjagt sie mit grossen Gesten -interessiert die nicht. Sie wissen ich bin der Boss, vor dem Stallburschen. Wenn er ihnen was tut, kommt er von mir aufs Dach, und das wissen sie.Ein Beispiel.

Ich sitze auf ein Pferd ohne Zügel und es reagiert auf feinste Hilfe, ich setze die nicht durchsetzungsfähige Anfängerin drauf, sie kann Peitsche und Beine benutzen so viel sie will, sie akzeptieren sie nicht. Weil sie schon im Stall gezeigt hat, dass sie sich nicht durchsetzen kann, sich nicht an Regeln hält und diese nicht durchsetzt.

Deine RB vertraut dir null, in einem Ausmass, dass du nicht innert kürzester Zeit korrigien kannst, denn du muss ja eine Führungsperson werden. Deshalb musst du mit einem anfängerlieben Perd anfangen das Reiten zu lernen und einem Pferd vertrauen und Sicherheit zu geben. Sowas braucht Zeit. Empfehlen kann ich dir Kinder und Jugendlichenerzeihungsbücher, aber die sind eher für Fortgschrittene die auf ein schwierges Pferd stossen, nicht für Anfänger in Sachen Führung.

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Urlewas  11.02.2020, 09:08
@Nazgul89

Es gibt Menschen mit „Charisma“, die sind zu Führungspersönlichkeiten geboren. Andere sind vom Wesen her einfach nicht dazu geeignet, viel Verantwortung zu übernehmen oder zu führen, und können das nur so ansatzweise lernen wie ein unmusikalischer Mensch das Klavierspielen. Irgendwann muß man dann einfach auch erkennen, dass man nicht nicht zum Superpferdeflüsterer taugt und damit zufrieden sein, sich bei seinem Hobby eben im Rahmen seiner Möglichkeiten so gut es geht weiterzuentwickeln, ohne sich durch zu hoch gesteckte Ziele zusätzlich zu belasten, was nur zu Verbissenheit und stärkerer Verkrampfung führen würde.

Auch ich habe schon manches schwierige Pferd gebändigt. Aber es gibt andere, die eigentlich weniger schwierig schienen, mit denen ich einfach nicht zurecht kam. Da darf man sich vor allem nichts vormachen, sondern muß seine Grenzen akzeptieren.

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