Vegan aber trotzdem ab und zu Fleisch?
Meine Ärztin hat mir vor kurzem gesagt, dass ich auf Eier und Milchprodukte verzichten soll, da ich diese nicht vertrage. Seitdem greife ich auf vegane Alternativen zurück (Joghurt, Milch, Backmischungen, etc.) und mir geht es seitdem hervorragend.
Seitdem habe ich mich auch intensiver mit veganer Ernährung beschäftigt und ich bin überzeugt.
ALLERDINGS lebe ich noch bei meiner Familie und die halten nichts davon, deshalb fällt es mir in mancher Hinsichte schwer.
Fleisch mag ich eigentlich, aber es würde mir nicht schwer fallen, drauf zu verzichten.
Nun habe ich aber nachgedacht und es ist so dass ich ja letztendlich nicht „religiös vegan“ bin. Wäre es komisch, wenn ich an wirklich (nur) an bestimmte Anlässe mir nicht-vegan erlaube? Aber auch nur unter der Bedingung, ich weiß dass es dem Tier gut ging und so… (mein Vater schlachtet selber beim Bauern, den wir kennen)
Wäre das dumm? Ich werde auch nicht rumerzählen, dass ich Veganer bin. Es ist einfach nur so mein Ding… ich finde es besser als nichts.
8 Antworten
Mit anderen Worten ausgedrückt:
Eine ganz normale omnivore Ernährung, lediglich angepasst an deine persönliche gesundheitliche Grundsituation und Vorlieben.
Das wäre weder dumm noch komisch. Natürlich kannst du das so halten, wenn du willst.
Du musst dich für deine Essensweise nicht rechtfertigen. Wenn du nur teilweise vegan leben willst, ist das voll in Ordnung. Kann halt sein, dass es nicht jeder versteht Deshalb ist es auch besser, wenn du das nicht an die große Glocke hängst.
Das einzige, das kein nachweisbarer Fakt ist, ist mein letzter Satz. Aber auch den kann ich gut Begründen.
Wenn ich einer Frau und einem Mann genau das selbe antue, es aber nur beim Mann schlimm finde und bei der Frau okay, ist das nicht Sexismus?
Wenn ich einem Deutschen und einem Asiaten das gleiche Leid antue, es beim Asiaten aufgrund seiner Herkunft aber für richtig halte, ist das nicht zutiefst rassistisch?
Wenn ich einem Hund und einem Schwein das gleiche antue, es beim Hund Tierquälerei nenne und dem Täter den Tod wünsche, beim Schwein seinem Peiniger aber sogar Geld fürs Schlachten gebe, ist das nicht die gleiche Art von lebensverachtendem Machtmissbrauch wie bei Sexismus, Rassismus etc?
Egal ob Mann, Frau, Deutscher, Asiate, Hund, Mensch, Schwein. Wir alle leiden gleich, wenn man ein Messer in uns steckt. Dass man das beim Schwein okay findet ist nicht als lebenslange Indoktrination. So wie man Kindern früher mal beigebracht hat, dass nur der Mann ein vollwertiger Mensch sei.
Wenn mein Ziel ist, daß sich Nutztiere nicht reproduzieren dürfen (wir brauchen bloß keine mehr nachzüchten), dem Menschen aber die Vervielfältigung erlauben (von der Fläche, die für Tierfutter genutzt wird, bringen wir viel mehr Menschen satt), so ist das nicht auch Rassismus? Weil der Mensch eine höherwertigere Spezies ist, als alle Nutztiere? Spezisismus pur.
Weder bei Mensch noch Tier akzeptiere ich es, wenn man einem Individuum seinen Arm ins Rektum schiebt, um ein Weibchen gegen ihren Willen zu befruchten und um Nachwuchs in die Welt zu setzen, der so überzüchtet ist, dass er nicht ohne Hilfe lebensfähig sein wird.
Du kannst nicht einfach massenhafte künstliche Besamung von inzestuösen Qualzuchten mit gesunder, freiwilliger und natürlicher Fortpflanzung von Menschen vergleichen.
Täuch dich da beim Menschen mal nicht. 30% Kaiserschnittquote ist nicht sehr natürlich, und ohne Hilfe (oder wird zum Spaß an Frauen rumgeschnitten) würden die nicht überleben.
hier mal eine informative Antwort zu diesem Thema auf eine andere Frage
https://www.gutefrage.net/frage/abtreibung-ethisch-falsch#answer-545283956
Also ich finde die Entscheidung sehr gut. Du wohnst noch bei deinen Eltern, da kannst du vielleicht nicht voll vegan sein. Sobald ich ausgezogen bin fand ich Fleisch selber kaufen auch total eklig und hab voll Vegan umgestellt. Iss halt so viel Nährstoffe, Vitamine durch Pflanzen wie du schaffst. (:
Und cool, dass deine Ärztin das mit den Milchprodukten gesagt hat. Seit ich Vegan lebe habe ich einen extrem gesunden Darm bekommen. Vor allem durch den Fleischverzicht geht es meinem Magen wie neugeboren, ohne große Probleme. Milch und Fleisch verträgt nunmal nicht jeder.
Du kannst dich so ernähren, wie du das willst. Und wenn deine Ernährungsweise deiner Gesundheit gut tut, dann ist das optimal.
Überwiegend vegan ist völlig ausreichend, wenn du damit glücklich bist.
Ja, was man isst ist eine persönliche entscheidung.
Aber nur bis zu dem Punkt, wo anderen unnötig massives Leid zugefügt wird. Darum essen wir auch kein Menschenfleisch. Und ob man nun ein Schwein oder einen Menschen elendig in einer Gaskammer um sein Leben schreien lässt, das Leid ist das gleiche. Also ist es auch gleich schlimm.