Sollte man mit einem schlimmen Kriegstrauma Lehrer werden (Ptbs)?

7 Antworten

Ich rate davon ab, außer man hat diese Traumata sehr gut verarbeitet und keine Probleme mehr.. Hintergrund: Sobald die Kiddies die schwache Stelle eines Lehrers erst einmal entdeckt haben, sei sie auch noch so banal, nutzen sie das gnadenlos auf und auch die Kollegen im Lehrerzimmer sowie die Eltern werden die Chance nutzen. Auch die sind nicht heilig. In unserer Klasse wurde z.B. ein Mathe- und Physiklehrer fertig gemacht und belächelt, weil er nicht sehr gepflegt war, bekannt war dass er stark rauchte und ein altes, klappriges Auto fuhr - die Gründe sind teilweise banal.

Kannte einen 1930 geborenen Lehrer, der ein Kriegstrauma hatte und nicht nur von Schülern der Oberstufe, sondern auch von seinen Kollegen mehr oder weniger die ganze Zeit veralbert und verballhornt wurde, aber bis zur Pensionierung 1992 eisern durchhielt. Er meinte selbst mal zu mir - ich lernte ihn kennen, als er schon 75 war und wir gemeinsam Vereinsarbeit machten - dass fast jeder Mensch die Schwächen eines anderen hemmungslos ausnutzt, und wenn er sich "nur" über sie lustig macht. Erinnere mich gut, das Gespräch in seiner Wohnküche hat mich damals beeindruckt.

Ein anderer Lehrer war ein ehemaliger Bundler, der dann Pädagogik studierte nach seiner Laufbahn als Zeitsoldat und Lehrer wurde. Der hatte auch Traumatisierendes erlebt und berichtete den Kiddies am Ende (so um die belgische Ufo-Sichtwelle ca. 1990 herum) lauter wirres Zeug, dass bald Außerirdische kommen und die Macht übernehmen usw., am Ende hat man ihn mit um die 50 aus dem Schuldienst entfernt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Sofern das Trauma professionell psychologisch aufgearbeitet ist, du keine Flashbacks hast und auch sonst absolut stabil ist, spricht nichts dagegen.

Der Beruf eines Lehrers ist sehr stressig, man hat nicht nach der 6. Stunde frei und die ganzen Sommerferien. Vor und nach dem Unterricht muss der nächste Unterricht vorbereitet werden, Klausuren müssen korrigiert werden, Elternsprrchtage, Elternabende, Ausflüge, Klassenfahren das alles muss im Vorfeld sehr gut vorbereitet sein. Materialien müssen bestellt und immer vorhanden sein, der Unterricht soll die Kinder ja auch nicht zu sehr langweilen, also muss man da auch immer wieder kreativ sein. Nicht alle Kinder sind lieb und süß, es gibt viele vernachlässigte Kinder, Kinder mit ADS und anderen Problemen und du musst immer ein Ohr für sie haben, auf alle Kinder aufpassen. Das geht echt nur, wenn man psychisch selber stabil ist.

Kritisch.

Ich denke man sollte realtiv stabil sein als Lehrer.

Ich persönlich würde dazu nicht raten

Wenn es den Unterricht nicht zu sehr beeinflusst. Wir hatten mal einen Lehrer der hatte auch einen Schicksalsschlag. Alle Schüler haben sich darüber ausgekotzt, dass er meint mal davon geredet hat. Aber mal ganz ehrlich das ist doch was besonderes. Nicht jeder ist gleich und einer hat mal etwas zu besonderes zu erzählen

sowas prägt ja auch. Wäre doch schade wenn alle langweilig und gleich sind

Wenn man die nötige Qualifikation dafür hat.