Soll ich zur Uni gehen wenn ich Key-Account Manager werden will?
Ich habe gerade ein großes Problem, da ich nicht weiß, was ich machen soll.
Ich bin gerade in der 11 Klasse, mache mein allgemeinbildenden Abi. Ich will in Zukunft Key-Account Manager werden, doch nicht um das ganze Leben angestellt zu arbeiten, sondern zu lernen wie man ein Produkt vermarkt und Kunden dafür findet, damit ich später mein eigenes Buissnes aufbaue und Ahnung habe wie ich es erfolgreich mache. Jetzt weiß ich nicht was ich machen soll von der Sicht der Bildung.
Erstmal war mein Plan Abi - Uni. Doch jetzt habe ich mich informiert und ein Studium bei einer Fachhochschule ist genauso viel wert wie an einer Uni. Man kann danach auch sein Master machen nach Fachhochschule. Jetzt bin ich am überlegen nach der 11 doch ins Berufskolleg zu gehen und Fachabi Richtung Wirtschaft zu machen und danach auf eine Hochschule gehen.
Dann hab ich im Endeffekt 1 Jahr bei Abi gesparrt und habe am Ende das gleiche, als wenn ich auf einer Uni gegangen wäre mit einem allgemeinbildenden Abi. Dazu wäre fachabi und Fachhochschule viel einfacher von Stoff her. Ich habe aber Angst am Ende es zu bereuen, doch theoretisch gibts da keine Nachteile. Vielleicht habe ich keine Ahnung und liege falsch, deswegen brauch ich eure Hilfe. Danke im voraus
5 Antworten
Das Fachabi ist keineswegs "viel leichter" als das "normale" und das Studium an einer FH definitiv auch nicht als das an einer Uni. Die Schwerpunkte liegen bei beiden etwas anders. Aber gemütliches "Eierschaukeln" ist das trotzdem noch lang nicht! Und gerade, wenn dein Ziel das Gründen und Führen eines eigenen Unternehmens ist, solltest du dich möglichst frühzeitig von dem Gedanken verabschieden, einfache, leichte Wege ohne viel Arbeit zu gehen! Selbstständigkeit ist nämlich das exakte Gegenteil davon - selbst und ständig!
"Key Account Manager" ist übrigens einfach nur eine Stellenbezeichnung. Und zwar eine von der Sorte, die nach wesentlich mehr klingen als dann wirklich drin steckt, so im Stil des Facility Managers. Was genau dahinter steckt, kann je nach Unternehmen und Job extrem variieren - und ist nur allzu oft nichts anderes als der ganz klassische Vertriebler im Innendienst...
Ein Schulwechsel allein bedeutet schon, dass du dich auf Lehrkräfte, Mitschüler und Abläufe komplett neu einstellen musst und zum Beispiel bei der Kurswahl nicht weißt, welche Lehrkräfte dir in welchen Fächern liegen und welche nicht. Allein das sorgt in der Regel schon für einen gewissen Noteneinbruch.
Zudem musst du dich beim Fachabitur mit einigen komplett neuen Fächern und somit Themenfeldern auseinandersetzen, die du bisher noch nicht hattest. Der nächste Punkt, wo ein Noteneinbruch sehr wahrscheinlich ist. Umso mehr, wenn du ggf. hier noch Stoff nachholen musst.
Somit würde ich von diesem Wechsel zu diesem Zeitpunkt definitiv abraten!
Bei der Wahl des Studiums willst du ja offenbar in den BWL-Bereich. Dabei gibt es sehr viele verschiedene Studiengänge an Unis UND FHs, die sich aber letztendlich oft nur in kleinen Details und Schwerpunkten unterscheiden. Heir kannst du einfach schauen, ob es vielleicht an einer Hochschule einen solchen Studiengang gibt, der einen für dich besonders interessanten Schwerpunkt hat. Oder ob du an einem bestimmten Ort studieren möchtest. Ober du gehst eben einfach danach, wo du überhaupt einen Studienplatz bekommst.
Vielen Dank, eine bessere Antwort hätte ich mir nicht vorstellen können!
Ein Jahr mehr oder weniger: Das ist am Ende nicht entscheidend. Wichtiger ist, dass du dir für die Zukunft keine Optionen zubaust. Vielleicht willst du am Ende doch noch an die Uni. Das Berufsleben ist lang - und es ist nicht selten, dass Menschen mit 40 nochmal ein Zweitstudium machen oder eine Doktorarbeit, für die man dann durchaus das richtige Abi brauchen kann. Ich halte das für eine unnötige "Abkürzung", bzw. am falschen Ende gespart.
"Key Account Manager" als Berufsziel - das ist doch nicht dein Ernst?
Bestenfalls ist das eine Stellenbezeichnung. Aber deswegen ist es noch kein Beruf.
Ich glaube du machst dir falsche Vorstellungen, wie Ausbildung oder Studium für das Berufsleben qualifizieren. Es geht in der Regel nicht darum, sich für eine bestimmte Stelle zu qualifizieren. Man qualifiziert sich für den Einstieg in einen Berufszweig. Im Anschluss bewirbst du dich auf Einstiegspositionen. Und dann geht das eigentliche lernen los: Über die Jahre wirst du immer wieder verschiedene Positionen übernehmen. Ob dann auch mal "Key Account Manager" in der Email-Signatur steht ist eigentlich nachrangig. Hauptsache: Du hast eine Rolle, die du kompetent ausführst, die deinen Fähigkeiten und Neigungen entspricht, und die angemessen kompensiert wird. Wenn dann noch das Team stimmt, und du zumindest einigermaßen hinter dem Unternehmen stehen kannst: Glückwunsch!
Aber eine Stellenbezeichnung wie "Key Account Manager" ist kein gutes Ziel, an dem du deine Ausbildung ausrichten solltest.
Das ist wie eine Wette: Entweder man fokussiert sich, ist ein One-Trick-Pony, kann dieses eine Ding aber besonders gut und schon nach kurzer Zeit.
Oder man stellt sich breit auf und hat dann ein größeres Repertoire. Das braucht mehr Zeit und man ist in dieser einen speziellen Sache dann immer noch nicht so gut wie das One-Trick-Pony.
Es kommt auf Deinen Risiko-Appetit an: Wenn Du genau weißt, was Du willst und das klappt wie geplant - herzlichen Glückwunsch. Wenn aber es nicht klappt oder Du nicht glücklich damit wirst - mein herzliches Beileid.
Jede Firma kann selbst festlegen, was sie unter Key-Account Manager versteht.
Kann was besonderes sein, muss aber nicht.
Von daher konzentriere dich nicht auf diesen Begriff
Ich will in Zukunft Key-Account Manager werden
Warum?
Es gibt weder einen Ausbildungsberuf noch einen Studiengang für Key Account Manager.
Insofern gibt es auch keine zwingenden Voraussetzungen.
Ich würde mir mehr über die Branche Gedanken machen, als über alles andere.
Aber kaufmännische Skills sind natürlich von Vorteil.
Verstehe. Danke auf jeden Fall für die Antwort. Was würdest du aber empfehlen für ein Weg für meine Situation. Ich meine fachabi und Hochschule wird immerhin schneller als allgemeinbildenden Abi und uni. Aber ich weiß nicht welcher Weg besser ist...