Sollte Religionsunterricht an Schulen abgeschafft werden?
Seit langem brennt in die Debatte rund um das Thema, ob an staatlichen Institutionen, wie zum Beispiel an Schulen, religiöse Symbole verboten werden sollen. Nun stellt sich vielen auch die Frage, ob der (christliche) Religionsunterricht an Schulen abgeschafft, und durch Fächer wie Ethik oder Werte und Normen ersetzt werden sollte. Ist eine solche Maßnahme sinnvoll?
30 Stimmen
16 Antworten
Ich würde Religion nicht abschaffen wollen als Schulfach - ABER: es sollte etwas völlig anderes werden, als es jetzt ist. Für religiöse Inhalte sollte die Schule niemals missbraucht werden! Was ich richtig fände: religionswissenschaftlicher Unterricht - also Übersicht über alle Religionen und Glauben, über Nutzen und Gefahren, Geschichte, Verstrickungen von Politik und Religion, die soziokulturellen Aspekte von Religion.
Das ist ein zweischneidig Ding, gerade jetzt.
Der Staat hätte ein berechtigtes Aufklärungsinteresse. Die Grundlagen der Entstehung und des soziales Sinns von Religion und religiösen Ideen gehört zum notwendigen Kanon der Allgemeinbildung. Ebenso die Wurzeln unserer Ethik.
Andererseits hat der Staat auch als säkularer, solange er Religionsfreiheit schützt, ein berechtigtes Interesse daran, die Lehrmeinung der Religionen auf Kompatibilität mit den Grundsätzen einer offenen und multikulturellen Gesellschaft zu verpflichten und diese entsprechend zu fördern. Das geht aber nur, wenn er auf die religiöse Lehre als solche Einfluss nimmt. Will er das, muss er religiöse Lehre betreiben und darf diese nicht den Sektierern überlassen.
Unbedingt. Religion, egal welche hat an staatlichen Schulen nichts zu suchen. Es ist Verantwortung der Religionsgemeinschaften ihe spezifisches Weltbild zu vermitteln, nich die des Staates
Religion ist und war schon immer ein wichtiger Bestandteil der Menschheitsgeschichte, der zur Allgemeinbildung gehören sollte.
Natürlich wäre es angemessen den Religionsunterricht etwas objetiver zu gestalten und den Fokus nicht mehr so stark auf das Christentum zu legen und den Rest als Randerscheinungen zu behandeln. Aber komplett abschaffen würde ich ihn nicht, weil die Bildungslücke einfach zu groß wäre.
Es geht nicht in erster Linie darum, ob ein solcher Unterricht bleiben oder abgeschafft werden soll.
Viel wichtiger ist die Beurteilung des Inhaltes. Je nachdem kann darauf verzichten oder eben auch nicht.
In "meiner" Stadt gehen zum Beispiel alle Schülerinnen und Schüler im Fach Religion in die Moschee, in die Kirchen und ein Hindu-Priester kommt. Sie setzen sich intensiv mit den verschiedenen Religionen auseinander. Dies führt dazu, dass es an diesem Ort, mit einem sehr hohen Ausländeranteil, noch nie zu religiösen Problemen gekommen ist. Beim Stadtfest arbeiten die Religionen zusammen. Der Zusammenhalt von Kinder unterschiedlicher Religionen ist sehr gut.