Sind Nachnamen von dunkelhäutigen US-Amerikanern wie 'Black' und 'Brown' Relikte aus der Sklavenzeit?

10 Antworten

Nicht zwangsläufig. Black und Brown waren schon bei den Kolonialisten vom amerikanischen Kontinent vertreten.

Ich könnte mir zwar vorstellen das die "Besitzer" der Sklaven ja die Namen vergaben, wie es mit den Nachnamen war weiß ich aber nicht (mehr). Ist schon ne Weile her seit ich mir via Internet einiges dazu durchlas.

Edit: Und wie die Vorfahren der heutigen Afroamerikaner ansonsten zu solchen Nachnamen kamen? Durch Heirat, Adoptionen...Das zieht sich bis in die heutige Zeit mit der Übernahme des Nachnamens

Nein, nicht zwangsläufig.

Dieser Artikel hier erklärt einiges zu den Nachnamen von Menschen mit historischer Verbindung zur Sklaverei.

Demnach hatten Sklaven von sich aus zunächst keinen Nachnamen. Es kam allerdings vor, dass der "Besitzer" (der im Übrigen auch den Vornamen festlegte) ihnen seinen eigenen Familiennamen verlieh. Weniger als Zeichen der Anerkennung, sondern vielmehr als Zeichen des "Besitzanspruchs". So konnte man die Sklaven leicht ihren weißen "Eigentümern" zuordnen.

Nach dem Ende der Sklaverei waren die früheren Sklaven zwar "frei", aber zugleich mittellos. Sie hatten keine Erfahrung damit, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und konnten mit ihrer Freiheit häufig nichts anfangen. Als Erinnerung an ihr früheres Leben nahmen sie manchmal den Namen der Plantage, auf der sie arbeiten mussten, als Nachnamen an. Das ermöglichte es ihnen auch, andere, frühere Sklaven wiederzufinden, mit denen sie damals zusammen arbeiten mussten.

Es ist also ziemlich schwierig, heute, über 150 Jahre nach dem Ende des Bürgerkrieges und dem Fall der Konföderation diese Namen noch lückenlos zurückzuverfolgen und eindeutig einen Sklaverei-Hintergrund festzustellen.

Namen wie "Brown" haben tatsächlich gar nichts mit der Hautfarbe zu tun. John Brown war zum Beispiel ein bekannter Abolitionist in der Zeit vor der Sezession, der versuchte, Sklaven aus den Südstaaten gewaltsam zu befreien. Sein Plan scheiterte und er wurde wegen Hochverrats hingerichtet.


Liebello 
Beitragsersteller
 04.05.2021, 14:17

also doch ja

nur bezieht sich der Name weniger auf die Hautfarbe, sondern auf den hellhäutigen Sklavenhalter

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Indecisive  04.05.2021, 18:24
@Liebello

Ich wäre eher bei "Jein". Oder "Ja, in einem anderen Sinne"^^

Ich hatte jetzt beim Lesen der Frage den Eindruck, du gingest davon aus, der Name sei aufgrund der Farbbezeichnung ein spezifisches Zeichen für die Sklaven-Vergangenheit der Familie.

Nachkommen von Sklaven können eben auch "White", "Miller" oder "Washington" heißen.

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Tatsache haben viele Afroamerikaner die Namen ihrer früheren Besitzer übernommen. Heißt einer also Brown, besteht ein große Chance, dass der Besitzer der Vorfahren ebenso hieß. Es gibt aber noch andere Gründe.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Student in den Politik- und Kommunikationswissenschaften

Farbnamen gibt es in europäischen Sprachen seit eh und je. Um so eine Theorie aufzustellen, müsstest du erstmal Zahlen über die Häufigkeit dieser Namen beschaffen.


Liebello 
Beitragsersteller
 04.05.2021, 03:10

es geht hier speziell um DUNKELHÄUTIGE US-AMERIKANER

alles andere interessiert hier nicht

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