Von fremden Hund angegriffen, wie reagiert man?
Ich war mit meinem mittelgroßen ruhigen Hund spazieren, als sich plötzlich ein Schäferhund, der ohne Leine war auf mich zugerannt ist. Er war aggressiv gegenüber mir und meinem Hund. Ich war wirklich geschockt, aber habe aus Reflex versucht meinen Hund in meine Arme zu heben.
Am Ende der Geschichte wurde ich fast gebissen, genauso wie mein Hund ich hatte wirklich Glück, denn der Schäferhund war riesig und ich konnte ihn auch nicht am Nacken packen.
Der Besitzer hat sich dann entschuldigt und den Hund wirklich viel zu langsam in seine Griffe genommen.
Was sollte ich tun, falls ich wieder in so eine Situation kommen sollte. Kann man jemanden dafür anzeigen, wenn was passiert?
6 Antworten
Erstens den eigenen Hund niemals hochnehmen.
- Der andere Hund beisst im Zweifel dann dich, du lässt los und dein Hund fällt dem anderen vor die Füsse.
- Wenn der andere Hund deswegen dich beisst, kannst du deinen schlechter schützen
- Hunde die hochgenommen werden, neigen zum provozieren. Dies ist in der Situation eher Konfliktfördernd als Deeskalierend. Dies kann auch erst der Auslöser sein, dass der andere Hund angreift
Zweitens, du packst den anderen Hund nicht im Nacken. Der Griff ist absolut untauglich um einen Aggressiven fremden Hund zu kontrollieren
- Hunde können meisst problemlos eine Hand beissen die sie im Genick hält
- Provoziert das noch mehr und deeskaliert nicht
- Den Griff zu schaffen, wenn ein Hund angreift ist so gut wie unmöglich
Drittens und viel besser
- Den eigenen Hund hinter sich in Sitz oder Platz bringen
- Gross und Breit machen
- Den anderen Hund anschreien
- Aufstampfen, mit Schritt in Richtung des Hundes
Klingt hart, aber führe Abwehrspray mit dir, gibt es extra in Läden um Wildangriffe zu vermeiden.
In erster Linie hat der andere Besitzer die Konsequenzen zu tragen, sprich mach eine Anzeige, entschuldigung hin oder her, beim nächsten Mal verbeißt der Hund sich, wenn nicht in dich dann in deinen Hund. Dann kommt hinzu, WARUM lässt man einen Hund ohne Leine laufen der nicht 100 Prozent abrufbar ist? Solche Besitzer müssen es halt so lernen, Polizei rufen, ggf Foto von Hund und Besitzer machen
Wenn ein Hund schon auf mich zurennt dann stell ich mich ihm entgegen und warte nicht erst bis er da ist. Ich schick ihn energisch weg - Körperhaltung und Stimme müssen dabei ganz deutlich sagen "Stopp - komm ja nicht näher". In den allermeisten Fällen funktioniert das ziemlich gut. Die Hunde sind erstaunt - sie rechnen nicht damit dass sich ihnen jemand in den Weg stellt. Und dann bleiben sie stehen, werden unsicher oder drehen gleich ab.
Natürlich muss man sich ein bisschen auskennen und die Körpersprache des Hundes deuten können. Wenn einer es wirklich ernst meint und auf Angriff aus ist muss man deutlicher werden bzw dann ist Flucht manchmal die bessere Lösung.
Vielleicht hab ich bisher nur Glück gehabt aber in 40 Jahren Hundehaltung wurde ich noch nie wirklich angegriffen. Ich konnte das immer abwehren.
Ja da hast Du Recht. Es wird meist völlig übertrieben weil die Leute trotz Hundeschule und was weiss ich meist nicht in der Lage sind andere Hunde einzuschätzen. Gut - bei Kindern und Jugendlichen verstehe ich das noch aber die sollten halt auch nicht alleine mit dem Hund rausgehen.
Es wird viel zuwenig Augenmerk darauf gelegt die Körpersprache der Hunde zu lernen und zu verstehen und sich Strategien zu erarbeiten mit solchen Situationen umzugehen.
Ja da stimme ich Dir vollkommen zu, das würde so einige an Problemen mit Hunden von vorne herein gar nicht erst entstehen lassen.
dann ist Flucht manchmal die bessere Lösung.
Ich stimme voll zu, bis auf diesen Punkt
Flucht bringt es nur, wenn man eine wirkliche Chance hat sich in Sicherheit zu bringen (Haus, Auto, etc). Einfach rennen taugt nicht. Hunde sind schneller als Menschen und das sogar massiv (wenn es nicht sowieso ein kleiner Hund ist, dann muss man aber nicht flüchten).
Wenn man wegrennt hat man den Hund im Zweifel im Rücken hängen und sieht ihn nicht kommen. Lieber stehen bleiben und den Angriff frontal nehmen. Ist auch nicht toll und endet in Verletzungen, aber so hat man eine kleine Chance und lieber verbissene Arme, als das der Hund einen von Hinten umwirft und man dann wehrlos auf den Bauch liegt
Ich meinte auch nicht wegrennen, sondern sinnvolle Flucht eben in ein Haus ein Geschäft, ein Auto, hinter einen Zaun oder sowas. Aber eben mit Sinn und Verstand
Klar kannst du den Besitzer anzeigen, solltest du auch wirklich tun.
In der Regel braucht es mindesten 3 Anzeigen, bis solches Verhalten Konsequenzen hat und es zu Auflagen wie Leinenzwang und Maulkorbpflicht kommt.
Auf den Hund zurennen:
Hunde werden nicht gerne überrannt. Natürlich tust du das nicht wirklich, du täuscht es nur vor, und bleibst dann stehen, bevor du ihn berührst, wobei der Hund bis dahin längst weggerannt sein sollte.
Naja, die wenigsten Hunde zeigen ja auch tatsächliche Beschädigungsabsicht, das wird nur leider immer wieder verkannt.