Umfrage: Kaninchen im Unterricht töten okay?

Das ging zu weit! 59%
Das ist okay! 41%

41 Stimmen

9 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Das ging zu weit!

Das ging zu weit.

Klar, Fleisch kommt nicht aus dem Supermarkt, sondenr Tiere werden dafür geschlachtet... aber insbesondere dieses 'Streicheln, bevor es getötet wird' ist in meinen Augen vollkommen überzogen.

und ja, das haben Leute früher auch gemacht, einige sind damit aufgewachsen... aber das ist eben der springende Punkt, sie sind damit AUFGEWACHSEN. Das Kaninchen war Nahrungsmittel und eben NICHT Schmuse und Streicheltier und das war den Kindern in der Regel auch geläufig.

Kaninchen ist keine Fleischsorte, die Kindern gleich als erstes einfallen würde, als Haustier ist es jedoch enorm weit verbreitet, kein Wunder dass die Kinder da vollkommen verstört werden.

Allerdings: Ein Landwirt hat das Tier getötet... der wird vermutlich auch die nötigen Fähigkeiten zum Schlachten des Tieres haben, wenigstens hoffe ich das.


Garlond  13.08.2023, 06:48

Das Kaninchen wird wahrscheinlich einfach einfach zu beschaffen gewesen sein.
Besser wäre es natürlich gewesen, wenn man ein Kalb oder ein Lamm geschlachtet hätte. Damit die Kinder auch wissen was auf dem Döner ist.

Und das mit dem AUFGEWACHSEN, ist ja gerade das Problem unserer Zeit, genau das, denke ich, ist ja auch mit das Anliegen des Unterrichts. Bewusst machen, was man da isst.

BeviBaby  13.08.2023, 09:07
@Garlond
Das Kaninchen wird wahrscheinlich einfach einfach zu beschaffen gewesen sein.

Ja und nun? Die meisten dieser Kinder werden nicht regelmäßig Kaninchen essen. oder ÜBERHAUPT. Wie gesagt, es ist kein so enorm typisches Fleisch.

Und damit verkommt die ganze Demonstration im Endeffekt nur zum puren Wunsch den Kindern unnötige Gewalt zu zeigen und im Endeffekt auch zuzufügen. Genau das ist ja auch das Problem an der ganzen Sache.

Hätte man die Kinder tatsächlich mit auf einen Schlachthof genommen, ihnen gezeigt wie z.B. ein Rind getötet wird, dann wäre das in meinen Augen auch deutlich was anderes gewesen.

Da haben wir ein NUTZTIER, das für die Kinder auch als solches erkennbar ist und damit hat sich die ganze Sache dann auch.

Hier wurde GEZIELT ein 'Kuscheltier' verwendet um die ganze Sache grausamer zu machen und genau DAS ist nicht nur unnötig, sondern in meinen Augen, wie oben betont, eben auch abseits der Lebensrealität der Kinder.

Besser wäre es natürlich gewesen, wenn man ein Kalb oder ein Lamm geschlachtet hätte. Damit die Kinder auch wissen was auf dem Döner ist.

Nein, eigentlich nicht. Zumal viele Döner heutzutage auch aus Geflügelfleisch bestehen. Ein Huhn wäre natürlich auch leicht zu beschaffen gewesen... aber das ist halt eben nicht so niedlich. Kann man nicht so gut streicheln. Kann man nicht so gut die Kinder mit verstören...

Und das mit dem AUFGEWACHSEN, ist ja gerade das Problem unserer Zeit, genau das, denke ich, ist ja auch mit das Anliegen des Unterrichts. 

Nein. Das Anliegen des Unterrichts war die Kinder zu verstören. Denn die meisten Essen heute nicht Regelmäßig Kaninchen. Die typischen Fleischsorten sind Rind, Schwein und Geflügel bzw. Huhn oder Pute.

Zumindest ein Huhn hätte man VERMUTLICH irgendwo auftun können. Und auch DIESE Tiere sind keine Kuscheltiere. Sie sind nicht mal TYPISCHE Kuscheltiere.

Das Problem hier ist in meinen Augen nicht, dass irgendwas geschlachtet wurde, sondern dass die Kinder dazu ermutigt wurden eine emotionale Bindung mit dem Tier aufzubauen ohne zu wissen dass es geschlachtet wird.

Und genau das ist halt eben der krasse Unterschied. Wenn du in einer entsprechenden Familie oder meinetwegen vor 100 Jahren als sowas noch deutlich weiter verbreitet war aufgewachsen bist, dann war das Tier, das da geschlachtet wurde für dich nie als alleiniges Streicheltier belegt. Man ist damit aufgewachsen, dass es normal ist, dass dieses Tier irgendwann eben auch gegessen wird.

Und das ist halt eben der springende Punkt, der Unterschied zu den Kindern, die das Kaninchen heutzutage, zurecht, ausschließlich als Kuscheltier kennen. Weil sie es vermutlich noch nie gegessen haben, weil es schlicht kein typisches Gericht ist.

 Bewusst machen, was man da isst.

Man isst aber wenn man abends in den Burger beißt kein Tier, zu dem man eine emotionale Bindung hatte. Man isst ein Nutztier, das man auch so als Nutztier versteht.

Genau DAS wurde bei dem Experiment einfach nicht gezeigt. Stattdessen hat man die Kinder a la 'Schweigen der Lämmer' massiv verstört. Und nicht mal Clarice musste mitansehen, WIE die Lämmer konkret geschlachtet wurden.

Littlethought  01.01.2024, 08:14
@BeviBaby

ergänzender Hinweis: Bei Bauern war es früher üblich (vielleicht auch heute noch) dass Tiere, die einen Namen hatten nicht gegessen wurden.

Das ist okay!

Das finde ich gut und richtig. Das ist die Realität Kinder. Früher waren wir noch näher an der Realität, am Leben, töten, Schlachten und essen. Ich finde es lobenswert von diesem Lehrer das er den Kindern wieder zeigt wo das FLEISCH herkommt das wir essen. Als meine Kinder noch klein waren, Mitte der Achtziger hatte ich Hühner für Fleisch und Eier und Hasen zum Aufpäppeln, Schlachten und essen. Meinen Kindern war das selbstverständlich.


BeviBaby  13.08.2023, 09:13
Das ist die Realität Kinder.

Nein, die Realität ist nicht, dass man eine emotionale Bindung zu einem Streicheltier aufbaut und das dann vor den Augen des Kindes getötet wird.

Wenn man es wirklich machen MÖCHTE, dann sollte man

a.) ein Tier, das für die Kinder nicht als reines Streicheltier bekannt ist, weil der Konsum von Kaninchenfleisch jetzt nicht enorm typisch ist, wie z,B. ein Huhn

b.) den Kindern auch deutlich machen, dass dieses Tier eben kein reines Streicheltier ist, sondern irgendwann geschlachtet wird, so wie du es deinen Kindern klargemacht hast, wenn es für sie selbstverständlich war. Das geht aber nicht innerhalb von 5 Minuten.

Wäre all das passiert oder hätte man meinetwegen einen Schlachthof besucht, dann hätte ich auch nichts dagegen gehabt, dass sowas gemacht wird. Denn ja, es ist wichtig dass Kinder auch wissen, dass Fleisch eben nicht auf Bäumen wächst.

Wurde es aber nicht.

Stattdessen hat irgendein Spinner in kauf genommen dass die Kinder nachhaltig verstört werden.

Das ist okay!

Die Schüler konnten selbst entscheiden, ob sie zuschauen wollten oder nicht. Wenn alle gezwungen worden wären zuzuschauen, wäre das sicher nicht in Ordnung gewesen. Aber so finde ich es persönlich in Ordnung.

Ich denke der Bauer wusste auch wie man Kaninchen schlachtet und das Kaninchen war dann auch schnell tot.

Aber ich persönlich hätte auf jeden Fall nie im Leben zugesehen.


Schokokeks9000  14.01.2024, 18:02

Und was ist wenn man so unter Schock steht das man gar nicht reagieren kann? Wenn man hat nicht überlegen kann: „Oh, will ich einen Mord sehen?“

Tiere zu töten ist schon schlimm genug. Es dann aber noch Kindern zu zeigen und zu sagen: „So, schaut mal: das ist ein Kaninchenherz!“, das ist ja abartig! Sie sind doch keine Objekte die man je nach Belieben entweder frei lässt, sie tötet oder sonst was mit ihnen macht :'(

Das ist okay!

Ich hätte es als Kind sehr interessant gefunden. Wir hatten selbst Kaninchen zu Hause und haben sie auch verspeist. Unser Vater war Lehrer, wir haben das also in privatem Rahmen erlebt und waren sehr interessiert daran und fasziniert davon, wie so ein Tier innen aussieht.

Während meiner späteren schulischen Ausbildung gabs eine Schlachthof-Exkursion, wir waren 16 oder 17 Jahre alt, ein Mädchen von uns ist umgekippt. Das war allerdings schon recht drastisch, - nicht das Umkippen, sondern das Fließbandtöten, - öffnen, - zerteilen usw.

Das ist okay!

Es geht hauptsächlich zu weit Tiere zu töten. Nicht das töten zu veranschaulichen.