Solltem religiöse Kinderbeinflussung verboten werden?
Moin,
ich hab mir mal die Frage gestellt, ob religiöse Kinderbeinflussung verboten werden sollte. (also zB. das Kinder bis zu einem bestimmten Alter nicht in die Kirche dürfen oder das zB. Religionen auch nicht an Kindern "werben" dürfen mit Kinderangeboten und so), weil Kinder werden dadurch ja massiv beeinflusst und einseitig erzogen. Theoretisch lehrt ja die Schule alles und erklärt alle Religionen, dann können die Kinder ja selber sagen, an was sie glauben wollen oder eben nicht. Ich finde das irgendwie ziemlich manipulativ, wenn dreijährigen Kindern etwas von "Gott rettet dich" und so gesagt wird. Was haltet ihr davon?
19 Stimmen
9 Antworten
In der Regel können Kinder noch keine eigenen Entscheidungen treffen. So wird vielen Kindern Religion eingetrichtert und als das einzig Wahre vermittelt.
Ob Religion richtig ist oder nicht ist ein anderes Thema, aber Fakt ist dass ein Mensch nicht in eine religiöse Richtung erzogen werden sollte, weil es sich nicht selbst dazu entscheiden kann.
Religion sollte eine Frage des freien Willens sein. Man sollte meiner Meinung nach einen Menschen neutral aufziehen und sie dann wenn sie alt genug sind selbst entscheiden lassen ob sie sich mit Religion auseinandersetzen möchten oder nicht.
Wenn den Eltern ihre Kinder wichtig sind, dann werden sie ihre Anschauungen weitergeben. Egal ob ihre Religion christlich, muslimisch oder atheistisch (ja, ich sehe auch Atheismus als "Glaube").
Muslimische Eltern schicken ihre Kinder in "meiner" Stadt lieber in eine christliche Kinderbetreuung als in eine der Stadt. Sie haben grösseres Vertrauen zur Kirche, als zu einer weltlichen Organisation.
Ich kenne mich etwas mit Kinderbüchern aus - weltlichen und christlichen. Wer vor christlichen Büchern warnt, der sollte einmal sehen, was da so alles angeboten wird.
Man kann auch die Kommentare von Müttern auf amazon zu Kinderbibeln lesen. Zum Beispiel zum Buch Die große Bibel für Kinder. (517 Bewertungen - Maximum fünf Sterne)
Richtig finde ich, wenn die Eltern ihre Kinder so erziehen, dass sie einmal ihren Glaubensweg selber wählen können. Unsere Tochter wurde über Jahre zu Atheistin. Heute glaubt sie an Gott. Geht aber nicht in die Kirche. Oft ist sie die Erste, die sagt: "Kommt dafür sollten wir beten."
Sonst sollten auch alle anderen Einflüsse und Ideologien verboten werden ...
Ein Verbot macht 0 Sinn, da:
- Es Verfolgung wäre, da jeder Mensch per Gesetz das Recht auf freie Meinungsäußerung hat und auch auf Religionsfreiheit
- Niemand die Strafverfolgung aufnehmen kann
- Menschen immer irgendein Weltbild haben, dass falsch oder richtig, gut oder weniger gut sein kann
- biblisch-christliche Wertevermittlung eine gute Vermittlung ist und es niemanden von Außen etwas angeht, wie Leute ihre Kinder erziehen...
Ich möchte mal generell äußern, dass mir das hier auf GF immer wieder aufstößt, wenn Menschen der Meinung sind, sich in das Leben der anderen in der Form einmischen zu müssen, dass sie denken, sie wüssten es besser und ihr Motiv wäre edel. In der Regel kann das seeeehr subjektiv sein und es ist ein Recht auf Freiheit, seinen Kindern gute Werte mitgeben zu wollen. Die Frage ist doch auch, wer am Ende entscheiden soll, welche Werte gut oder nicht gut sind? Das können die Eltern doch wohl selbst? Es sind nicht die Kinder des Staates, sondern in erster Linie die Kinder der Eltern. Man könnte sonst auch die Frage stellen, ob man Eltern verbieten sollte, Kinder ins Kino mitzunehmen oder ähnliches.
Es sind massive Vorurteile, wenn du glaubst, dass ein Kind mit Gläubigen Eltern einseitig erzogen wird! Bei uns gab es rege und äußerst freie Unterhaltungen zu allen möglichen Themen. Und es gab überhaupt eine große Freiheit zu denken und zu glauben, wie man selber gern wollte. Dafür bin ich heute noch echt dankbar!
Und in der Schule hat mir keiner den christlichen Glauben so erklärt, wie ich ihn kennenlernen durfte. Im Gegenteil vielleicht - es war oft eher anders herum, weil ich merkte, dass die Lehrer sich nicht wirklich auskannten... ;)
Als ich 3 Jahre alt war, beteten meine Eltern Abends beim Zubettgehen mit mir und für mich. Ich weiß noch heute, dass sie darum beteten, dass Gott seine Engel um mein Bett stellen möge und ich gut schlafen kann. Und ich betete für meinen Opa. Ein kindlicher Glaube - nix Schlimmes. Im Gegenteil - ich erinnere mich, dass ich in diesen jungen Jahren nicht einen einzigen Alptraum hatte und auch in meiner ganzen Kindheit nur 2 mal. Darüber wundere ich mich fast heute noch und ich habe erst sehr spät bemerkt, dass das nicht ganz das "Normale" ist.
In der Gemeinde, in der ich groß geworden bin, gab es sehr liebevolle Mitarbeiter, die spannende Geschichten erzählten und es würde viele fröhliche Lieder gesungen. Wenn es jemandem nicht gut ging, haben wir für ihn gebetet und auch erlebt, wie Gott Menschen begegnet ist und in unserer Gemeinschaft gewirkt hat.
Eltern verwehren ihren Kindern wunderbare Erfahrungen, die sie für ihr Leben reich beschenken, wenn sie ihnen ihre eigenen Überzeugungen nicht nahe bringen dürfen. Ich glaube, niemand, der seine Kinder liebt, würde sich von anderen soetwas verbieten lassen.
Sorry, wenn das jetzt bisschen emotional war... Ich bin einfach nur fassungslos darüber, was ich hier so alles lesen muss...
Wer soll das wie kontrollieren was in den Familien abgeht?
Und was ist mit Religionsunterricht?
Ich glaube grundsätzlich ist der Versuch etwas zurück zu halten der falsche Ansatz. Jeder Mensch muss seine eigenen Gedanken dazu machen können, das geht aber erst wenn man davon erfährt.
Religionsunterricht sollte alle Religionen behandeln, mMn.
Das würde kaum etwas bewirken, weil bereits Kleinkinder anders manipuliert werden, ohne dass die Eltern oder Erziehungsberechtigte, einschließlich Lehrer etwas merken, weil sie alle im gleichen System gefangen sind. - 1.Johannes 5:19