Vorteile/Nachteile daran, immer sein eigenes Ding durchzuziehen

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Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Finde ich großartig - Du suchst Dir Deinen Weg gemäß der Beschaffenheit Deines Charakters, Deiner Ideen und Träume/ Vorstellungen von der Welt, lässt Dich nicht beirren und einengen und kannst Dich als willengeladene Person erleben. Du wärst auch unter Menschen, die anders denken als Du, einsam, wenn Du ihnen folgen würdest. So kannst Du Dich auf Dich verlassen und wirst nicht enttäuscht. Allerdings gibt es Momente in Deinem Leben, wo Du freiwillig Deiner Beharrlichkeit nachgibst - die lernt jeder kennen, hoffentlich.

Vorteile sind, dass Du weißt, Du kannst Dich auf Dich selbst verlassen, Du bist von niemandem abhängig.

Nachteile sind dass Du dadurch Freunde verlieren kannst, wenn Du starrköpfig auf deine Meinung beharrst und sie zwar anhörst, aber doch eigentlich nicht ernst nimmst und ihre Meinung nicht akzeptierst.

Eigentlich gibt das nur Vorteile. Denn wenn dir jemand seine Position darlegt und du erkennst, dass diese wirklich gut ist, so wirst du es ja auch durchziehen. Andernfalls, wenn du meinst es selbst am besten zu wissen, dann ziehst du eben das durch. Warum sollte man einem schlechten Rat folgen, nur weil er von einem Freund kommt?

Vorteile kann das schon haben, aber auch Nachteile.

Vorteile dann, wenn du auf deine Einstellung bestehst und diese dir Erfolg einbringt.

Nachteil, wenn deine Einstellung dazu führt, dass du Pech hast. Dann ist dir der Spott der anderen sicher.

Ich möchte noch einige Gedanken nachreichen: wenn du das Gefühl bei einer Entscheidung hast, dass du sie allein verantworten willst (eigenes Ding durchziehen), und vorher die Ratschläge von Freunden lautstark abgelehnt hast, dann wird die Sache kritisch. Wenn 'das Ding' dann scheitert, erntest du viel Häme, die richtig weh tut. Gelingt die Sache dagegen, dann auf keinen Fall triumphieren!!! Lass dir auf die Schulter klopfen und gratulieren - bloß vermeide jedes Selbstlob. Wer jetzt groß auftrumpft (Motto: "hätte ich auf die ganzen Idioten gehört, dann ...), wird einsam - er sät Neid und bekommt Gefühle der Ablehnung, weil ja jetzt die anderen die Dummen sind. Wenn du umgekehrt nach ausführlicher Beratung mit den Freunden 'das Ding' in den Sand setzt, bekommst du mitfühlende Anteilnahme. Jeder kennt das Scheitern und gibt dir gefühlsmäßig Hilfestellung, was richtig gut tut. Wird es aber ein Erfolg mit der Beratung durch die Freunde, freuen sich alle mit dir. Du stehst doppelt gut da! Bilanz: Rat einholen, besprechen, diskutieren und schließlich entscheiden, das ist der gute Weg. Trotziges "ich zieh mein Ding durch" birgt viel mehr Risiken - beim Scheitern die Häme und beim Gelingen (ganz leicht) Neid und Ablehnungsreaktionen.


HushPuppie 
Beitragsersteller
 14.07.2011, 00:12

Recht hast Du, aber schau mal:

Bei deiner schönen Beschreibung geht es vor allem um das Handeln vor einer Entscheidung. Holt man sich Rat von X und Y oder tut man es nicht und geht sofort zur Sache, wie man denkt dass MAN (man ist ja von sovielen Faktoren im Leben geprägt, wie du vorher schon gesagt hast) es denkt, dass es gut ist?

Aber beim "trotzigen" "ichwillmeineigenesdingdurchziehenegalwieundwann" geht es grundsätzlich auch darum, ein freier Geist (du wirst jetzt lachen) zu sein, sich emanzipieren zu können, Ratschläge einholen und besprechen gehört ja auch dazu. =)

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HushPuppie 
Beitragsersteller
 14.07.2011, 00:15
@HushPuppie

... und TROTZDEM noch das tun, was einem selbst als richtig oder gut vorkommt. Oder auch nicht.

Oberflächliches Beispiel:

Ich bin bereits betrunken. Vor mir sind zwei Shots Tequila. Alle raten mir davon ab. Ich WEISS dass sie Recht haben. Und doch habe ich so Lust darauf. Ich trinke die Shots trotzdem und trage die Konsequenzen davon. Ich habe also "mein Ding durchgezogen", OBWOHL ich weiss, dass die anderen auch Recht haben können.

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eExistenz  14.07.2011, 10:01
@HushPuppie

@HushPuppie_Kein freiheitlicher Geist. Ganz im Gegenteil. Willkürliche Entscheidungen aufgrund mangelnder Kenntnis aller Faktoren eines Sachverhaltes. Das ist Eigenwelttraum oder -wahn.

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rolfmengert  14.07.2011, 10:15
@HushPuppie

O.k., bei den sog. kleinen Entscheidungen kann man natürlich auch mal Autonomie ausleben und 'dafür hinstehen' wie immer die Sache ausgeht. Ich würde auch niemals einer permanenten Unselbständigkeit das Wort reden. Eigenständigkeit und Verantwortungsbereitschaft sind selbstverständlich wichtige Kenngrößen unserer Persönlichkeit. Nur in deiner Eingangsfrage hatte es anders geklungen. --- Übrigens noch eine kleine Assoziation in Zusammenhang mit diesem Thema: Von Frank Sinatra stammt doch der bekannte Titel "I did it my Way". Ich habe das Lied auch gelegentlich auf Beerdigungen gehört und wurde dann immer nachdenklich, nachdem ich die vielen Berichte von Sinatras hochgradiger Kooperation mit dem organisierten Verbrechen der Maffia gehört hatte. Natürlich hatten die Angehörigen der Toten dies nicht zur Kenntnis genommen. Sie wollten vermutlich nur darauf hinweisen, dass der Tote in seinem Leben oftmals schwer nachvollziehbare Entscheidungen gefällt hatte, die eher zu seinem Nachteil gewesen waren. Aber die Ironie, die jetzt über das Lied erkennbar wird, ist doch bemerkenswert.

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