Unruhige Hand beim Reiten?
Hallo, ich reite 2 Jahre etwa und meine Hände sind extrem unruhig im Moment. Also immer rauf und runter im Trab. Ich denke es liegt an meinem Sitz, der auch nicht oprimal ist. Ich weiß, dass ich das schon mal konnte ;(
Scheint beim Reiten so zu sein, dass es auch mal wieder zurück geht mit dem Können.
Was denkt ihr wie schnell sich das wieder wegtrainieren läßt. Doof ist, dass ich es weiß, aber trotzdem nicht hinbekomme. Das Pferd ist aber ich recht schwungvoll muss ich dazu sagen. Aber momentan gibt es im Betrieb nur das eine für mich.
8 Antworten
Als kurzfristige Sofortmaßnahme greif dir ein Stück Mähne, den Mariahilfriemen oder platziere die Hände unter dem Sattel. Damit verhinderst du erstmal, dass du dem Pferd immer im Maul ruckst. Geht es wieder frei dann drauf achten die Ellbogen anzuwinkeln und nicht(!) die Fäuste abkippen Außerdem kannst du es mit einer Zügelbrücke versuchen und auch mal Reitbommel testen.
Du solltest auf jeden Fall Sitzlonge machen, damit du (wieder) ein Gefühl für den Trab "ohne Hände" und Rhythmus für das Pferd bekommst. Deine Hüfte muss beweglich sein und auch deine Schulterpartie darf nicht verkrampfen. Google mal, es gibt gut Sitz- und Trockenübungen, vllt. ist was für dich dabei.
Scheint beim Reiten so zu sein, dass es auch mal wieder zurück geht mit dem Können.
Ja absolut! Lass dich davon nicht unterkriegen!
Zum Thema Hände: Ja, der Sitz ist die Grundlage. Es gibt aber auch ein paar Tricks um eine ruhige Hand zu trainieren.
zb:
- stell dir vor, du reitest deiner Hand hinterher.
- stell dir vor, du schiebst einen Einkaufswagen vor dir her
- variiere die Position deiner Hände mal ganz unabhängig von der Bewegung: Hände höher (bis 3 zählen) Hände runter (bis 3 zählen) eine Hand vor (bis 3 zählen) usw.
Es gibt in einigen Märkten inzwischen sogar Einkaufswägen mit „Hörnergriffen“. Die Stelle man sich vor 😉
Ich habe auch ein sehr schwungvolles Pferd. Versuche mal folgende Übung:
An von dir ausgesuchten Bahnpunkten - das kann A und C oder E und H oder sonst was sein - achtest du jedes Mal darauf, ob beim Traben deine Hände an Ort und Stelle verbleiben. Tun sie es nicht, korrigierst du deine Haltung an diesen Punkten.
So kannst du dich immer selbst korrigieren und irgendwann hast du es dann drin, dass du es immer machst.
Darüber hinaus empfehle ich dir eine Sitzlonge. Die hilft ungemein dabei, (Sitz-)Fehler auszumerzen.
„…schon mal konnte“ auf diesem Pferd? Manchmal liegt es nämlich einfach daran, dass Roß und Reiter in bestimmten Konstellationen einfach aufgrund anatomischer Gegebenheiten nicht zusammenpassen. Dann kann man - o Wunder - auf einem passenderen Pferd wieder an vorangegangene „Erfolge“ anknüpfen.
Wenn man sich nun mal mit einem nicht so optimalen Vierbeiner arrangieren muß, ist das eine große Aufgabe, und man sollte nicht daran verzweifeln, wenn das nicht ganz so dolle klappt.
Sehr hilfreich ist oft gründliche Bodenarbeit zur Vorbereitung - und ich meine nicht, mit dem Pferd am Strick zu spielen, sondern Bodenarbeit für den Reiter: Aufwärmgymnastik, Blockaden lösen (jede Blockade, von den Füßen über ein blockiertes winziges Wirbelgelenk bis hin zum Kiefer, bremst den notwendigen Bewegungsfluss!), Kraftausdauer der Rumpfmuskulatur…
Und sich immer wieder vor Augen malen, dass die Bewegungsenergie, die das Pferd auf den Reiter überträgt, IRGENDWO HIN muß. Also nicht „still halten“ der Hände, sondern „umleiten“ der Bewegung. Die Bewegung muß bei jedem Tritt des Pferdes wie durch ein Zahnradsystem durch Deinen Körper laufen: rauf über Hüfte, etwa hundert Wirbelgelenke bis zum Kopf, und runter durch die gleitenden Knie ins auf und ab federnde Fußgelenk. Insbesondere auch die Schultern bei jedem Tritt nach hinten unten fallen lassen.
Und trabe zwischendurch leicht, damit du nicht verspannst.
Natürlich hat man auch mal Rückschläge.
Eine unruhige Hand resultiert meistens aus einer festen Hüfte.
Bitte in der nächsten Reitstunde mal um Sitzübungen, das ist sicher für alle anderen auch sinnvoll. Gerne auch an der Longe, als Sitzlonge.
Beim Einkaufswagen nur bitte nicht die Hände eindrehen. Daumen zeigt nach oben als Dach!