Sollten Schulnoten abgeschafft und z.B. durch Gutachten ersetzt werden?
Die Frage sowie das Pro und Contra dürften so alt sein wie das "System Schule" selbst.
"Huch !", werden konservative mainstream-Befürworter erschreckt sagen, nicht wissend, dass Schulnoten zu 90 % subjektiv und vor allem ohne jeden prognostischen Aussagewert (!!!) sind. Die Fülle contra Schulnoten will ich hier nicht fortsetzen. Auf jeden Fall gäbe es diverse Alternativen wie erwähnte Gutachten. "Allerdings", so "mein" Schulpflegschafts-Vorsitzender boshaft, "müssten DANN die Lehrer ja arbeiten........"
Vorrangig geht es mir bei der Frage auch nicht um alternative Lösungen, sondern um Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit, Aussagekraft oder Willkür u.a. jener nackten Zahlen, die letztendlich über den Lebensweg entscheiden können.
Was meint Ihr ?
TATBESTAND 1: Lehrer benoten Schülerinnen besser als Schüler. Lehrerinnen benoten Schüler besser als Schülerinnen.
TATBESTAND 2: Jede/r Lehrer/in benotet subjektiv (Sympathie / Antipathie / eigene "Tagesform" (Stimmungsschwankungen) ).
TATBESTAND 3: Ein Lehrer, der dieselbe (!!) Klausur nach einem Jahr (!) noch einmal vorgelegt bekommt, benotet sie unterschiedlich - mit einer Spanne von bis zu vier Zensuren.
....und so könnte ich bis heute Abend aus dem Nähkästchen von MUTIGEN Experten weiter plaudern......
8 Antworten
Meine Kids waren auf der Waldorfschule ( haha jetzt wieder Kommentare zu Namen tanzen und so...) Es gibt dort keine Noten, also nicht in Zahlen, die irgendwas aussagen sollen.
In den Zeugnissen steht jeweils individuell für jedes Fach eine ganz kurze Einschätzung in Worte gefasst. Der Klassenlehrer hat dann allgemein noch einen Text geschrieben, sachlich und verständlich.
Schon in der ersten Klasse haben sie das verstanden, wir haben es gemeinsam gelesen und darüber geredet. So wussten auch die Eltern, wo es noch hakt. Für eine spätere Bewerbung reichte auch ein Zeugnis in Schriftform ohne Zahlen.
PS aus meinen Kindern sind mehr als Namentanzende Träumer geworden (wie von Unwissenden gerne behauptet wird) Ich finde Waldorfpädagogik ist eine gesunde Alternative zu unserem kranken und antiquirierten Schulsystem.
O , dann ist das wohl von Schule zu Schule unterschiedlich. Sind ja auch überall andere Lehrer. Bei uns gab es diese Probleme nicht. Auch fanden es Alle sehr angenehm, von Anfang bis Ende zusammen zu bleiben und konnten sich auf das Lernen und nicht auf eine Umstellung konzentrieren. Die Lehrer waren auch super und haben unterstützt. Mit Abitur und Fachabi gab es kein Problem. Wir haben heute noch Kontakt mit Vielen, die meisten haben studiert.....
Ich hoffe, du hast dann letztendlich doch was für dich gefunden.
Das mit den Lehrern ist anders, aber das System ist gleich und ich finde die späte Trennung generell problematisch.
Im zweiten Studium ging es dann.
Waldorfschule
Haha, lustigerweise musste ich hoch amüsiert genau an das denken, was du in den Klammern danach schreibst.
Natürlich können Noten ungerecht sein. Kann ja am Lehrer oder anderen Umständen liegen.
Aber Kinder/Jugendliche können Noten besser begreifen als Gutachten. Noten zeigen klar den Lern/Wissensstand.
Hingegen war die Schrift zu benoten schon immer ungerecht, da Jungen meist eine schlechtere Handschrift haben.
Arbeits- u. Sozialverhalten hingegen finde ich sehr wichtig. In der heutigen ZEIT sollte drauf ein gr. Augenmerk gerichtet sein.
In der Grundschule finde ich Noten nicht wirklich wichtig, da die Kinder sich ja gerade erst entwickeln.
Man nur versuchen das Wichtigste für die Kinder heraus zu filtern und gemeinsam mit dem Lehrkörper an einem Strang zu ziehen.
Bei unserem Sohn spielte es damals noch eine Rolle und als ADHSler war allerdings dadurch benachteiligt !
Noten können subjektiv sein. Drei Lehrer, ein Aufsatz, drei unterschiedliche Noten.
Aussagekraft gleich Null.
Bei einem Diktat kann, wenn man nur Rechtschreibung und Grammatik bewertet, eine neutrale Benotung erfolgen.
In naturwissenschaftlichen Fächern (z. B. Mathe) ist eine neutrale Benotung machbar und hat eine gewisse Aussagekraft.
Gutachten unterliegen, meiner Meinung nach, auch subjektiven oder objektiven Einflüssen.
Aber das ist meine ganz persönliche Ansicht.
Da du eh - anhand deiner Kommentare auf Contra Antworten - keinerlei Interesse an einer wirklichen Debatte hast - dir geht es wohl mehr darum, deine Meinung hier kund zu tun und bestenfalls durchzudrücken - möchte ich dir nur einmal diese Geschichte aus der Grundschule erzählen:
Bewertung in Klasse 1/2 mit Textblöcken in den einzelnen Fächern. Wie es Eltern so machen, tauscht man sich aus. Und das Resultat der ganzen Sache: Jeder hatte die gleichen Textbausteine drin - entsprechend den Noten von 1-6 nur in warme Worte gehüllt. Also: Keine Individualität, keine Neutralität und nichts, was du meinst was besser werden würde. Das einzige was war, war dass keiner der Eltern mehr verstand wie es um die Leistung des Kindes wirklich steht. Dies führte zu einer Kette von Elterngesprächen - uncool, oder?
Was mir an deinem Konzept ebenfalls unklar ist:
Ein "Gutachten" ändert nichts an deinem Kritikpunkt 1, es ändert nichts 2 und es ändert ebenfalls nichts an deinem Kritikpunkt 3.
Deine undurchdachten Pläne ändern nichts, absolut nichts, an dem, was du kritisierst. Zumal dies mehr Einzelfälle sind als der tatsächliche Alltag. Oder wann warst du zuletzt in der Schule? Zumal jegliche Quellen, Untersuchungen und Studien für deine populistischen Behauptungen fehlen.
Ein ergänzender Hinweis nachträglich:
Jedem Schüler steht es frei, wenn er eine ungerechte Bewertung meint zu haben, den Lehrer offen darauf anzusprechen, ihm andere Arbeiten von Mitschülern mit einer eventuell anderen Korrektur vorzulegen. Alternativ kann man jederzeit zur Fachschaftsleitung und dort eine andere Lehrkraft seine Arbeit bewerten lassen - insbesondere in Deutsch im Zweifelsfall eine tolle Möglichkeit. Ich habe noch kein einziges Mal erlebt, dass sowas je passiert ist. Die Bewertung stimmt meist. Natürlich gibt es Lehrer, die meinen es einem "reindrücken zu wollen" - lernen, Vorbereitung und im Zweifelsfall der Gang zur Fachschaftsleitung machen das aber schwer.
Ich stellte eine Frage und sehe mich keineswegs unter irgendwelchem Erklärungs- oder gar Rechtfertigungszwang.
Deine Behauptung, ich wollte meine "These" nur durch entsprechende Antworten untermauert wissen, ist falsch.
Zu einer Frage: Ich was 42 Jahre lang Lehrer - bis zum Alter von 69 Jahren (Deutsch-GK und _LK 2013).
Sorry aber dein Text liest sich, wie eine Rechtfertigung auf einen persönlichen Angriff. Ich komm nicht raus, was jetzt das Ergebnis deiner Aussage auf die o.g. Frage und die Meinung der Anderen darstellt. Es klingt, als hättest du dich fürchterlich aufgeregt und das dann niedergeschrieben. Hoffe, für dich, du hast dich soweit wieder beruhigt.🙂
(ich meine jetzt damit:Brain300)
Es sollte keine mündlichen Noten geben und Lehrer sollten nicht wissen, welche Arbeit sie gerade korrigieren. Dann wäre das System schon viel fairer.
Diese Idee hatte ich fast unendlich oft in Deutsch-Fach-Konferenzen geäußert - vergeblich, denn Lehrer wären - o Schreck - ja mit NEUEM konfrontiert...
Same.
Und ich stimme dir zu, in den unteren Klassen ist das System ohne Noten eine tolle Alternative. ABER ich würde gerne als ehemalige Waldorfschülerin meine Meinung und Perspektive teilen, warum ich die Waldorfschule in der Oberstufe (ab der 9. Klasse) absolut nicht mehr empfehlen würde.
Also in den früheren Klassen ist die Waldorfschule super : dafür büßt man dann extrem ein, wenn es Richtung Abschluss geht. In meinem ersten Studium war ich meinen Kommilitonen was die Grundlagen angeht haushoch unterlegen und musste letztendlich abbrechen.