Was ist der Unterschied zwischen einem Trauma und einer posttraumatischen Belastungsstörung?
Ein Trauma (Typ 2) löst ja eine lebenslange Angst vor bestimmten Situationen aus, aber ist das nicht dersselbe Fall bei PTBS? Wo liegt dann der Unterschied?
Ich bitte um hilfreiche Antworten, ich möchte es nur verstehen - danke im voraus :)
7 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Sevven/1656351161436_nmmslarge__67_0_495_495_ffbc7807cb9cfb6d8d1e8e517fc0b1c6.jpg?v=1656351161000)
Zunächst einmal gilt es zu differenzieren: und zwar zwischen normalen, vollkommen physiologischen und lediglich temporären Stressreaktionen, die auf ein traumatisches Ereignis folgen, und der pathologischen Chronifizierung dieses Zustandes. Bei Letzterem spricht man dann von einer sogenannten Traumafolgestörung. Die posttraumatische Belastungsstörung ist der populärste Vertreter dieser Gattung, auch wenn diese auch andere Erkrankungen umfasst.
Nicht nach jedem traumatischen Ereignis kommt es bei Betroffenen zur Ausbildung einer (anhaltenden) Traumafolgestörung.
Dementsprechend ist es möglich, dass wenn 2 Menschen das selbe traumatische Erlebnis durchleiden, nur einer von ihnen eine Traumafolgestörung wie PTBS entwickelt, und der andere nur eine temporäre Stressreaktion.
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Die unterschiedlichen Trauma-Typen beziehen sich primär auf die jeweilige Art bzw. Natur des traumatischen Ereignisses.
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Der Begriff Trauma (Mehrzahl Traumata) bedeutet psychische Ausnahmesituation („Psychotrauma“). Ausgelöst durch überwältigende Ereignisse ( z.B. Gewalttat, Krieg oder Katastrophe), die eine Bedrohung für das Leben oder die körperliche Unversehrtheit des Betroffenen oder einer nahestehenden Person darstellt.
Eine PTBS ist eine seelische Erkrankung. Sie kann als Folge eines belastenden Ereignisses auftreten, wie Krieg, Katastrophen oder Unfall. Das Geschehene kann das Leben dauerhaft beeinträchtigen: Betroffene erleben in Gedanken und Träumen das Grauen immer wieder.
das Trauma ist also nur das einschneidende Erlebnis und eine PTBS kann eine Mögliche Folge von diesem sein.
Nicht jeder der ein Trauma hat, hat eine PTBS, aber jeder der eine PTBS hat, hat auch ein Trauma
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die PTBS kann die Folge eines Traumas sein, sie ist nicht das Trauma selbst.
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Typ 2 bezeichnet nur Traumata, die sich wiederholen. Dadurch steigt natürlich die Wahrscheinlichkeit einer PTBS. Typ 1 ist ein einmaliges Ereignis.
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![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/15_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Hab hier gerade nochmal einen guten Text dazu gefunden, die Seite erscheint mir auch als sehr gut
"Trauma bedeutet nicht gleich Folgestörung
Nicht jedes potenzielle Erlebnis zieht jedoch automatisch eine Folgestörung (PTBS) nach sich. Die Wahrscheinlichkeit, an einer posttraumatischen Belastungsstörung zu leiden, unterscheidet sich je nach der Art des Erlebnisses. Vergewaltigungen und Misshandlungen, bei denen Frauen als Opfer den deutlich höheren Anteil stellen, bedingen die prozentual höchste Wahrscheinlichkeit einer PTBS (35–55 %)."
Ist diese temporäre Stressreaktion, die im letzten Satz erwähnt wurde dasselbe wie ein Typ 1 Trauma? Weil ich gelesen habe, dass ein Typ 1 Trauma kurzfristig ist..