Sollte das deutsche Reinheitsgebot künftig eine Lieferkette umfassen die „Halal“ ist?

15 Antworten

Unternehmen können sich bzw. ihre Produkte als als "vegan", "halal", "bio", "koscher", "biologisch-dynamisch" zertifizieren lassen, wenn sie die Bedingungen erfüllen.

Wenn diese Unternehmen meinen, dass der Aufwand und die Kosten sich für sie lohnen - etwa um neue Käuferschichten anzusprechen - sollen sie das ruhig machen.

Man sollte aber auch nicht vergessen, dass manche Produkte nicht zertifiziert werden, einfach weil die teilweise damit verbundenen Gebühren zu hoch sind.

Eine Kartoffel ist vegan, auch wenn sie nicht als "vegan" zertifiziert ist.

Ich bin der Meinung, der Staat braucht in diese marktbezogenen Entscheidungen nicht durch Gesetze einzugreifen.

Es bleibt auch dem Verbraucher überlassen, welche Eigenschaften des Produkts für ihn relevant sind. Entsprechend wird der Markt auf die Nachfrage reagieren.

Vielleicht bietet Dr. Best auch irgendwann Miswak-Zahnbürsten an - nicht als Gefallen für Muslime, sondern weil der Bedarf vorhanden ist.

Es gibt genug Geschäfte, Imbisse, etc. die Halalware führen. Bei allem Respekt, wir sind in Deutschland und sollten verfahren wie bisher.

Wenn ich irgendwo in einem anderen Land zu Gast bin, dann toleriere ICH es, wenn es für mich keine Extrawürste gibt, weil mir das gar nicht zusteht. Denn da habe ICH mich anzupassen, nicht andersherum.

Deutschland ist ein Land und kein Hotel.


latricolore, UserMod Light  04.04.2025, 19:52

Seit wann sind Leute, die hier leben, Gäste?

Lmorg  04.04.2025, 22:44
@latricolore, UserMod Light

Zitat FS:

zudem wäre es ein Symbol für Toleranz und gastfreundlichkeit in Rahmen der deutschen Willkommenskultur.
BennTheMan  04.04.2025, 23:22
@Lmorg
Wenn ich irgendwo in einem anderen Land zu Gast bin

Dort, wo zB Deutsche zu Gast sind (sei es in direkten Grenzgebieten, Urlaub oder Altersruhesitz)

dann toleriere ICH es, wenn es für mich keine Extrawürste gibt

Verlangen sie nach diesen Extrawürsten und/oder nehmen ein vorhandenes Angebot gerne an.

weil mir das gar nicht zusteht. Denn da habe ICH mich anzupassen, nicht andersherum.

Wer sich da anpasst, ist der Handel und die Gastronomie, die dieses Angebot gerne machen und ebenso gerne davon profitieren.

Deutschland ist ein Land und kein Hotel.

Da macht es keinen Unterschied, ob man in einem Land lebt oder sich zeitweise dort aufhält - das fällt unter Angebot und Nachfrage und warum sollte das die eine oder die andere Seite ausschlagen, wenn beide Seiten Vorteile davon haben?

Lmorg  05.04.2025, 01:32
@BennTheMan

Ich glaube du verwechselst grad Angebot und Nachfrage. In dieser Frage hier geht es darum, ob ein (nebenbei lächerliches) Angebot eingeführt werden soll. Davon, ob es dazu eine große Nachfrage gibt, weiß ich nichts und das wird auch in keinster Weise hier vom Fragesteller thematisiert oder erwähnt.

Und wie schon wer anders schrieb, können Hersteller anbieten was sie wollen, wenn sie wollen. Offensichtlich lohnt es sich aber nicht, da die Anfrage nicht groß genug ist, denn sonst gäbe es diverse Angebote schon längst. Es ist ja nicht so, als wäre die Auswahl an Lebensmitteln hier grundsätzlich einheitlich und klein - selbst die fanatischsten Anhänger von Religion XYZ können sich hier sorglos ernähren.

Also wozu etwas anbieten, wonach augenscheinlich nicht gefragt wird?

Ich persönlich erachte die Frage hier ohnehin als eine Trollfrage - ein Reinheitsgebot, das halal ist? Das ist mindestens genauso witzig, als würde jemand nach veganem Fleisch fragen oder nach Schweinefleisch, das halal ist.

xHAWKBITx  04.04.2025, 23:31

Sehe ich auch so. Würde ich nie erwarten.

In manchen Ländern kannste unverschleiert als Frau nicht rum rennen. Da kannste auch nicht erwarten das die auf Wünsche eingehen. Geschweige denn das die für einen ne Kirche hinpflanzen.

Sei es drum. Wenn ich auswandern würde. Sagen wir mal Amerika, würd ich alles tun wie ein Amerikaner zu sein.

Gibt doch schon als Halal zertifizierte Lebensmittel. Beispielsweise ist Wiesenhof fast immer auch Halal.

Das sog deutsche Reinheitsgebot ist allenfalls eine Selbstdeklaration der Brauereien und hat rechtlich keine Bedeutung.Was als Bier gilt regelt inzwischen die Bierverordnung. Mit halal hat das nichts zu tun - ich finde den Vergleich auch ziemlich unpassend

Jedoch: Die deutschen Lebensmittelgesetze sind frei von Religion - Deklarationen auf freiwilliger Basis sind jederzeit durch die Hersteller möglich.

Deshalb: Im Namen eines säkularen Staates lautet die Antwort: nein.