Verstoß in verlängerter Probezeit?
Hallo Leute,
ich bin aktuell in der Probezeitverlängerung, weil ich 1x etwas zu schnell geblitzt wurde. Daraufhin musste ich ein Aufbauseminar abschließen.
Ich wurde dann nochmal geblitzt und hab ein Brief mit freiwilligen MPU erhalten.
Nun wurde ich mit einem Handy am Steuer erwischt. Ich hatte es zwar nicht bedient und nur aus der Hosentasche gezogen, um es in die Mittelkonsole zu legen, aber das interessiert keinen.
Ich werde wohl den Führerschein 3 Monate abgeben und einen MPU machen müssen.
Muss man dann das Aufbauseminar nochmal machen? Und wie liegen die Kosten für ein MPU?
Danke im Voraus für zahlreiche Antworten! Dumme Kommentare können sich gespart werden!
4 Antworten
Ich wurde dann nochmal geblitzt und hab ein Brief mit freiwilligen MPU erhalten
Das ist keine MPU sondern eine Empfehlung zur verkehrspsychologischen Beratung.
Sind denn die zwei Monate von der schriftlichen Empfehlung schon vorbei gewesen als Du mit dem Handy erwischt wurdest?
Muss man dann das Aufbauseminar nochmal machen?
Nein, dies ist nur bei der ersten Maßnahme der Fall.
In einem weiteren Kommentar schreibst Du, Du wurdest beim zweiten Mal nur mit 12 km/h zu viel erwischt. Das hat keine Auswirkung auf die Probezeit. Irgendwas stimmt daher mit deinen Angaben nicht.
Ich rekonstruiere:
- Zu schnell mit mindestens 21 km/h = Aufbauseminar und Verlängerung der Probezeit
- Zu schnell mit 12 km/h = keinerlei Auswirkung auf die Probezeit
- Mit Handy erwischt, dies hat (wenn Aufbauseminar abgeschlossen) die zweite Stufe zur Folge -> Empfehlung zur verkehrspsychologischen Beratung.
Ich habe gerade nochmal die Zettel durchgeschaut und muss mich Korrigieren.
Wurde 2x Geblitzt je 1 Punkt. Beim Handy am Steuer. 1 Punkt. Einmal Abstand. 1
Wären jetzt 4 Punkte. Aufbauseminar habe ich bereits gemacht.
Zeitraum der Taten waren 3 Jahre.
Wenn der dritte relevante A-Verstoß nun zwei Monate nach der schriftlichen Empfehlung zur verkehrspsychologischen Beratung erfolgte, kommt jetzt die dritte Stufe der Probezeitmaßnahme nach StVG §2a Abs.2 Nr.3 auf dich zu:
ihm die Fahrerlaubnis zu entziehen, wenn er nach Ablauf der in Nummer 2 genannten Frist innerhalb der Probezeit eine weitere schwerwiegende oder zwei weitere weniger schwerwiegende Zuwiderhandlungen begangen hat.
Heyy
Ich glaube es wird teurer für dich.. vielleicht muss deinen Führerschein auch komplett abgeben und das ganze nochmal neu machen
Beim dritten A-Verstoß wird die Fahrerlaubnis entzogen, einfach gesagt ist dann der Führerschein weg.
Zusätzlich wird eine Sperre von mindestens 6 Monaten auferlegt, höchstens sind 5 Jahre möglich. Die Dauer richtet sich an den Verstößen, je schwerwiegender die Verstöße, desto länger die Sperre. In deinem Fall dürfte es aber wohl auf 6 Monate Sperre raus laufen.
So wie du es beschreibst handelt es sich bei dir um den dritten A-Verstoß, demnach ist also deine Fahrerlaubnis entzogen und wird nicht einfach wieder nach 3 Monaten zurückgegeben. Nach Ablauf der Sperrfrist und bestandener MPU kannst du einen Antrag auf Wiedererteilung der Fahrerlaubnis stellen.
Muss man dann das Aufbauseminar nochmal machen? Und wie liegen die Kosten für ein MPU?
Das Aufbauseminar dient als Maßnahme um dem Fahrer ins Gewissen reden zu können, also künftig gewissenhafter am Straßenverkehr teilzunehmen. Dies wird nach dem ersten A-Verstoß verhängt, danach nicht mehr.
Die Teilnahme an einer freiwilligen verkehrspsychologischen Beratung ist, wie man vermuten könnte, freiwillig. Es handelt sich dabei um eine Empfehlung welcher man nicht nachkommen muss. Es drohen keine Konsequenzen wenn man dieser Empfehlung nicht folgt, allerdings kann sich eine solche Beratung positiv auf die Sperrfrist und MPU auswirken, sollte man (wie in deinem Fall) dennoch einen dritten A-Verstoß erhalten und entsprechend eine Wiedererteilung beantragen müssen.
Die Kosten für so eine freiwillige psychologische Beratung liegt bei etwa 300€, aber das ist für dich jetzt sowieso hinfällig da es jetzt zu spät dafür ist.
Die Kosten für die MPU lassen sich nicht genau benennen da diese je nach Vergehen anders ausfallen. Abhängig davon was genau vorgefallen ist können sich die Kosten für eine MPU bis in den mittleren 4-Stelligen Bereich bewegen.
Da bei dir weder Drogen noch Alkohol zum Verlust geführt haben fällt es etwas günstiger aus da u.A. die Abstinenznachweise entfallen. In deiner Situation würde ich grob mit 1.300 bis 1.500€ rechnen.
Ich werde wohl den Führerschein 3 Monate abgeben und einen MPU machen müssen.
Wie bereits erwähnt sind es nicht nur die 3 Monate die du den Schein abgibst sondern mindestens 6 Monate. Mit bestandener MPU kannst du dann einen Antrag auf Wiedererteilung stellen, die Bearbeitungszeit dafür beträgt in etwa 6 bis 8 Wochen. Je nach Region kann das auch schneller/langsamer gehen, aber damit kann man sich grob orientieren.
Diese Wiedererteilung kann frühestens 6 Monate vor Ablauf der Sperre eingereicht werden, damit das aber geht braucht es natürlich die MPU. Bedeutet in deinem Fall also das du erst die MPU absolvierst und sobald diese bestanden ist kannst du den Antrag einreichen.
Abhängig davon wie lange du für die MPU benötigst kann es also durchaus passieren das sich die Dauer ohne Fahrerlaubnis über die 6 Monate Sperre hinaus zieht, aber das hängt dann letztlich davon ab wie schnell du die MPU absolvieren kannst.
Zudem kann die Sperre auch länger als 6 Monate betragen, die 6 Monate sind nur die minimale Sperrfrist die dir garantiert auferlegt wird.
Wie bereits erwähnt sind es nicht nur die 3 Monate die du den Schein abgibst sondern mindestens 6 Monate
Nein dies sind 3 Monate, siehe StVG §2a Abs.5:
…Ist die Fahrerlaubnis nach Absatz 2 Satz 1 Nr. 3 entzogen worden, darf eine neue Fahrerlaubnis frühestens drei Monate nach Wirksamkeit der Entziehung erteilt werden; die Frist beginnt mit der Ablieferung des Führerscheins….
https://www.gesetze-im-internet.de/stvg/__2a.html
Die Kosten für so eine freiwillige psychologische Beratung liegt bei etwa 300€, aber das ist für dich jetzt sowieso hinfällig da es jetzt zu spät dafür ist
Ob überhaupt die dritte Stufe der Probezeitmaßnahmen vorliegt, kommt allein darauf an ob die schriftliche Empfehlung zur verkehrspsychologischen Beratung schon über zwei Monate her ist bei dem erneuten Verstoß mit dem Handy.
Ja, die Einladung war vor mehr als zwei Monaten.
Hallo, danke für die schnelle, ausführliche und hilfreiche Antwort.
Normal sollten es nur 2 A-Verstöße sein.
Einmal zu stark geblitzt, war ein A-Verstoß, nun mit Handy -> zweiter A-Verstoß.
Das eine Blitzen war nur mit 12 km/h zu viel, da gabs keinen A-Verstoß.
Das eine Blitzen war nur mit 12 km/h zu viel, da gabs keinen A-Verstoß
Das passt nicht mit deinen Angaben in der Frage, wenn deswegen die zweite Stufe der Probezeitmaßnahmen erfolgte, dazu müsstest Du mit über 20 km/h zu schnell erwischt worden sein.
huhu,
MPU kannst mit so 500-800€ rechnen etwa für das Aufbauseminar so 300-400€ rum, hängt immer auch an der Ursache warum du das machen musst. MPU und Aufbauseminar sind zwei paar Schuhe. Übrigens haste bei 3 A-Verstößen den Lappen mindestens nen halbes Jahr weg und nicht nur 3 Monate.
Grüße Anna
Ja, die Zwei Monate sind rum.