Sollte die heimische,regionale Landwirtschaft weiter subventioniert werden und lieber höhere Importzölle für landwirtschaftliche Erzeugnisse außerhalb der EU?
Äpfel aus Südamerika, Bananen aus Süd- und Mittelamerika, Rindfleisch aus Argentinien etc. mit Importzöllen belegen und heimische, regionale Lebensmittel billig halten und subventionieren, vor allem Biobauern subventionieren anstatt Energiepflanzen ?
6 Antworten
Die Subventionen der EU sollten viel mehr an Tier-, Landschafts- und Klimaschutz orientiert werden. Wenn die Steuerzahler in Deutschland und Europa für die Bauern zahlen, sollen die dafür auch etwas für gesunde Ernährung und den Schutz der Natur leisten.
Nur für billig hergestellte Lebensmittel, die Überdüngung, die Zerstörung der Landschaft sollten wir die Landwirte nicht zahlen. Wenn sie das nicht möchten, sollen sie sich wie andere Unternehmen den Gesetzen der Marktwirtschaft anpassen.
Die Landwirte leben praktisch auf Kosten von uns Steuerzahler. Und WIR sind die Kunden, die ihre Ware bezahlen. Anstatt ständig Forderungen nach mehr Geld zu stellen, sollten sie sich mehr für Qualitätsprodukte, für Umweltschutz, für Tierschutz einsetzten.
Also Bio-Anbau fördern und damit für die breite Masse bezahlbar machen, so dass gesunde Ernährung günstig ist und gleichzeitig Mensch und Natur nachhaltig schützt ?
Es müsste wohl gestaffelt werden. Einen Hof kann man natürlich nicht von heute auf morgen auf Bio umstellen. Und es gibt Zwischenstufen. Mein Nachbar ist von reiner Stallhaltung auf einen offenen Stall mit Auslauf für seine Kühe umgestiegen. Das ist nicht Bio, aber das sollte eben auch wirtschaftlich belohnt werden. Ebenso das Pflanzen von Hecken zwischen Feldern usw.
Unmöglich, Bio-Landwirtschaft in der jetzigen Form hieße ein Drittel weniger Ertrag bei gleichzeitig zwei Dritteln mehr Flächenbedarf, zusätzlich höherer Energieverbauch bei gleichzeitig massiv steigenden Bodenschäden und ein kompletter Einbruch der Qualität und massiv höheren Produktpreisen.
Wir produzieren ja auch zuviel und nicht zu wenig. Damit zerstören wir die Landwirtschaft in anderen Ländern.
Allerdings bin ich auch kein Verfechter von Bio. Bei uns soll eine gigantische Bio-Gemüsefabrik entstehen. Gewächshäuser ohne Ende, von einem großen Unternehmer erstellt.
also Pseudo-Bio statt echtes Bio , nur bösen Marketing al la greenwashing ?
Nein, das sollte an den Produktionsmethoden festgemacht werden. Im Einzelfall ist das sicher nicht so einfach. Aber die Bauern und die Politiker müssen eben Verbesserungen erreichen.
Bei uns hat ein Bauer Schilf an einem Bach angepflanzt, das hat tatsächlich die Hochwassergefahr verringert. Und natürlich kann er da nichts ernten. Trotzdem muss er natürlich dafür Geld bekommen.
Äh, Nein, die EU produziert tatsächlich viel zu wenig.
Etwa 34 Millionen Hektar Agrarfläche (Zum Vergleich: Deutschlands Saatsfläche beträgt etwa 40 Millionen Hektar) nutzt die EU außerhalb ihrer Grenzen.
Es ist viel eher eine Ost-West-Süd Verschiebung die du da meinst. aus dem Osten kommt günstigeres Korn herein und das Eigene wird weiter in den Westen geschoben, bis es an der Küste dann mit Subventionen nach Afrika verschifft wird.
Das liegt aber eher an dem Fleischkonsum. Der geht aber stark zurück. Außerdem habe ich tatsächlich schon in Korea Fleisch gesehen, dass aus Deutschland stammte.
Ohne Fleisch verlierst du in Europa aber einen Großteil der Agrarflächen... außer du verzehnfachst die Getreidepreise, so dass sich Getreide- oder Gemüseanbau auch in benachteiligten Gebieten lohnt.
Getreide landet vor allem deswegen im Futtertrog weil es in Gebieten geeerntet wurde wo es von der Qualität und den Ertragsmengen nicht die hohen Ansprüche der Industrie erreicht.
Das hat man vergangenes Jahr super sehen können, als in D mitten in der Ernte 14 Tage Regen waren. Dadurch ist jede Menge ausgewachsen (an der stehenden Ähre gekeimt) und dann waren tausende Tonnen Weizen nicht mehr gut genug fürs Brot, und sind damit nur noch als Futter nützlich gewesen. In den Statistik-Interpretationen einschlägiger Vereine ist aber jeder Weizen gleich, und dann hast schon das üble Geschrei dass so viel "verschwendet" wird.
In aller Regel kannst in der DACH-Region alle Agrarflächen die höher als etwa 400m Seehöhe liegen nicht mehr zum reinen Ackerbvau verwenden, weil das Klima die Vegetationsperiode so stark verkürzt. Dazu kommen vielerorts die schlechteren Böden, wodurch auch weit weniger Ertrag möglich ist.
Außerdem haben wir hier ein großes Gebirgsmassiv, das sich "Alpen" nennt, in dessem Tälern und an den zahlreichen Hängen lassen sich ohne Tiere überhaupt keine für den Menschen nutzbaren Lebensmittel erzeugen. und solche Flächen machen aber das Gros der landwirtschaftlichen Flächen aus.
Vergesst alles was ihr in den Nachrichten und sozialen Medien über die Realität der Lebensmittelerzeugung zu wissen glaubt. Mittlerweile sind sogar die Macher und Journalisten von Berichten darüber derart realitätsfremd dass sie dem Mist den sie verzapfen selbst glauben.
Darüber hinaus: Stell dir vor, ich hab hier auch schon Fleisch gesehen dass aus Argentinien stammt. zwar unter elendigen Bedingungen entstanden, aber als Delikatesse in den Himmel gelobt^^
Als Denlanstoß noch:
Mal angenommen es würden von jetzt auf Gleich sämtliche Supermärkte und deren Lager verschwinden, und es gäbe keine Möglichkeit Nachschub her zu karren. Was konkret würden die Menschen tun um wieder was zu essen zu bekommen, bzw wie würden sie sich etwas organisieren können?
Eine verantwortungsvolle Regionalversorgung wuerde heimische Betriebe bevorzugen. Der "Carbonfootprint" waere geringer. Wenn man sieht wie teuer ein Laib Brot ist und was der Getreideerzeuger fuer sein Produkt erhaelt (und seinen Aufwand nauerlich beruecksichtigt) sieht man das Ungleichgewicht. Das Geld liegt im Handel.
Wichtig ist auch zu beachten das es wesentlich mehr Aufwand an Arbeitskraeften, Wissen ... erfordert "gesuendere Lebensmittel" zu erzeugen. Dazu gehoert auch die Bereitschaft dieses entsprechend das Wissen zu foerdern und zu honorieren. Guetebestimmungen wie das Produkt auszusehen hat veursacht auch viel "Abfall" der erntereifen Erzeugnisse pflanzlicher Produktion.
Mit dem Import landwirtschaftlicher Produkte aus fernen Laendern helfen wir nicht dem heimischen Erzeugern und schaffen Abhaengkeiten wo ueberwiegend der Handel profitiert. Der Verbraucher ist hier gleichermassen Opfer.
Ein totales Umdenken und Handeln waere notwendig - weiterhin Billigimporte und finanzielle Zuwendungen an Erzeuger erhalten nur den Status Quo. Wenn von ueberall zu Niedrigstpreisen zugehandelt wird kann der regionale Erzeuger nicht mithalten - die heimische Produktion zu fairen Abnahmegarantien auszubauen waere wesentlich verantwortungsvoller. Beispiel: Die meisten Aepfel sind gut lagerfaehig, Importe aus Neuseeland, Argentinien ... entsprechend reduzieren
Hallo die EU ist auch schon mit schuldig seit es die EU gibt, ist bei uns die Milch nichts mehr wert. die haben lockerere Vorschriften was die Bauern betrifft und produzieren tun sie auch billiger deswegen. Lidl hat die Milch vom Ausland, und bis jetzt das Fleisch auch, angeblich jetzt aus DE.
Im Prinzip ja, aber das ist nicht so einfach und funktioniert nicht, indem man mal alles auf Bio umstellt.
Biologisch genug Lebensmittel herzustellen und so die Umwelt zu erhalten, würde eine Systemumstellung erfordern, das geht nicht nur über Geld. Biolandwirtschaft erfordert z.B. mehr Arbeitskräfte und damit eine Änderung der Ausbildung. Aktuelle Ausbildung hat schlicht keine Ahnung von Biolandwirtschaft. Da müsste zuerst der Wille dasein, sich einzugestehen, dass man lange gut von Umweltzerstörung gelebt hat und dass man etwas ändern muss. Dann kann ein Betrieb individuell umgestellt werden und das Wissen erworben werden. Allein davon sind wir weit entfernt, wie man aus den Protesten sehen kann.
Dann müssen massenhaft Schäden repariert werden. Auf so lange ruinierten Böden brechen bei einer Umstellung die Erträge stark ein bis sich der Boden erholt. Diese Zeit muss überbrückt werden.
Aber im wesentlichen ist der Wille nicht da und das Wissen nicht.
Ja! In der EURO Zone wird überall die Landwirtschaft Subventioniert. Unsere Landwirte wären dann im Wettbewerb benachteilt.
Die sogenannten "Subventionen" sind eigentlich "Ausgleichzahlungen", die den hiesigen Landwirten erlauben sollen trotz ihrer extremen Wettbewerbsnachteile (Tierwohlbestimmungen, Naturschutzbedingungen, teure Energie, hohe Steuerlast, irrwitzige und überbordende Bürokratie und extrem niedrige Produktpreise) ein Minimum an Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.
Darüber hinaus sind die Bauern nur ein vernachlässigbarer Empfänger-Anteil im EU-Agrarbudget, weit über 95% versickern in Verwaltungen, Versicherungen, Gemeinden, Adelsgütern, Konzernen und anderen Firmen, Kunstprojekten und allerlei anderem Zeugs.
Die Landschaft und Umwelt ruinieren übrigens nicht die Bauern, die schaffen es seit 10.000 Jahren dass da immer noch was wächst, die restlichen 98% der Bevölkerung brauchen nur wenige Stunden dass da nie wieder ne Pflanze drauf wachsen wird^^