Von fremden Pferd bedroht, nochmal hingehen?
Guten Morgen.
ich pflege manchmal die Stute eines Freundes weil es beruflich sehr eingespannt ist.
die Stute steht auf einer Riesen Weide mit zwei Wallachen. Bis jetzt konnte ich ganz normal zur Stute gehen, sie streicheln, putzen. Als ich Sie einmal wegführen wollte, ist ein Wallach sehr dicht gefolgt und hat sehr genervt. das war’s aber auch.
Letztes Mal als ich da war, konnte ich nicht einmal die Stute streicheln. Als ich auf sie zu gekommen bin, hat sich der Wallach schnell zwischen uns gedrängt, als ich ihr näher kommen wollte hat er auch noch die Ohren angelegt und mir das Hinterteil hingehalten, total agressiv in meinen Augen.
der Fehler meinerseits war, dass ich der Stute oft Karotten gebe. Klar, Futterneid.
aber ich verstehe es nicht, warum der Wallach auf einmal so reagiert? Die ersten Wochen war überhaupt nichts, er hat mich regelrecht ignoriert. Dann eben einmal verfolgt und dann war wieder für ein paar Tage nichts. Und dann dieser Vorfall. Der zweite Wallach schert sich nie etwas um mich/uns.
ich bin dann natürlich runter von der Weide bevor er ausgeschlagen oder gebissen hätte.
nun mein frage:
soll ich nochmal hin gehen und schauen, ob es wieder so “eskaliert” oder ob wieder alles ok ist?
werde natürlich nichts mehr füttern , aber woher wollen die Pferde das wissen?
um ehrlich zu sein habe ich schon etwas Bammel davor, wenn der Wallach heute richtig ausrastet. Die Weide ist wirklich groß und wenn die Stute sehr weit weg von Eingang steht, komme ich nicht schnell genug weg.
was meint ihr? Nochmal hingehen oder es bleiben lassen?
neugierig bin ich ja schon
6 Antworten
soll ich nochmal hin gehen und schauen, ob es wieder so “eskaliert” oder ob wieder alles ok ist?
such dir jemanden, der mitgeht und sich durchsetzen kann. Durchaus mit Gerte. DAnn eskaliert es von vorneherein nicht. Du allein solltest das nicht tun. Vermutlich verpasst du die richtige Sekunde, wo du noch gut auf den Wallach reagieren kannst.
Da muß man das Pferd und seine Reaktion aber auch gut kennen. Ich hatte schon den Fall, dass eine sehr dominante Stute ganz genau wußte, dass ihre Hinterhufe stärker sind als eine „lächerliche“ Gerte. Dann kann das gewaltig ins Auge gehen 🥴
Du hast bei Pferd.de wahnsinnig gute Antworten dazu bekommen und überlegst immer noch?!
Nicht mehr alleine hingehen. Nicht mehr in der Herde füttern.
Ich hätte den Wallach bereits bei dem Versuch, mich zu verfolgen, sofort energisch weg geschickt. Dir fehlt an dem Punkt schlicht die Kompetenz, deshalb ist es so eskaliert. Deshalb nicht ohne erfahrenere Person hin.
Bitte niemals ein Pferd (inmitten der Herde) auf der Koppel putzen - wenn, dann an den Anbindeplatz führen und ordentlich "vertäuen"...
Du warst wohl ein "Eindringling" in der Herde dieses Wallachs - dass du auch noch dort fütterst, tat ein Übriges dazu, um die Situation eskalieren zu lassen.
Manche Pferde neigen dazu, in - und an - der Herde zu "kleben" :
Keinesfalls sollte man dich mit dieser Problematik alleine lassen - im Grunde finde ich das schon reichlich verantwortlunglos von deinem Freund...
Er sollte unbedingt dafür Sorge tragen, dass sowas nicht nochmal vorkommt - kann nämlich böse enden (vor allem für deine Gesundheit) !
Ich wünsche dir alles Gute - sowie konsequente und kundige Hilfe, um nicht die Freude zu verlieren...
Die Pferde können ja nix dafür ! ;)
Och würde mich mit jemandem verabreden, und nicht mehr alleine auf die Weide gehen. Mit dem Stallbetreiber, dem Besitzer des Wallachs und anderen Leuten dort darüber reden. Fragen, wie das von anderen Leuten gehandhabt wird. Je nach Charakter des Pferdes sind andere Handlungsweisen sinnvoll.
Dann hätte ich auch keine Zeit 😜
Du hilfst ihm, indem du dich um sein Pferd kümmerst, und wenn er dich bei Schwierigkeiten solcher Art nicht unterstützen kann, bleibt das Pferd ebene auf der Koppel. Das schadet ihm auch nicht.
Meine eigene Haut wäre mir dann doch wichtiger als das geliebte Hobby. Möglicherweise ließe sich der Wallach mit einfachen Mitteln in die Schranken weisen - möglich ist aber auch, dass er richtig aggressiv und gefährlich wird. Wenn er dich ernsthaft verletzt, dankt es dir niemand, sondern du würdest obendrein noch beschimpft für deinen „Leichtsinn“.
Also geh erst wieder hin, wenn das geklärt ist.
der eine wallach ist ranghöher. deshalb steht ihm das futter zu. was ja logisch ist. zumindest aus pferdesicht.
ich würde auch nie nur einem kind aus einer dreiergruppe ein eis geben und den andern beiden nichts.
also - alle oder keiner und da man fremde pferde grundsätzlich nicht füttert bekommt keiner auf der weide etwas. grundsätzlich füttert man pferde nicht aus der hand, wenn andere pferde dabei sind.
das pferd, das überhaupt aus der hand gefüttert wird, muss lernen, wie man futter aus der hand entgegennimmt. die hand mit dem futter kommt zum pferd, wenn das pferd sich ganz ruhig hingestellt hat und einen positiven körper- und gesichtsausdruck zeigt. in KEINEM fall darf der pferdekopf sich in richtung futter bewegen.
wie man einem pferd das beibringt, steht in "so lernen pferde" von viviane theby. überhaupt ist das ein gutes buch zu deinem fragethema, wenn nicht das beste überhaupt. darin steht, warum pferde ticken, wie sie ticken und wie man sich verständlich macht. kostet meines wissens immer noch unter 15 euro.
auch deine körpersprache signalisiert, dass du den höheren rang des wallachs akzeptierst. dieser wallach hat dich als rangniedriger in seiner kleinen pferdewelt einsortiert und findet, dass du kein recht hast, "seine" stute einfach mitzunehmen.
es wird jedesmal mehr eskalieren, wenn du dem nicht schnellstmöglich einhalt gebietest.
wobei du dir ja auch gar nicht sicher bist, dass du die stute mitnehmen willst von der weide. das drückt deine körpersprache aus.
geh das pferd mit jemandem zusammen holen, der weiss, wie man das macht und lasse es dir beibringen.
wobei die stute schon etwas grundlegendes nie gelernt hat und es zeit wird, ihr das beizubringen.
gerade pferde, die auf weitläufigem areal untergebracht sind, müssen wenigstens auf zuruf zum eingang kommen (der knochen kommt nicht zum hund und der mensch nicht zum pferd...), bestenfalls schon, wenn es dein auto hört oder wenn du dich in richtung weidetor aufmachst oder auf einen pfiff hin. selbst wenn zwölf menschen gleichzeitig den gleichen pfiff ausstossen, kann ein pferd problemlos unterscheiden, welcher davon der relevante ist.
diese weisheit habe ich von einem australischen freund, der dort ein etwa 200 quadratkilometer grosses areal besitzt. 8 monate im jahr schaut einmal wöchentlich ein nachbar nach seinen 4 pferden, die restlichen 4 monate verbringt er selbst dort. es hat einen bach auf dem gelände, der zuverlässig wasser führt und eine wasserstelle am haus, also müsste er warten, bis die pferde durstig sind, wenn er reiten möchte. was natürlich blöd ist, denn wenn die pferde nicht zur wasserstelle wollen, gehen sie am bach trinken.
im laufe eines pferdelebens erspart die kleinigkeit des selbstständigen herkommens des pferdes demjenigen, der mit ihm umgeht, unzählige gelaufene kilometer und einen haufen zeit.
DU musst allerdings erst mal deine körpersprache in den griff bekommen, bevor du die stute gefahrlos aus einer pferdegruppe herausholen kannst. das machst du bitte in begleitung von jemandem, der es kann - und in der ersten zeit nimmst du vorsorglich auch immer noch "tante gerti" mit oder du nimmst zum pferd holen anstatt des normalen halfterstricks ein vier meter langes arbeitsseil mit enden aus leder.
Ich würde ja gern mit dem Besitzer des Pferdes hingehen aber der hat heute auch keine zeit