Mein Pferd läuft nicht in Anlehnung/am Zügel?
- Hallo, ich bin 15 Jahre und habe ein kleines Pferd...Sie ist schon 18 Jahre alt und sie würde nie in Anlehnung geritten... Selbst meine Freunde, die auch sehr gut reiten schaffen es auch nur im Schritt und Trab. Ich versuche immer viele Volten zu reiten und dann klappt das auch(im Trab) aber im Galopp zieht sie den kopf sehr hoch. Und wenn ich ganze Bahn im Trab reite auch. (Ich habe ein doppelgebrochenes Gebiss)
Was kann ich tun ? Ich habe eine ruhige Hand... Würde deshalb vielleicht eine Kandare helfen? Ausbinder und Dreieckszügel bringen nichts oder?
Was kann ich tun ?
Danke in Vorraus!
9 Antworten
Deine Beschreibung und schon alleine das in Betracht ziehen der von dir genannten "Hilfsmittel" zeigt, da ist noch viel Luft nach oben...! Anlehnung heißt nicht, einfach Kopf runter! Womöglich auch noch runter gezuppelt... Anlehnung heißt, der Rücken kommt hoch, die Hinterhand wird aktiv, das Genick offen, das Pferd nimmt die dargebotenen Verbindung zur Reiterhand an. Da reicht es eben nicht, einfach nur vorne runter zu ziehen, vor allem wenn dann von hinten der Motor fehlt...
Du schreibst, du hast ein kleines Pferd. Das bedeutet dann auch kurzer Hals - da ist die Senkrechte ziemlich schnell erreicht, denn wo soll der Hals denn hin - ohne Einrollen! Wenn das Pferd keine, nicht genug Balance u. Kraft hat, sich u. den Reiter wirklich zu tragen (u. nicht nur zu schieben...), dann MUSS es den Kopf hoch nehmen, gerade in schnelleren Gangarten, um sich mit dem Hals auszubalancieren. Das löst man mit guter Gymnastizierung u. entsprechend Muskelaufbau.
Vorausgesetzt das Pferd ist gesundheitlich u. körperlich in der Lage das Geforderte überhaupt leisten zu können u. die Ausrüstung passt - such dir einen guten Trainer.
Ich fürchte, da brauchen Ross und Reiter eine gründliche Ausbildung - und am besten auch getrennt. Das heißt, dass Pferd braucht gefühlvolles Beritt, wobei auch in Erwägung gezogen werden muß, ob das Pferd körperliche Schwierigkeiten hat. Der Beritt sollte in Anbetracht des Alters mit noch mehr Geduld erfolgen als bei einem jungen Pferd. Und du als junge Reiterin solltest auf ausgebildeten Pferden mit gutem(!) Unterricht lernen, ein Pferd ordentlich über den Rücken zu reiten. Wenn dann beiderseits die Grundsteine gelegt sind, kannst du Unterricht auf deinem Pony nehmen, damit ihr euch gemeinsam weiterentwickelt.
Viele Volten sind kontraproduktiv, wenn das Pferd läuft wie eine Giraffe. Es verbessert sich dann nicht, sondern läuft über die Schulter und ruiniert seine Gelenke.
Die Idee, eine Kandare einzusetzen, zeugt von viel zu wenig Sachkenntnis. Ausbinder bringen garnichts beim Reiten, die sind nämlich ausschließlich zum Longieren gedacht. Der Einsatz von Dreieckern wäre zwar mit sehr viel Bedacht und Fachkenntnis eventuell in Erwägung zu ziehen, aber da solltest du mit deiner mangelnden Erfahrung besser keine „Alleinversuche“ starten.
Ist nicht dein eigenes Pony, oder?
Warum sollte dir eine Kandare hier helfen? Warum sollte jegliche zusätzliche Ausrüstung hier helfen?
Wie wäre es mit der einfachsten Variante: Reitunterricht nehmen.
Hier sieht dich niemand reiten. Und die Glaskugel ist gerade in der Werkstatt zur Reparatur.
Ich bezweifle, dass deine Hand ehrlich ruhig ist und dass dein Sitz wirklich korrekt und locker ist, sonst bräuchte sich das Pferd ja nicht verspannen. Nur eine ruhige Hand ist übrigebs keinerlei Kriterium für eine Kandare. Es gibt eine sogenannte Kandarenreife, die weder du noch das Pferd besitzen. Warum das Pferd herunter hebeln, anstatt es korrekt zu arbeiten? Kopf unten ist das Ergebnis von korrekter Arbeit, aber nicht von runter ziehen. Hilfszügel bringen dir auch rein gar nichts. Im Gegenteil, damit wird dein Pferd nienals lernen, über den Rücken zu laufen.
Warum wird denn galoppiert, wenn Schritt und Trab nicht vernünftig funktionieren?
Nur von Volten alleine lernt das Pferd ja auch nicht, den Rücken aufzuwölben. Lerne, das Pferd in Balance zu bringen. Sei bereit, zuzuhören, weiter zu lernen und Schule dein Körpergefühl.
experimentiere nicht einfach so herum und mache ggf alles noch schlimmer, sondern such dir feinfühligen qualifizierten Unterricht
KEINER hier kann dich und/oder dein Pferd sehen und beurteilen, wo esbei euch hakelt. Also kann dir auch keiner wirklich sicher helfen.
DAS geht NUR vor Ort.
übrigens: Pferde sind und bleiben KEINE Postpakete, die man verschnüren muß, damit sie ihren Zweck erfüllen!!!
und gutes reiten lernt man nur durch guuuten Unterricht
p.s.
WAS sagt denn dein Ostheopat? KANN sich dein Pferd überhaupt versammeln ??? oder bereitet es ihm Schmerzen?
Danke für die Antwort. Ich habe bald einen Termin bei dem Ostheopat
Kandare bringt gar nichts. Du kannst damit vielleicht den Kopf runterzerren, aber das hat mit Anlehnung ja nichts zu tun, sondern ist Tierquälerei. Genauso wenig helfen Dreiecker oder erst recht Ausbinder. All diese Hilfsmittel bringen den Kopp runter, aber blockieren den Rücken. Und Anlehnung entsteht nur durch eine aktive Hinterhand, die unter den Schwerpunkt tritt und durch den auf diese Weise aufgewölbten Rücken. Es steht nicht umsonst in alle Lehrbüchern, dass man von hinten nach vorne reitet. Was du aber versuchen willst, ist von vorne nach hinten reiten. Und das ruiniert die Pferde.
Seufz... dein Pferd ist schon 18 Jahre alt und vermutlich ein 100% Korrekturpferd. Ob man das noch hinkriegt???? Zweifel sind da angebracht. Du bringst einem 60 j. , der sein Leben lang sich falsch bewegt hat, auch nicht mehr gutes Turnen bei.
Von Volten ohne RL dabei würde ich dir abraten. Wenn du es verkehrt machst, das Pferd also in seiner Schiefe in die Volten gehen lässt, riskierst du sehr schnell seine Gesundheit. Fesselträger lässt grüßen, zumal das Pferd nicht mehr jung ist.
Wenn es dein Pferd ist und du das Geld hast, würde ich es mit einem GUTEN Beritt versuchen. 2 mal die Woche. Ansonsten aber hilft dir kein Rat aus dem Internet und kein noch so gutes Lehrbuch. Sondern nur allerbester Reitunterricht, der bei euch bei Null anfangen müsste. Solche Reitlehrer, die sehr viel Ahnung von der Biomechanik haben, sind aber leider selten. Die meisten Bereiter, die unterwegs sind, können es nicht.
eine Freundin von mir hat sich vor einem Jahr ein neues Pferd gekauft,, nachdem ihre alte Stute gestorben war. Es ist ein schönes Pferd, 7 Jahre alt. Es wurde ihr als E-Dressur und A-Springen platziert verkauft. Unsere RL seufzte nur, als sie Videos von dem Pferd sah. Da sie auf eine korrekte Ausbildung Wert legt, meinte sie nur: "Das ist ein Korrekturpferd. Wir müssen das ganze "Haus" bis auf die Grundmauern abreißen und es neu aufbauen." Da sind die jetzt seit einem Jahr dran. Jetzt geht das Pferd wieder eine E/A Dressur, diesmal korrekt.
Das heißt, dein Pferd müsste mit einem sehr, sehr guten RL von Null wieder aufgebaut werden. Ob das bei einem 18 j. Pferd noch machbar ist????
Ganz ehrlich? Ich würde auf Anlehnungsversuche verzichten und das Pferd locker und nicht zu schnell im Gelände geradeaus reiten. Und vor engen Biegungen durchparieren, im Schritt durch die Kurve reiten und dann erst wieder antraben oder angaloppieren. Auf die Art wird es nie eine korrekte E-Dressur gehen, lebt aber vermutlich länger als wenn es falsch in vermeintlicher Anlehnung gehen muss. Falsche Anlehnung ist viel schädlicher als keine Anlehnung.
PS.:
sieh dir das mal an. Es lohnt sich, auch das ganze Video zu beschaffen, damit du verstehst, wo es hapert, und woran du (mit Hilfe eines guten Reitlehrers) zu arbeiten hast. Und das dauert dann mehrere Monate.