Habt ihr mir Tipps für ein Pferd, das nicht laufen will?
Hallo,
mein Pferd möchte in der Halle bzw. auf dem Platz nicht mehr laufen. Sie reagiert dann auf keine Hilfen mehr (weder Schenkel noch Gerte, Rückwärts richten geht manchmal) und bleibt einfach stehen. Ich gehe davon aus dass sie einfach keine Lust hat in der Halle geritten zu werden, weil sie früher eigentlich nur ausreiten war.
Als ich sie gekauft habe ist sie auch in der Halle und auf dem Platz gut gelaufen, nur irgendwann auf einmal nicht mehr. Schmerzen hat sie beim Reiten auch nicht. Der Tierarzt war schon da. Beim Ausreiten läuft sie ja auch schön.
Sie ist jetzt auch überhaupt nicht mehr richtig ausgelastet, weil ich eben nicht mehr alleine mit ihr Reiten kann und nur vom Boden aus kann sie sich nicht komplett auspowern.
Würde mich freuen wenn jemand Tipps hat oder Methoden kennt wie das mit dem Reiten wieder wird. ;)
MfG, odaroc
PS: Am Strick wenn jemand führt oder wenn jemand anderes sie am Strick hat und neben her reitet läuft sie auch. Ist zwar nicht so begeistert und versucht öfters stehen zu bleiben aber es funktioniert halbwegs.
Die üblichen Fragen! Ausbildungsniveau, Alter von Pferd und Reiter? Reitunterricht? Wie oft wird Korrektur geritten? Was stand in der AKU?
Isländer, 9 Jahre, 4-Gang geritten. Ich 10Jahre Reiterfahrung. Hatte mit ihr erst 2x Unterricht weil nicht möglich im Moment. AKU war alles ok. Noch nicht Korrektur geritten
Oh das Pferd schein wieder sauber zu laufen, oder sind die Antworten auf meine Grundlegenden Fragen unangenehm?
Sorry habe die nachfragen jetzt erst gesehen
4 Antworten
Wann waren manueller Therapeut, Zahnarzt und Sattler zuletzt da?
Was macht das Pferd, wenn dein Trainer reitet?
Wie wird das Pferd gehalten?
Sie ist jetzt auch überhaupt nicht mehr richtig ausgelastet weil ich eben nicht mehr alleine mit ihr Reiten kann und nur vom Boden aus kann sie sich nicht komplett auspowern.
Das klingt nach Box mit zu wenig Bewegung. Ein Pferd braucht in guter Haltung gar keine zusätzliche Bewegung durch den Menschen, weil es immer die Möglichkeit hat, zu laufen, wenn es will.
Es gibt genug mobile Trainer. Die fahren auch mal weiter, wenn es Kunden in deiner Gegend gibt.
Was heißt „gut“? Besser, als was du da alleine machst, wird sicher jemand sein. Und wenn tatsächlich nicht, muß du das Pferd eben in Vollpension mit Beritt wo anders hin stellen. 6 Wochen sind da üblich für sowas, und danach sieht man weiter, ob man das verlängern sollte, oder das Pferd wieder mit heim nehmen kann.
Und wenn für so was kein Geld da ist, sollte man besser kein Reitpferd halten.
Eine professionelle Reiterin sagte mal zu mir: „ Ein schlechter Reiter kann in 20 Minuten mehr ruinieren, als ein guter Reiter in 14 Tagen wieder gutmachen kann“.
Nun bist du wohl kein so schlechter Reiter, dass du das Pferd innerhalb von 20 Minuten ruiniert hättest - aber du hast es im Laufe einiger Monate platzsauer geritten. Da wirst du wohl viel Unterricht und idealerweise einige Einheiten Beritt für das Pferd benötigen, bis der vorherige Zustand wieder hergestellt und erhalten werden kann.
dem pferd fehlt beritt.
10 stunden professioneller beritt an 10 aufeinanderfolgenden tagen (2 wochen zu je 5 tagen) und danach für 2 monate 1x wöchentlich beritt und dann dauerhaft jede zweite wocvhe beritt.
weisst du warum dein pferd das macht? weil es das kann und weil du nicht in der lage bist, dagegen was zu tun.
lass es nicht bis zum äussersten kommen. denn dann wird es teuer und fürs pferd extremst unangenehm.
stimmt. du hast absolut recht.
wenn sie den hätte, hätte sich der trainer direkt beim ersten parken draufgehockt.
Das sollte gar nicht nötig sein, da er ja Anweisungen für vernünftiges Reiten geben sollte.
Öha. DAS ist das, was wir immer meinen, wenn wir sagen, so viele kommen SO ahnungslos aus dem Reitunterricht.
Das Pferd hat den Spaß an der Bewegung verloren. Was kann schuld dran sein?
- Bewegungsarme Haltung, sodass es vom Stehen einfach völlig steif ist und sich einfach auch nicht überwinden kann dazu. Das geht geradeaus dann leichter als im tiefen Sand in der Wendung. Und dass Sand und 20 m Breite der Bahn immer eine Erschwernis darstellen, spielt auch bei allen anderen Faktoren mit, die ein Pferd ausbremsen können:
- Unglückliche Fütterung, die ihm sprichwörtlich im Magen liegt, z. B. das Kraftfutter von einem Tag ist mehr als 600 Gramm und wird in maximal 3 Portionen am Tag gegeben, sodass mehr als 200 Gramm Kraftfutter je Portion in den Magen kommen. Damit kann ein Leistungssportpferd umgehen, dessen Trainingszeiten auf die Fütterung angepasst werden.
- Eben doch irgendwas akutes oder chronisches ... welcher Tierarzt hat denn gecheckt? Macht der Hausarzt, also alles oder ist das ein Spezialist? Der Hausarzt hat auch so seine Spezialgebiete, aber wenn seines auf Ektoparasiten liegt, findet er vielleicht nicht so leicht Störungen, die ein auf manuelle Therapien spezialisierter Tierarzt mit einem manuellen Check findet.
- Dann müsste man vom ganzen Pferd ein Musterungsfoto und von den Hufen Beurteilungsfotos sehen - so viele Pferde laufen nicht, weil die Hufe, die den Besitzern eigentlich ganz gut gefallen, völlig aus der Balance stehen.
- Der Reiter ist dann auch noch ein Faktor. So viele sitzen so arg der Bewegung entgegen, weil sie es nie gelernt haben. Oft eine Folge von Ausbindezügeln im Reitunterricht. Wenn das Pferd dann bei jedem Schritt eine Bremsbewegung in den Rücken bekommen, verlieren sie die Lust.
- Auch gibt es so viele Reiter, die bei jedem Schritt, Trabtitt und Galoppsprung treiben, treiben, treiben. So, jetzt denken wir mal als Pferd. Es kommt eine Hilfe, ich gehe los. Die Hilfe kommt wieder - hä, was will der Reiter denn, ich geh doch schon? - zack, wieder die Hilfe - was bitte soll ich tun? Was soll mir diese Hilfe sagen? - noch eine Hilfe - weißt was, mach deinen Schmarrn alleine, ich hab echt keine Ahnung, was du von mir willst, ich bleib jetzt stehen und du kannst mich mal kreuzweise. Sobald ein Pferd auf eine Hilfe reagiert, muss der Reiter passiv werden und einfach nur locker mitsitzen, sonst ist es kein Wunder, dass ihm das Pferd den Vogel zeigt.
- Wann war eigentlich der Sattler zuletzt am Pferd und wie oft kommt der überhaupt zum Check?
Prinzipiell erst mal dem Pferd "Urlaub in Bewegung" geben. In der Zeit auf den Kopf stellen - das Tier und die eigene Reiterei. Dann wieder unter den Sattel - also wenn Du gelernt hast, Bewegung zu fördern und nicht zu hemmen, im Zweifel hat das Pferd halt mal drei Jahre Urlaub oder es reitet jemand, der's kann. Zu Beginn wird im Gelände angefangen, Kondition und Kraft aufgebaut durch gehen, gehen, gehen im Schritt, mit Steigungen und Gefälle dazu und erst, wenn die wieder top sind in die Halle und dort auch einfach gehen, gehen, gehen lassen.
Sie hat nicht die Lust an der Bewegung verloren. Bei Bodenarbeit oder Spazieren gehen merke ich ja dass sie gerne laufen will. Ausreiten in der Gruppe geht ja auch. Nur Halle/Platz nicht.
Bin sie auch bevor ich sie gekauft hab mehrere Monate geritten also liegt es nicht an meinen reiterlichen Fähigkeiten
Genaun das zeigt, dass es an Dir liegt. Du hast das, was das Pferd mal konnte, mit der Zeit kaputt gemacht, und ihm die Lust genommen.
Karen Tebar sagte mal: „ Es ist nicht das Problem, ein Pferd auf ein bestimmtes Niveau zu bringen. Die Kunst id6, es dann auch bei Laune zu halten“. Und das wichtigste, um ein Reitpferd bei Laune zu halten, ist nun mal RICHTIG reiten. Dies allein genügt nämlich bei einem Freizeitpferd meist schon völlig.
Trainer hab ich keinen weil es in meiner Umgebung keine guten gibt. Und zur Haltung: sie steht in einem Offenstall und hat auch immer Zugang zu einer sehr Koppel, also bewegen kann sie sich genug