Untergeschobene Trachten, welcher Hufschutz?
Hey Guys,
mein Isibub ist bei mir eingezogen mit bissl untergeschobenen Trachten, inzwischen ist da ne Fachfrau dran um ihm Barhuf die Füße schick zu halten.
Ich bin sehr zufrieden wie er läuft etc., aber wir hatten hier ein paar Tage viel Regen und trotz nachmisten hat er "empfindliche Hufe" bekommen. Das Horn war aufgeweicht vom Regen und der Kleine war gerade am Ende der Hufschmiedintervalls und hatte so Hornfetzen und eben bissl Strahlfurche (jetzt quasi zu nach Hufbearbeitung und viel Schotter reiten (schlechtes Hornmaterial konnte sich im Gelände gut ablaufen). Laut Huforthopädin kann man das was er hatte nicht als Huffäule bezeichnen, kein Gestank, kein schmieriges Zeug, sie meinte er hat eine dünne Sohle und das wars auch schon. Trainer und Huforthopädin meinen eben immer die Hufschuhe im Gelände drauf machen.
Ja jetzt zu meinem Problem er ist sehr fühlig bei vielen feuchten Tagen hintereinander und er tut mir da leid. Möchte in seinen kleinen Huf keine Eisen nageln, da dünne Sohle und minimal untergeschobene Trachten... Ich habe aber in Reithalle und auf dem Sandplatz auch viel Abrieb und möchte die Sohle schützen, auch mache ich für kurze Ausritte keine Hufschuhe an, sondern erst ab 1 h, weil einfach mir zu stressig und oft einfach wetterbefingt. Bei nassem Matschwetter vertraue ich seinen Barfüßen am meisten, ich fühle einfach die Bewegungen und Bodenunterschiede mehr mit Barhuf und hab auch nie den Eindruck das was rutscht. Ich denke jetzt an Duplos da er inzwischen viel geritten und bewegt wird, gerade jetzt (hab Semesterferien). Möchte ihm bissl die Unannehmlichkeiten vom Hufschuhen ersparen (Hufschuh bleibt im Matsch stecken bei tiefen Matsch, blöde Situation für uns beide). Hab gedacht wieso nicht Duplos, er steht meist auf Beton auf seinem Paddock tagsüber und geht bei gutem Wetter auch mal nur in seine Box zum Fressen und Schlafen. Hab nun aber gehört das selbst diese nicht empfohlen werden für Pferdis mit untergeschobenen Trachten, aber weiß nicht ob alle Duplos gleich sind etc.
Denkt ihr ich kann ihm seine Hufschuhe im solchen Situationen in der Box anlassen gegen die Empfindlichkeit? Wir haben die Hoorstar Swifts als Hufschutz.
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Könnte mir auch vorstellen für Wanderritte mir Neue anzuschaffen, einfach welche die auch Wanderreitanforderungen gerecht werden, sind zuletzt 21 km ausgeritten laut App also sollten schon was aushalten. Sie sollten für untergeschobene Trachten geeignet sein und es ist schön wenn sie sehr gut und angenehm einstellbar sind, an sich hat der Bub aber wirklich recht symmetrische runde Hüfchen.
Möchte seine Hufe nicht abschmürgeln, aber möchte ihn auch gerne auch weniger bewegen/reiten.
Gerne her mit Tipps und Drinks, danke im Voraus.
4 Antworten
Geduld und mehr Geduld.
Untergeschobene Trachten sind ja kein Grund für fühlig, und das verbessert auch keinerlei Hufschutz. Im Gegenteil.
Die dünne Sohle ist genetisch, kann man durch viele viele verschiedene Böden aber elastisch halten. Heißt, indem grundsätzlich len Haltung schon noch viel mehr unterschiedliche Böden einbauen, wenn es geht.
Grundfrage ist immer, wie wird das Pferd gehalten?
Wozu die Hufschuhe 24/7 an? Es gibt einzelne Modelle, die 24/7 möglich sind, aber eher in Rehe Fällen. Die Hoofstar definitiv nicht, hab die selbst auch.
Warum nicht einfach dann eher bei ausritten nach so nassen Tagen dann eher die Schuhe anziehen als sonst?
Geduld ist eine Tugend - habe Geduld. So lange hast du die Huforthopädin noch nicht, gib dem Huf Zeit. Mehr Zeit noch mehr Zeit.
Ich verstehe nicht, wie ein Pferd zu empfindlich sein kann, Hufschuhe zu tragen.
Der tritt mit dem Huf auch wütend in die Luft beim Auskratzen, hoffe sowas bleibt uns künftig erspart
Das hat aber ja nicht mit dem Huf an sich zu tun, eher mit irgendetwas anderem. Tropfen, die ihn vll. Kitzeln o.ä.?
Wenn es nass ist dann gallopiert er nur im Gelände.
Da wäre ich eher bei muskulären Themen als bei den Hufen.
Wie sieht es denn aus, wenn er auf Asphalt geht bei Nässe?
Meine Huforthopädin meint er wäre einfach sensibel. Sie meint er wäre da schon etwas speziell, dass er so empfindlich auf lange Regenphasen reagiert.
Er reagiert so ungehalten wirklich nur an Regentagen (mehrere hintereinander) und nur bei den Hufen, das Ganze wird weiter beobachtet, bin schon dran die mittlere Strahlfurche ganz zuzukriegen, vielleicht ists dann schon gut. Werde es wohl erst in der nächsten langen Regen- oder Schneephase erfahren🙈.
Dieses ungehalten sein zeigt er beim Hufe auskratzen hinten am Huf (Ballen, dieser ist dann oft auch rosa (durchgeweicht)) und eben wenn ich Hufschuhe drauf machen will. Wenn man ihm in Ruhe zeigt das man nur die Hufbürste verwendet kann er sich drauf einlassen.
Läuft ja an sich Barhuf, wenn der Schenkel ihn einrahmt, über wirklich alles und das auch in jeder Gangart wenn es nicht tagelang regnerisch war.
Hab auch schon an Hufrehe gedacht, aber kannte ein Pferd mit Hufrehe und das war schon next level, so einen Schmerz hat mein Bub definitiv nicht. Die Röntgenbilder zeigen weder Rotation noch Absenkung, finde er hat eine etwas dünne Sohle, aber sonst top, bewegt sich ja auch gerne. Auch spricht dagegen, dass er in der Zeit gleich oft rauskam (Koppel) wie sonst auch und es IMMER eine Matschphase ist. Im Winter hatte er es ja auch schon und da kam er nicht raus und das Heu im alten Stall war top (lange Halme, trocken, riecht gut).
Bezüglich des "wenn es nass ist gallopiert er nur im Gelände", damit meinte ich speziell diese langen Matschphasen und nicht es hat mal 2 Tage geregnet. Als der Huf wieder trocken war 2 Tage nach der Matschphase hat auch der Galopp in der Reithalle wieder geklappt wie zuvor 🤷🏻♀️
Also ja, es gibt Pferde, die sind etwas empfindlicher, gar keine Frage. Deshalb ja auch so viele Untergründe wie möglich einbauen und vor allem Geduld haben. Die Huforthopädin hast du ja auch noch nicht lange dran...
Dieses ungehalten sein zeigt er beim Hufe auskratzen hinten am Huf (Ballen, dieser ist dann oft auch rosa (durchgeweicht)) und eben wenn ich Hufschuhe drauf machen will.
Spannend. Beobachte das mal im Frühjahr genauer weiter, ggf. mit kleinem Notizbuch.
Für mich klingt das allgemien nach einem muskulären Ding, evt. auch Ausbildungstechnisch was. Der ist ja eh bisher nicht so super ultra toll ausbalanciert.
Nochmal: Wie läuft er denn auf Asphalt bei Nässe?
Also bei Nässe auf Asphalt wenn es nur ab und zu regnet war das nie ein Ding. Der galoppiert auch über alle Untergründe, klar versucht er rumzumurksen und in die Wiese zu weichen, fühlig ist er immer etwas. Der würde sich aber jetzt beispielsweise nie eine Galoppstrecke vermiesen lassen wegen ein paar fetten Steinen, auch muss man im Galopp nicht super aufpassen das er nicht rüberrennt aufs Weiche.
Wenn der so "Durchgeweichte Hufe" hat dann läuft er auf Aspahlt schlecht, auf Steinchen will er auch nicht. Die Kurven im Galopp in der Halle machen Probleme.
Wie sehen denn die Böden in der Haltung aus? nur weicher Boden oder auch Asphalt mit dabei? Sowas macht schon sehr viel aus.
Fühlig und Fühlend sind halt auch nochmal 2 paar Schuhe, nicht vergessen. Fühlend ist völlig okay und richtig so.
Gut, die Kurven in der Halle sind ein Balanceakt, gar keine Frage.
Bin gespannt, was du im Frühjahr erzählst.
Paddockbox: Er hat eine Box mit Stroh und kann jederzeit auf sein eigenes Paddock rausstehen, das Paddock ist einfach nur Beton. Er steht da voll gerne und kackt da hin und stellt sich mit den Vorderhufen auch liebend gerne in den Shit (Warme Pferdeäpfel) rein. Box ist meist recht sauber, einmal am Tag werden die Bollen rausgeholt, versiefte Strohmatte / Sägespännematte wegmachen und Nachmisten muss man selbst.
Zeitweise steht ihm seine eigene Koppel zur Verfügung die an das Paddock anschließt. Morgens geht er 3 h mit seiner Stute auf eine größere Koppel und ab und an auch noch 2 h abends zusammen gemeinsam. Ansonsten auch mal ne Stunde in der Reithalle... also ja ist schon recht weiche Untergründe.
Hab mir Videos vom Anfang angeguckt und hab den Eindruck der hat am Anfang mehr gefühllahmt, also ging nie lahm, aber war teilweise sehr vorsichtig, da stand er noch in einer Box. Jetzt mit dem Paddock scheints mir besser🤷🏻♀️
Duplos sind nicht unbedingt für jedes Pferd geeignet, ich persönlich halte davon nichts, Stichwort Gleitverhalten, zudem werden sie genauso genagelt wie Eisen. Geklebt halten sie gerade im Matsch auch nicht unbedingt dolle. Dazu teuer. Da würde ich als Alternative eher noch Goodsmith vorziehen, auch nicht unbedingt optimal und auch teuer, aber für mich deutlich vorteilhafter als Duplos - muss nun aber jeder selbst wissen.
Ich bin grundsätzlich aber bei Punkgirl, der Huf benötigt Zeit und unterstützen kann man das Ganze, in dem man viele verschiedene Untergründe "trainiert", zudem ist es doch auch wirklich kein Akt, nicht in jeder Gangart über alles zu brettern - es geht ja auch nicht nur um den Huf, Abrieb,... sondern auch Sehnen, Bänder, Gelenke. Die nun mal mit Reitergewicht andere Belastungen erfahren, als wenn das Pferd alleine über kiesigen Untergrund saust. Haltungstechnisch nicht nur für den Huf nicht von Vorteil, wenn das Pferd größtenteils nur auf Beton steht.
Mit den richtigen Hufschuhen bleibt man übrigens nicht im Matsch stecken, die verliert man auch nicht und sind auch nicht kompliziert oder zeitaufwendig zum An/Ausziehen.
Wären Gummimatten bei dem Paddock eine bessere Alternative?
weil einfach mir zu stressig
Pech für dich.
Schuhe immer drauf oder wenn dir das eben "zu stressig ist" beschlagen lassen.
Und Duplos auf engen Isi-Hufen bei nassem Stall... blöde Idee. Da bekommst du in 2 Wochen Strahlfäule.
Und wen du Duplos in Betracht ziehst, kannst du gleich auch Eisen nehmen. Selbes Prinzip nur hat der Duplo eben zum Metall auch noch einen Kunststoffteil.
Danke für die direkte Antwort.
Beschlagen möchte ich auf keinen Fall, da ich den Fortschritt bezüglich der Untergeschobenen Trachten nicht kaputt machen möchte, sind jetzt nur noch leicht untergeschoben und wir springen inzwischen schon ab und zu, da brauchen wir nicht noch mehr Risikofaktoren die potenziell dafür sorgen das die Trachten unterschieben. Hatte nur gehofft bei Duplos gäbe es auch weche die evtl. speziell für untergeschobene Trachten konzipiert sind.
Denke es läuft auf Gummimatten im Paddock, Huffestiger und weiterhin nur kurze Runden ohne Hufschutz raus. Es ist ja nicht "nur" das anziehen, sondern auch das er besser läuft ohne. Klar kann er an bestimmten Strecken nur Vollgas geben mit Hufschutz, andererseits verdirbt ihm nassen Gras (Rutschgefahr) etc. das er Lust hat auf losgelassenes Gas geben. Dieses auch mal Rennen lassen (er bietet es an und liebt seine Galoppabschnitte) mögen wir nämlich beide, wenn es die Umstände zulassen.
Duplos sind ein Eisenbeschlag mit Kunststoffteil drunter
Informier dich!
Und Hufschuhe sind beim Springen immer ein höheres Risiko als ein vernünftig gepflegter Beschlag!
Wenn dein Pferd mit den Schuhe beschissen läuft, dann solltest du dir mal wen kommen lassen der dir passende verkauft.
Aber so wie du das alles beschreibst, solltest du das Pferd einfach beschlagen lassen. Es gibt Eisenbeschlag nicht um sonst seit Jahrtausenden.
Und wen du Duplos in Betracht ziehst, kannst du gleich auch Eisen nehmen. Selbes Prinzip nur hat der Duplo eben zum Metall auch noch einen Kunststoffteil.
gerade der Kunststoff/Gummi-Anteil macht den gravierenden Unterschied aus.
Duplos haben einen Eisenkern, ja. Aber dennoch nicht mit einem geschmiedeten Eisen zu vergleichen. So ein leichter kleiner Metallkern, der ist absolut kein Vergleich zu normalen Eisen. Bitte informiere du dich an der Stelle nochmal besser. Gerade der Kunststoffbeschlag ist auch nicht unbedingt gesund für die Gelenke - ähnlich, aber nicht gleich wie mit Eisenbeschlag, welcher deutlich deutlich viele Nachteile mit sich bringt.
Zudem verstärken sowohl Duplos als auch Eisen die Thematik der untergeschobenen Trachte, bedingt durch die Hufmechanik und dass hinten keine Nägel sind, also hinten im Trachtenbereich Bewegung, aber kein Abrieb stattfindet. Durch die Überlastung, weil die Zehe ja dabei gar nicht richtig zum Tragen kommt und dort kein bis wenig Hufmechanik stattfindet, wird die Trachte überlastet und schiebt dann irgendwann unter. Passiert auch barhuf, keine Frage, aber ein Beschlag jeglicher Art verstärkt diesen Effekt eben deutlich.
wenn es pferde gibt, die mit nässe so gar keine probleme haben, sind es sumpfpferde und moorponies.
der isländer gehört zu ersteren.
hufe weichen vom regen nicht auf - ausser du hast maultiere oder esel.
wildwachsendes horn kannst du einfach wegschneiden.
und ansonsten wie angeiordnet die hufschuhe drauf.
Also an nassen Tagen ist er zu empfindlich um die Hufschuhe zu tragen, da ist es jetzt keine Faulheit meinerseits. Der tritt mit dem Huf auch wütend in die Luft beim Auskratzen, hoffe sowas bleibt uns künftig erspart. Er ist da schon sehr empfindlich. Sobald es wieder trocken ist lässt er sich brav auskratzen und Hufschuhe anziehen, geht nicht gerne über jeden Untergrund, aber wenn man ihn gut am Bein hat geht er über alles in jeder Gangart. Wenn es nass ist dann gallopiert er nur im Gelände.