Sind viele Wohnungen so hellhörig wie meine (im Hinblick auf fehlende Trittschalldämmung)?

4 Antworten

Ja, viele Wohnungen sind so hellhörig. Habe selber unter diesem Problem gelitten. Eine großflächige dünne Decke die schön durchfedert. Die Nachbarin über mir eine übergewichtige Frau, die auch noch Fersenstampferin ist. Außerdem hohe harte Absatzschuhe auf knallhartem Beton. Sie hatte ein Ausklappbett, dass sie jeden Abend schön runtergewuchtet hat. Der entstehende Infraschalltiefbassimpuls hat einem die Trommelfelle zusammengedrückt. In der anderen Wohnung waren Holzdielen. Das gleiche Problem. Durchfedernder Deckenboden mit kräftigen fersenbetonten Läufern die eher mechanische, schallerzeugende dadurch andere störende Arbeiten statt geistige, nichtschallerzeugende dadurch andere nicht störende Arbeiten verrichtet haben. Insofern: Du bist mit diesem Problem nicht allein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ontario  19.09.2021, 11:19

Kommt eben darauf an, welche Bauvorschriften es zum Zeitpunkt der Herstellung des Gebäudes gab. Früher wurde kein großer Wert auf Trittschalldämmung gelegt.

Es gab überall diese Trittschallübertragungen.. Holztreppen, Holzdielen, da hört man freilich alles. Das war eben Stand der Technik und Art des Bauens.

Heute haben wird Vorschriften ohne Ende , wenn es um einen Neubau geht. Alles wird gedämmt. Es dürfen keine kraftschlüssige Verbindungen vorhanden sein.

Um eine Geräuschdämmung zu erzielen, werden auch unterschiedliche Baumaterialien verwendet.

Dann haben wir vermehrt die Bauweise mit Stahlbetonelementen. Alles muss schnell gehen. Kaum ist der Innenputz aufgebracht, da stehen schon die ersten Mieter vor der Türe und wollen einziehen. Dann kommt es zur Scimmelbildung weil mitunter die Restfeuchte in den Räumen noch zu hoch ist.

Bauen wird aufgrund der vielen Vorschriften immer teurer. Da und dort muss isoliert werden, Dämmungen angebaut werden.

Die Fassaden werden mit Dämmstoffen eingepackt. Mitunter verhindert das die Dampfdiffusion, je nachdem welches Material verarbeitet wird. Nach drei oder 4 Jahrzehnten steht eine Erneuerung der Fassade bevor. Dann hat man das Problem mit der Entsorgung. Alte Dämmaterialien brennen wie Heu und sindbei der Rauchentwicklung in höchstem Masse gesundheitsschädlich.

Hier gibt es inzwischen besseres Dämmaterial, welches ein anderes Brennverhalten hat. Die Dämmstoffe tropfen bei dem Verbrennen und es entsteht keine Feuerwalze welche die ganze Fassadenfläche in Brand setzt.

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Altbau. Das ist immer so.

Bei einem Altbau konnte der Mieter oben genau riechen, wenn der unten geraucht hat, da die uralte Zwischendecke luftdurchlässig war.

Und nachts ... wenn die beiden unten ... das konte oben alles gehört werden.

Bei Altbau ist ja nicht viel, ein paar lange Balken, dazwischen ein nichts, darunter Stroh mit Lehm angeschlagen und oben ein paar Bretter angenagelt.

Das ist schon alles.

Und da hörst du alles.

ist in vielen Gebäuden so auch in neuen

.. Mein Tipp Hauschuhe oder wie ich Corks anziehen ,

Barfuß hört man immer.

überall Teppiche auslegen.

Zeit dem ist ruhe.


HeyMoinMoin 
Beitragsersteller
 12.03.2021, 21:21

Ich traue mich nicht, mit ihm zu sprechen. Wenn er sich provoziert fühlt, könnte er absichtlich laut sein. Wird schwer, das nachzuweisen. Ich hoffe einfach, dass ich schnell etwas Neues finde, aber leicht wird es nicht.

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Leider ja!

Es gibt die DIN 4109 (Schallschutz), nur hält sich da kein Mensch dran.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ontario  19.09.2021, 11:32

Das stimmt so nicht. Ich bin im Baugewerbe tätig. Bei Neubauten steht schon in der Leistungsbeschreibung, welche Materialien für den Trittschall und die Dämmung zu verwenden sind. Das wird auch überprüft.

Mag bei Einfamilienhäusern vielleicht noch vorkommen, wenn sich Firmen nicht an diese Vorschriften halten und billigeres Material einbauen, weil der Laie das nicht merkt und niemand eine Bauleitung übernimmt. Der Architekt nur ab und an mal auf der Baustelle erscheint und nichts überprüft.

Ich habe aufgrund von Überprüfungen der Trittschalldämmung schon Estriche wieder herausreissen lassen, weil die Dämmung nicht der vorgeschriebenen Stärke entsprach.

Wer sich nicht an die Vorschriften hält, bei einer Überprüfung festgestellt wurde, dass anderes Material eingebaut wurde, der wird mit aller Konsequenz aufgefordert, das vorgeschriebene Material einzubauen. Das kann bis zum Rückbau bereits fertiggestellter Leistungen führen.

Schliesslich wird das vorgeschriebene Material auch bezahlt und man hat ein Recht darauf, dass dieses auch eingebaut wird.

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