Sollte ich zuhause bleiben/wohnen?
Hey, ich bräuchte eine 2. Meinung.
Wir wohnen auf ein Hof der vor ein halbes Jahr noch ein Bauernhof war, da mein Vater starb haben wir den Hof aufgegeben. Nun wohne ich mit meiner Mutter, meinen Bruder und meinen Großeltern zsm. So auch wie vorher.
Da meine Großeltern leider nicht ewig leben und mein Bruder weg ziehen wollte bleiben wir nur noch zu zweit zuhause.
Da unser Haus für 2 Haushalte gebaut wurde wäre es ziemlich leer wenn ich auch weg ziehen würde.
Daher meine Frage, sollte ich zuhause bleiben damit meine Mutter nicht alleine ist? Ich weiß es ist selbstverständlich aber ich kenne viele die dennoch weg gezogen sind aus Gründen wie " du kannst doch nicht ewig bei deiner Mutter wohnen" oder "lern doch mal andere Städte kennen". Daher weiß ich nicht so richtig. Ich wohne gerne hier Zuhause und hatte vor wenn ich ca. 30 bin und genug Zeit habe unseren Hof wieder aufzubauen. (Bin noch 17)
Was sagt ihr?
4 Antworten
Noch ist es so, dass Deine Großeltern leben und Dein Bruder da ist. Was die Zukunft bringen wird, das muss man abwarten. Selbst unter der Annahme, dass nur noch Du und Deine Mutter irgendwann alleine zuhause sein werden, besteht zum jetzigen Zeitpunkt keine Veranlassung darüber nachzudenken.
Die Annahme, dass man nur bei Auszug ein eigenes Leben führen kann ist ein Trugschluss, denn das geht auch unter den jetzigen Bedingungen. Ich gehe mal davon aus, dass Du noch zur Schule gehst???? Eine Lehre macht man in der Regel wohnortnah, da das Leben Geld kostet und das Lehrlingsgehalt dazu in der Regel nicht ausreicht. Ein Studium führt in der Regel zu wohnortferner Beschulung und Unterbringung.
Ich sehe, in dem was Du beschreibst eine wohlsituierte Familie, mit Mehrgenerationenhaushalt, wo alle in unterschiedlichen Haushalten ihren Platz finden und sich alle Familienmitglieder nicht feindselig gegenüber stehen. Kleinere Konflikte eingeschlossen, denn die kommen überall vor. Auf einen Haus mit Hof ist in der Regel immer genügend Platz für alle.
Ich habe selbst ein Familie mit Kindern und wohne auf dem Land. Außerdem bin ich psychologischer Berater und denke, dass Du derzeit keine überstürzten Entscheidungen treffen musst. Lass Dir Zeit mit Deinen Entscheidungen. Erwachsen wirst Du auch zuhause, wo Deine Familie und Dein Freundeskreis ist. Gern beantworte ich weitere Fragen via PM.
PS: Bis Du 30 bist, hast Du noch viel Zeit. Du bist bodenständig und Jugendliche vom Land, die dazu aus einer Landwirtsfamilie kommen und ein Hof da ist, sind in der Regel immer heimatverbunden und sind es gewohnt, dass man zusammenhält und zusamen hilft, sonst ist die Arbeit dort gar nicht zu meistern. Die Idee am Hof festzuhalten und ihn wieder aufzubauen ist eine erstrebenswerte Sache. Schließlich handelt es sich um euer, also auch Dein Eigentum.
Ich finde es schön, dass du den Hof wieder aufbauen möchtest und die Familientradition fortsetzen willst.
Aber bis du 30 wirst, hast du noch eine ganze Weile Zeit - zum Beispiel für ein landwirtschaftliches bzw betriebswirtschaftliches Studium oder ein Auslandsjahr, um zu schauen, wie andere Höfe erfolgreich wirtschaften. Dann kannst du mit vielen neuen Impulsen zurückkehren.
Oder du machst es wie meine Schwester: Sie ist während ihres dualen Studiums im Dreimonate-Rhythmus bei meinen Eltern ein- und dann wieder eingezogen.
Das ist doch ein guter Ansatz. Ich kenne einige Jungs in Deinem Alter die auch in Landwirtsfamilien leben und es ähnlich machen. Abitur, Ausbildung und dann Landwirt👍
Ich gehe davon aus, dass Dein Vater gewollt hätte, dass Du den Hof übernimmst und Du auch.
Ja es war mein Gedanke und seiner auch, darüber haben wir leider aber nicht gesprochen, das hätten wir getan wenn ich fertig wäre mit mein Abi.
Du trittst das Erbe Deines Vaters an. Manchmal braucht es gar kein Gespräch über Dinge die beiden eh klar sind. Es ist schön zu sehen wie Du Dich um Haus, Hof und Erbe sorgst. One step after the other👍👏
Es ist auch echt schade das mein Opa zusehen muss wie einst sein Hof jetzt nicht mehr so existiert wie damals
Ja ich verstehe. Ist der Hof bzw. Die Äcker verpachtet. Aber es haben sich schon immer Veränderungen in der Landwirtschaft ergeben. Und die Generation Deines Vaters hat mit Sicherheit schon vieles anders gemacht als Dein Geoßvater und Du wirst vieles anders machen als Dein Vater. Wichtig ist für Deinen Opa sicher, dass er weiß dass es mit Dir weitergehen wird.
So richtig redet er nicht darüber aber man sieht es an sein verhalten. Er möchte dass es alles schnell verkauft wird /verpachtet wird und vor allem hat man es gemerkt wie wir das Getreide gedroschen hatten, er wollte die ganze zeit dabei sein und so gut wie es geht nichts verpassen. Als ich dann anfing zwischenfrucht für wem anders auf unserem Feld zu säen war er auch immer wieder am schauen.
Ja verstehe. Ältere Menschen reden nicht so gerne. Sie schauen lieber ob auch alles "richtig" gemacht wird. Richtig heißt hier ...in ihrem Sinne. Wenn man das 60 Jahre oder länger gemacht hat kann man auch nicht si richtig loslassen und immer noch überall dabei sein. Das ist normal. Drescht ihr selbst oder habt Lozndreschunternehen? Und wie ich sehe arbeitest Du fleißig auf dem Hof mit👍👍😊 wahrscheinlich schon seit Du laufen kannst. So kenne ich das auch.
Es drescht bei und jetzt kein Lohnunternehm sondern ein andere Bauer den wir gut kennen, der seit 5 jahren bei uns alles gedroschen hatte.
Ja tatsächlich fing es bei mir mit 7/8 Jahren an das erste mal unseren Ford 6610 zu fahren, diesen Moment vergesse ich nie. Ab da an war es klar gewesen dass ich so viel wie es geht auf unseren Hof machen wollte, vom mulchen zum grubbern bis hin zu Güllefahren hab ich alles ziemlich mit gemacht und viel gelernt.
Das ist ja irgendwie normal auch. Es kann sich nicht jeder einen Drescher leisten. Man macht das meist in Gemeinschaft 😄 Gut wenn man jemanden an der Hand hat. Du organisierst gerade alles, oder?
Ja, so habe ich mir das vorgestellt. Einmal vom "Virus" Landwirt befallen, bleibt das so ein Leben lang und das ist auch gut so. Wow Ford 6610. Ein älteres aber zuverlässiges Kastriert für die Feldarbeit und den Rest👍👍
In letzter Zeit hab ich zsm mit mein Opa und meiner Mutter alles organisiert, jetzt gibt es leider nichts mehr zu tun. Aber ich arbeite jetzt auf ein anderen Hof und kann dort ja genug lernen
wenn du zu Hause bleibst, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass du nie eine Partnerin/Familie hast!
das ist der Klassiker bei ewigen Singles: lebt allein bei Mama...
Mein Vater lebte auch noch bei seinen eltern aber er hatte auch den Hof übernommen.
Deswegen hab ich auch bedenken wenn ich nicht weg ziehe, ich wahrscheinlich single bleibe.
eben. ich würde wegziehen udn die Zeitlücke zur Familiengründung nützen, die dir bleibt zwischen Erwachsenwerden und dem zeitpunkt, an dem deine Mutter Betreuung braucht (wofür dann EINE mögliche Lösung sein könnte, wieder zusammen zu wohnen).
Ich würde aber gerne unseren Hof wieder aufbauen
ist das realistisch? gerade in der Landwirtschaft brauchst du entweder entsprechende Größe/Lage, oder eine ganz klare Spezialisierung udn va Abhof-Vermarktung.
udn eine Frau, die mitzieht
Zuerst abwarten - um diese Entscheidung zu treffen hast du noch Zeit.
Mach deine Schule fertig und beginne eine Ausbildung. Die Welt kannst du auch im Zuge eines Urlaubs kennen lernen.
Zwischen durch einmal ausziehen - finde ich wichtig, auch für deine emotionale Entwicklung. Wenn du dich est einmal erfolgreich abgenabelt hast - kannst du über einen Rückzug immer noch nachdenken. Dann kannst du gegenüber deiner Mutter aber viel leichter auch einmal Nein sagen.
Den Hof wieder aufzubauen - wenn er bereits still gelegt wurde, könnte vielleicht schwierig werden und eine finanzielle Herausforderung. Aber mit viel Wille und Unterstützung bestimmt zu schaffen.
Ich mache grad mein Abi, danach wollte ich eine Ausbildung anfangen in Richtung IT, sobald ich diese fertig habe wollte ich eine Abendschule besuchen und Landwirt zu erlernen. Momentan arbeite ich auch auf ein anderen Hof (ein größen) wo ich vieles noch lernen werde.
So hatte es sich mein Vater auch vorgestellt nur dass wenn er in Rente gegangen wäre er mit geholfen hätte.