Tierarzt wechseln?

5 Antworten

Bei einem MRT kann man z.B. feststellen ob es einen Tumor gibt oder andere physische Veränderungen die die Anfälle auslösen können. In dem Fall wäre es sinnlos ihm Antiepileptika zu verabreichen die ja nu auch nicht ohne Nebenwirkungen und gratis daherkommen.


Funny0Sunny 
Beitragsersteller
 18.11.2023, 22:26

okay dass Antiepileptika im Falle eines Tumors oder so sinnlos (=wirkungslos) wären, wusste ich nicht! Danke :)

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Bei epileptischen Anfällen findet sich die Ursache dafür in der Regel im Gehirn. Man muss also schauen, was genau dort nicht stimmt. Ist es ein Tumor? Ist es ein Parasit? Ein entzündliches Geschehen? Eine Vergiftung? Sehr vieles kann die Ursache sein!

Und jede dieser Ursachen würde man anders behandeln. Bei manchem kann man die Ursache behandeln, bei anderem nur die Symptome. Manches braucht Medikamente, manches eine Operation.

Um aber nun zu schauen, was genau dort los ist und diese Anfälle auslöst, muss man nun mal Diagnostik betreiben. Mit dem MRT oder auch dem CT kann man sich das Hirn auf Bildern anschauen. Mit der Liquorentnahme kann man in Richtung von Entzündungen und ähnlichem schauen.

Aber bevor man weiß, was die Ursache ist, wie soll man deinem Hund da helfen? Einfach auf Verdacht irgendwelche Medikamentencocktails geben, die am Ende noch ganz andere Probleme verursachen, gerade weil er bereits älter ist? Das ist doch keine Lösung oder auch nur im Ansatz vertretbare Herangehensweise!

Somit schlagen deine Tierärzte dort durchaus die richtige Vorgehensweise vor! Und wenn es für dich darum geht, ihm noch möglichst lange bei guter Lebensqualität ein schönes Leben zu bereiten, solltest du diesen Weg auch mitgehen.


Funny0Sunny 
Beitragsersteller
 18.11.2023, 22:31

Danke für eine lange und ausführliche antwort :) ich vertehe die Punkte die du hier ansprichst und bei z.B einem jüngeren Tier würde ich das absolut genauso sehen. Mein hund allerdings ist bereits 13, hat sein leben gelebt und hat es verdient, in ruhe alt zu sein, sag ich mal so.

es geht mir nicht darum, sein Leben künstlich zu verlängern oder so - ich denke auch, das wäre fast nicht möglich. Er soll einfach nicht leiden.

Die frage wäre halt, was sucht man, etc, was wenn was gefunden wird.. kann man ihm dann noch Ops etc zumuten, von denen er sich vermutlich nicht erholen wird? Das sind so meine sorgen :/

Vergiftung kann ausgeschlossen werden, die Blutbilder die erstellt wurden sind absolut in Ordnung, nichts weißt auf was organisches hin (entzündungen, niere, leber usw alles gut, dennoch wurde ein Abdomenultraschall gemacht, auch hier, alles wie es sein soll) daher bleibt nur noch der Kopf übrig. Sowas wie hirnhautentzündung kann ausgeschlossen werden, das Blutbild ist dafür zu schön, laut den Tierärzten,.. Tumor oder irgendwie Lücken im Gehirn usw alledings nicht und hier ist es halt so.. WENN was gefunden wird,.. was dann?

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Idris164  18.11.2023, 22:33
@Funny0Sunny

Wie äußern sich denn die Anfälle? Es gibt öfters Hunde, die einfach mal umfallen und etwas krampfen, aber es ist keine Epilepsie.. oft wird dir Ursache nicht gefunden.. das kann vom Herz kommen, oder auch wenn sie sich mal sehr anstrengen

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HappyMe1984  18.11.2023, 22:38
@Funny0Sunny

Naja, was sagen denn die Tierärzte dazu, also, wie begründen sie, dass sie diese Diagnostik machen möchten? Was wäre ihrer Ansicht nach dort möglicherweise zu finden und welche Behandlungsoptionen gäbe es dann dafür? Gibt es Optionen zur Symptomlinderung ohne diese Untersuchungen? Wenn ja, mit welchen Risiken gehen die einher?

Das sind so die Fragen, die du beim Tierarzt noch mal stellen solltest. Dann kannst du anhand der Antworten wesentlich besser - und hoffentlich gemeinsam mit dem Tierarzt - abwägen, was sinnvoll wäre und was eher nicht.

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Funny0Sunny 
Beitragsersteller
 18.11.2023, 22:38
@Idris164

Es sind 100% epileptische Anfälle, ich kenne das Anfallsbild von einem Familienmitglied. Es äusserte sich so: Er krampft, verliert das bewusstsein, fällt dabei zu boden, der ganze körper krampft, schaum vorm Mund, einnässen. Dauer: 1,5 Minuten in etwa. Danach die Resorientierungsphase, ca 2 - 4 Minuten. Er steht auf und, ist kurz etwas wackelig auf den beinen, wirkt schwindelig und danach ist alles wieder gut.

Meine Schwester ist nach einem Epileptischen Anfall den ganzen tag ausgeknocked und schläft erstmal sehr sehr viele stunden, das hat der Hund gar nicht.

Dass es "einfach nur" Epilepsie beim Hund ist, denken die Tierärzte und wir nicht - in dem alter wird das nicht auftreten, das müsste, wenn, dann in jüngeren Jahren auftreten

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Funny0Sunny 
Beitragsersteller
 18.11.2023, 22:42
@HappyMe1984

Nun das Wording war in etwa: man kann dazu nichts sagen, bevor mans nicht untersucht hat, was mir absolut einleuchet.. das eine mal waren wir dort, wo unsere Tierärztin notdienst hatte. Sie hat sich wahnsinnig viel zeit genommen, aber so für "besprechen" sagte sie, macht dann Sinn mit den Befunden und zu normalen Dienstzeiten.. wir haben ein Notfallmedikament bekommen, falls der "Status epilepticus" eintritt, aber sonst,.. fühl ich mich eher allein gelassen und weiß nun auch nicht so recht, was ich tun soll.. einfach so nochmal hin nur zum labern erscheint mir dann auch komisch, aber ich denk, ich ruf da die Tage nochmal an,..

Kann halt alles oder nix sein und sie sagte auch klar, es hat keinen sinn, wenn sie uns nun mit "hätte, wäre, könnte" angst macht.

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HappyMe1984  18.11.2023, 22:44
@Funny0Sunny

Doch, genau diesen Termin zur Besprechung solltest du unbedingt ausmachen! Das ist es ja, was aktuell fehlt - ein gemeinsames Besprechen der bisherigen Befunde inklusive der Erklärung dieser und der Erklärung zu möglichen weiteren Vorgehensweisen. Tierarztbesuche und die Leistungen eines Tierarztes bestehen doch nicht immer nur daraus, irgendwas direkt am Tier zu machen, sondern auch zu großen Teilen darin, uns Halter zu informieren und einzubeziehen :).

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William1307  18.11.2023, 23:59
@Funny0Sunny

Nun ja - was erwartest Du denn ? Ärzte MÜSSEN Diagnostik betreiben bevor sie eine Behandlung einleiten - alles andere wäre unseriös.

Ja - ich verstehe auch Deinen Standpunkt - Du willst dem alten Hund helfen aber dafür weder eine Menge Geld ausgeben noch dem Hund eine OP zumuten. Das verstehe ich alles. Aber von alleine gehen die Anfälle eben nicht weg. Entweder Medikamente oder OP. Andere Möglichkeit wird es nicht geben. Aber Du musst auch die Ärzte verstehen. Sie dürfen gar nicht "ins Blaue hinein behandeln". Und sie wollen dann auch nicht im Internet "durch den Kakao gezogen werden" wenn es schiefgeht.

Du suchst Hilfe und Verständnis. Du kennst ja nun einige Tierärzte - such Dir den raus der Dir am sympathischsten ist. Und bitte um einen Gesprächstermin - möglichst ausserhalb der normalen Sprechzeiten oder eben am Abend - wenn das Wartezimmer nicht mehr proppenvoll ist.

Und dann rede offen mit dem Tierarzt. Sag ihm genau das was Du hier auch sagst. Frag ihn nach seiner Meinung und biete ihm an zu unterschreiben dass eine Behandlung auf Dein Risiko und Deine Verantwortung geht.

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Unser Hund hat das vermutlich auch.. unsere Tierärztin rät davon ab, obwohl der Hund erst 5 Jahre alt ist..

sie sagt es bedeutet nur Stress für den Hund und operiert wird sowieso nur sehr sehr selten..

sie hat uns gezeigt wie wir reagieren sollen, wenn der Hund einen Anfall hat..

das klappt super…

Was erwartest du, dass die Tierärzte einfach aus der Luft gegriffen deinem Hund Medikamente verordnen, wenn die Diagnose nicht klar ist?

Es ist ganz klar bei Tierärzten eine Abwägung auch mit den Kosten für einen alten Hund, wenn dann auch klar ist, wenn eine teure Behandlung die keinen Sinn mehr macht keine Abklärungen gemacht werden.

Im Grunde sind es die gleichen Gedankengänge die du auch hast.

Ein Hund lebt im Hier und Jetzt. Er kann sich nicht denken, wenn ich all die Strapazen auf mich nehme, kann ich noch eine Weile bei meinem Besitzer bleiben.

Diese Gedanken, weiter zu leiden, dass man noch ein paar Tage oder Wochen bei der Familie bleiben kann, kann sich nur der Mensch machen.

Für den Hund bleibt also nur das Leiden, das er nicht versteht.

So hat es uns unser Tierarzt bei unserem ersten Golden Retriever erklärt. Er hat gesagt, dass er dieses Gespräch mit Hundebesitzern immer dann schon führt, wenn der Hund noch jung und gesund ist. So hat der Hundebesitzer Zeit sich ganz nüchtern zu überlegen, wie weit er einmal gehen würde. Das schafft eine Art Leitlinie auf die man zurückblicken kann. Das verschafft einem eine gewisse Entscheidungshilfe, weil man in der Situation, die einen überrumpelt und emotional nicht mehr klar denken lässt. Das führt leider allzu oft zu hilflosen Entscheidungen.

Aus meiner Erfahrung und meinem Handeln kann ich dir auch nur erzählen, dass ich mich beim aggressiven Knochenkrebs meines Hundes, bei einer Lebenserwartung von noch 6 Monaten, gegen eine Beinamputation und weiteres Leid entschieden habe.

So fürchterlich wie mich die Diagnose wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen hat und wie ich gelitten habe und immer noch leide, habe ich meine Entscheidung keinen Moment bereut. Ich bin überzeugt davon, meinem geliebten Hund mit der Euthanasie viel Leid erspart zu haben.

Wie willst du denn sonst eine richtige Diagnose bekommen? Nicht alle Krampfanfälle bedeuten Epilepsie und Epilepsiemedikamente ohne das der Hund erkrankt ist können böse nach hinten losgehen

Sehr seriös von den TA nicht einfach auf Verdacht irgendwas in den Hund zu geben


Funny0Sunny 
Beitragsersteller
 18.11.2023, 23:12

Epilepsie per se sieht man eigentlich nicht per Untersuchung, das wäre ein Ausschlussverfahren - grundsätzlich kenne ich so vom hören sagen schon Tierbesitzer, deren tiere antiepileptika nach dem ersten anfall bekamen, überwacht natürlich. Mir gehts nicht darum, Geld oder Tierarzt zu sparen sondern einfach meinem Hund zu ermöglichen, eine Anfälle zu haben und die zeit die ihm noch bleibt einfach zu "verbessern" sag ich jetzt mal. dass dies bedeutet, dass wir zum Tierarzt müssen, das nehm ich dabei in Kauf - aber ein Ärztemarathon und Untersuchungen, die in die tausende gehen,.. wofür?

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Isildur  19.11.2023, 09:23
@Funny0Sunny

Damit man eben andere Ursachen ausschließen kann? Als mein Hund seinen ersten Krampfanfall hatte, kam der erste TA mit Epilepsie um die Ecke und wollte gleich entsprechende Medikamente geben, wir haben weitere Diagnostik betrieben - zum Glück - der Hund hatte einen Perikarderguss und wäre innerhalb der nächsten Tage verstorben.

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