Sterbehilfe - Sollte es in Deutschland legal sein?

11 Antworten

Ja auf jeden Fall. Man sollte den Menschen helfen dürfen, die Schwerkrank bzw. Todkrank sind ggf. auch schmerzen haben und sehr lange leiden müssen bis es von alleine passiert.

Man kann es so überprüfen das es wirklich von Leuten in Anspruch genommen wird die es wirklich benötigen und lieber friedlich einschlafen als lange darauf zu warten. Manche können es auf Grund ihrer Krankheit nicht selber und da sollte man sie unterstützen dürfen ohne Konsequenzen zu fürchten.

Fände es besser das man Sterbehilfe in Anspruch nehmen kann anstatt die Leute dazuzubringen entweder zu leiden oder zu versuchen Selbstmord zu begehen, weil man so nicht mehr kann. Und in der Hinsicht wäre Sterbehilfe deutlich besser als Selbstmord!

In anderen Ländern ist sowas in Ordnung und wird auch gemacht und da sollte man hier deutlich lockerer werden und das auch unterstützen. Ist doch auch verrückt Leute werden gegen ihren Willen dazu gebracht länger zu leben aber, wenn man sie gehen lassen soll, weil sie es so wollen, ist es ein schwieriger Fall und wird von vielen Ignoriert.


Artus01  22.08.2024, 15:37
Manche können es auf Grund ihrer Krankheit nicht selber und da sollte man sie unterstützen dürfen ohne Konsequenzen zu fürchten.

Das ist verboten und das muss und wird auch so bleiben.

ScarletWitch1  22.08.2024, 17:58
@Artus01

Und warum muss das so bleiben? Warum haben die Leute kein Recht es selbst zu entscheiden wann sie gehen und es ihnen zu erleichtern? In anderen Ländern funktioniert es doch auch. Und das finde ich richtig.

Was genau spricht denn dagegen? Die Personen wollen ja nicht sterben, weil sie keinen Lust aufs Leben haben sondern, weil das Leben für sie nur eine Qual ist, weil sie nicht sorgenlos daran teilnehmen können sei es wegen der schwere der Erkrankung oder eben das man Todkrank ist! Man weiß das man sterben wird und das es lange und qualvoll ist ausser man nimmt dann starke Schmerzmittel wodurch man aber Geistig nicht mehr da ist, sie wollen selbst bestimmen wann sie gehen und das es im guten ist. Das ist sowohl für die sterbende Person als auch der Angehörigen besser!

Artus01  22.08.2024, 20:03
@ScarletWitch1
Warum haben die Leute kein Recht es selbst zu entscheiden wann sie gehen und es ihnen zu erleichtern?

Diese Recht haben sie, das hat das Bundesverfassungsgericht klar bestätigt.

Sie müssen den entscheidenden Schritt nur selbst tun. Es ist also nicht verboten ihnen ein entsprechendes Präparat zu beschaffen und ihne zu geben, nur nehmen müssen sie es selbst.

Die aktive Sterbehilfe ist in Deutschland verboten. In diesem Fall verabreicht der Arzt dem Patienten selbst das todbringende Medikament, oral oder per Injektion. Es handelt sich um eine Straftat, die eine Gefängnisstrafe zur Folge hat und den Arzt die Approbation kosten kann. Darüber sollte jeder einmal nachdenken.

Bei der Beihilfe zum Suizid nimmt der Patient das todbringende Medikament selbst ein. Dazu muß aber zunächst ein Arzt gefunden werden, der dieses rezeptiert. Niemand kann einen Arzt dazu zwingen. Es gibt naturlich Grenzfälle, dazu gehören aber mit Sicherheit keine jüngere Patienten mit Depressionen, die gut therapierbar sind, wie hier bei GF schon des öfteren gelesen.

Falls eine Erkrankung kurativ nicht mehr therapierbar ist, hat die Palliativmedizin oberste Priorität. Alle Symptome, die auftreten können, wie Schmerzen, Atemnot, Ängste etc. sind durch die richtige Medikation zu beheben, zumindest sehr gut zu lindern. In ganz seltenen Fällen reichen diese Maßnahmen nicht aus. Dann steht für die Finalphase eine tiefe, palliative Sedierung zur Verfügung. Der Patient spürt nichts mehr und schläft ohne Symptomatik in den Tod hinein. Auf Grund der Dosierung der Medikamente ist es möglich, daß der Patient etwas früher verstirbt oder auch nicht. Das nennt man indirekte Sterbehilfe, die zu verantworten ist.

Vor allem ist es sinnvoll schon in jungen Jahren eine PV zu erstellen, wo man seine Wünsche detailliert äußern kann. Eine PV gilt ab dem Zeitpunkt, wenn eine verbale Kommunikation nicht mehr möglich ist.


monida  01.10.2024, 08:39

Ich bin aus Österreich, von dem her weiß ich nicht genau was der aktuelle Stand ist. Im Radio war vor ein paar Jahren das Thema ganz groß, dass in Deutschland, nach einem Urteil vom Verfassungsgerichtshof, das Verbot von aktiver Sterbehilfe gekippt wurde (glaube es widerspricht der Menschenwürde), also ab der Verkündung Sterbehilfe nicht mehr reguliert ist. In einer Reportage, allerdings auch schon ungefähr ein Jahr alt, wurde dann geschildert wie schwierig aber die Umsetzung ist, da es keine gesetzlichen Regelungen gibt und niemand weiß wie im Falle eines Prozesses geurteilt werden würde (Todschlag/Mord), gerade bei der Suizidhilfe von psychisch Kranken, die mittlerweile auch schon ein paar mal geleistet wurde. Ob es da schon abschließende Urteile gibt, weiß ich nicht.

monida  04.10.2024, 12:19
@Rapunzel324

Das widerspricht, dann aber dem Podcast (es war doch keine Reportage), welchen ich letztens gehört habe, welcher zur Handlung hatte, dass ein Gericht die Frage klären sollte, ob ein Arzt einer depressiven Person aktive Sterbehilfe hätte leisten dürfen. In mehreren Folgen wird die Rechtslage ausführlich dargelegt. Es ging in diesem Prozess nicht um die Sterbehilfe an sich, sondern allein um die Frage, ob eine depressive Person, in ihrer Krankheit, einen klaren Willen hinsichtlich des Todeswunsches haben kann. Die geleistete Hilfe war im zweiten Versuch eindeutig aktiv, da, soweit ich mich erinnere, die Person nicht mehr ansprechbar war und der Arzt weitere Maßnahmen ergriffen hat; dieses Handeln wurde aber nicht angeklagt.

Ja das sollte legal sein, sowohl aktive und passive Sterbehilfe.

Ich bin 71 und es geht mir gut, das muss aber nicht so bleiben.

Und ich wünsche mir das mir zu einem Sterben in Würde auch aktiv durch Medikamentengabe, durch gewünschten und begleitetem Suizid geholfen werden darf ohne das der Helfer dafür juristisch belangt werden kann.

Nein, schwierig, sehr schwierig. Stell dir vor du mußt gepflegt werden und deine Kinder müssen die Pflege bezahlen. Könnte vorkommen. Würdest du das wollen? Oder würdest du sagen: erlöst mich von meinen Einschränkungen und fahrt dafür nächstes Jahr lieber in den Urlaub? Drastisch, aber glaube mir. Fast jeder zu Pflegende würde sich opfern. Wenn das nicht wäre, das Finanzielle, dann würde ich vorbehaltlos für ja stimmen.

Ich wäre dafür, dass man dabei Hilfestellung leisten darf, das Leid von schwerkranken und leidenden Menschen zu beenden, wenn sie es selbst möchten. Ich würde das auch nicht auf körperliche Erkrankungen beschränken, weil es auch psychisch kranke Menschen gibt, deren Leiden nur schwer oder gar nicht zu lindern sind, sodass sie zumindest ein nach ihren Vorstellungen angenehmes Leben führen können.