Sehnenschaden Pferd?
Hallo,
eine Freundin von mir hat mir erzählt das sich Pferde mit Sehnenschaden bei Ihr am Hof häufen und begründet dies mit dem Reitboden. Ich war vor Corona schon ab und zu da und der Boden ist nicht so schlimm, es ist halt kein Terra Tex oder so aber gepflegt, eben und auch nicht zu tief etc. Nur Frage ich mich jetzt woran das liegen könnte, also das auf einmal sich die Fälle häufen ?
8 Antworten
hufrolle, sehnenschäden, fesselträgerschäden, überlastungsrehe... etc.
das derart gehäufte auftreten zur zeit ist lockdown und corona geschuldet.
in der schweiz besteht das problem weniger. dort hat die BGA sich davon überzeugen lassen, dass minimalbewegung tatsächlich für pferde gesundheitsschädlich und damit eine nicht-gewährleistung des trainings tierschutzwidrig sei, wenn pferde reiterlich oder zum fahren genutzt werden. das betrifft etwa 95% aller freizeitpferde.
somit waren fortlaufend training und unterricht (mit sonderkonzept, z.b. einzel oder kleingruppen) möglich.
die freizeitpferde in deutschland müssen langsam wieder auftrainiert werden - zum aufbau der belastbarkeit sind leichte ausritte, longen- und bodenarbeit förderlich, sowie längere aufwärmphasen.
Einen Textilböden und gleichwertiges möchte ich auch nie wieder benutzen, aber nicht wegen der Beine, sondern wegen der Atemwege. Teile des zerriebenen Materials sind lungengängig. Ich kann mich neben einen Reitplatz setzen mit verbundenen Augen, ohne den Boden anzufassen und dir nach einer Stunde sagen, ob Textil drin ist. Wenn ja, bekomme ich nämlich eine Art Allergiehusten. Haben bisher alle Textilböden geschafft, auch die der Hersteller, die sagen, das ginge bei ihren Böden nicht. Holz-Sand-Böden schaffen das bei mir nicht.
Dann die Entsorgung. Selbst der Mist, an dem das Zeug nun mal anhaftet, wenn er drauf fällt, muss korrekterweise über die Müllverbrennung entsorgt werden. Da rechnet man sehr schnell, dass schon eine 6 cm Tretschicht auf 20 x 60 m, also 20 x 60 x 0,06 = 72 m3 ordentlich Geld zur Entsorgung kosten. Ein m3 Sand-Textil-Gemisch wiegt durchschnittlich 1,4 t. Wir müssen also etwa 100 t Müll entsorgen, was in Deutschland etwa 140 €/t kostet. Damit sind wir bei 14.000 € Entsorgungskosten für die Tretschicht. Und ich kenne so gute Sand-Holz-Böden, die für 8.000 € für einen Platz dieser Größe angeschafft werden können und zur Entsorgung meistens nichts kosten.
Eine Häufung von Sehnenproblemen ist mir schon aufgefallen bei ...
... wirklich zu tiefen Böden,
... Haltung und Bewegung von Pferden nur in der Reitbahn und auf weichen Böden - die 20 m sind für ein Pferd eine Wendung, für die es trainiert sein muss, wofür der Pferdebesitzer die Kompetenz braucht, jedoch nicht immer hat und ein Reitboden ist generell eigentlich zu weich für's Steppentier, soll aber eben auch den Aufprall eines möglicherweise stürzenden Menschen dämpfen, dann noch eine weich eingestreute Box, ein nicht befestigter Offenstall, eine weiche Wiese, ... Für viele Pferde wäre es weitaus gesünder, mehr geradeaus und auf wirklich harten Böden zu gehen.
... Auftauchen eines Reitlehrers, der sich gut verkauft, aber die Biomechanik des Pferdes nicht so beachtet, wie man sich das wünscht. Dann wechseln viele dorthin und kommen gar nicht auf die Idee, dass die Gemeinsamkeit der angeschlagenen Pferde die Reitlehre ist.
... Auftauchen eines Hufbearbeiters, wo man mit geschultem Blick nur drauf wartet, dass es Probleme gibt.
Oft werden die alten Matten(Kunstrase) von den Sportplätzen der ersten oder zweiten Generation gerade saniert.
Dort ist oft ein Sand und oder Gummigranulat eingearbeitet, dieses ist Regelmäßig, nicht ohne weiteres zu Entsorgen! Es muss erst der Sand vom Rasen, im Anschluss, Gummi und Sand getrennt werden.
Wenn man es für den Paddockbau einsetzt spart man sich, das fachgerechte Entsorgen! Dafür hat der Privatstall mal eben den ganzen Boden Kontaminiert!
Im übrigen kostet die fachgerechte Entsorgung eines Platzes mit Textilfasern so ca. 35.000 bis 70.000 Euro plus MwSt. Da aber die meisten Betriebe die Dinger unter der Hand Entsorgen!
Stefan Schmidmeyer vom Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung vermutete während der Anhörung im Landtag, dass die Böden „auf irgendwelche Ackerflächen ausgebracht“ werden. Es gebe keine Statistik darüber, wo die wirklich landen.
Wieviele der Reiter wärmen ihr Pferd 15-20min im Schritt auf?
Wieviele der Reiter nehmen regelmäßig Unterricht um zb Vorhandgelatsche zu vermeiden? Wieviele denken sie reiten Vorwärts/Abwärts während sie eigentlich nur die Zügel wegschmeißen und das Pferd mit der Nase im Sand rumdümpelt?
Wieviele Pferde werden täglich abwechslungsreich (u.a. Dressur, Cavaletti, Springen) und auf verschiedenen Böden gearbeitet?
Wieviele Pferde werden mindestens einmal wöchentlich an der Longe geschleudert oder einfach in der Reitbahn laufen gelassen weil der Reiter keine Lust hat oder keine Zeit oder sich einredet, dass sein Pferd mal nen Tag Pause braucht?
Wieviele Pferde stehen stundenlang in Boxen?
Wieviele Pferde stehen in willkürlich zusammengestellten Gruppen auf zu kleinen oder matschigen Paddocks mit nur einer zu kleinen Heuraufe oder komplett ohne Raufutter?
Wieviele Pferde sind übergewichtig?
Wieviele Pferde tragen ständig Bandagen oder Stallgamaschen?
Wieviele Reiter holen bei kleinen Lahmheiten den Tierarzt? Wieviele sagen einfach: naja wenn das in 3Tagen weg ist scheint das Pferd keinen Tierarzt zu brauchen.
Wieviele Reiter warten nach einer Lahmheit noch mindestens 2-3 Wochen und starten dann vorsichtig mit einem Aufbautraining bevor sie das Pferd wieder voll belasten?
Das Problem liegt zu 99% da. Aber es ist ja viel bequemer es auf den Reitplatzboden zu schieben.
Zum Thema Boden kann ich dich da leider nicht beraten, allerdings fallen mir 2 Gründe ein, an denen es liegen könnte:
- Die Pferde werden nicht lange genug aufgewärmt (mind. 15 Minuten im Schritt).
- Die Pferde tragen Gamaschen und/oder Bandagen.
Beides ist absolutes Gift für die Pferdebeine, und gehört keinem Pferd angetan. Vielleicht weißt du ja, wieso Gamaschen und Bandagen dem Pferd schaden. Ich schreibe es hier jetzt nicht auf, weil ich gerade wenig/keine Zeit habe, und gleich los muss. Falls du es nicht weißt, schreib mir kurz einen Kommentar, dann antworte ich dir in ca. einer halben Stunde.
Dann informier dich mal über Gamaschen. Wenn Pferde springen oder zu eng laufen passiert da wesentlich mehr! Wenn man zu eng bandagiert oder zu kleine Gamaschen hat ist es schädlich, wenn sie gut sitzen nicht...
Erst informieren, dann labern;)
Hey, weißt du, dass Sehnen bei über 40°C verkleben? Weißt du auch, dass unter Bandagen und Gamaschen diese 40°C in wenigen Minuten überschritten sind? Dann reicht ein Fehltritt und die Sehne ist durch. Wenn ein Pferd zu eng läuft und/oder sich beim Springen in die Beine tritt bzw. bei niedrigeren Sprüngen nicht so auf die Beine aufpassen kann, dass es nicht anschlägt, dann läuft da in der Dressur aber EINIGES falsch...
Man sollte sich den Boden ansehen!
Aber auch den gesamten Stall und die üblichen Abläufe dort! Mist färbt halt oft ab!
Wobei, gehäufte Sehnenschäden zu beginn der Saison nicht unüblich sind, da nicht wenige Reiter einfach zu dämlich sind ihre Pferde sauber anzutrainieren!
Wer zu viel zu schnell wieder will, endet halt auf der Reservebank!
Ich kann mir das mit dem Boden wirklich nicht so richtig vorstellen. Eine deren Pferd betroffen ist, ist ein Verwandte von mir. Es ist halt größtenteils so ein Pseudo Profi Niveau dort ca. A Springen. Das wichtigste ist das das Outfit abgestimmt ist XD Aufwärmen reicht die 2 Minuten zur Halle, viele Pferd stehen auch locker 22 Stunden in der Box und an allem ist eh das Pferd Schuld dann holt man halt die Schlaufis.
Es gibt Gründe warum man oft versucht die Böde gebraucht zu veräußern. Es freut sich der nächste übers Problem. Gleiches Problem mit den Kunstrasen den man den Pferdehaltern angedreht hat.
Nicht selten ist das Zeug sogar Sondermüll. Da werden schnell deutlich mehr als 150 Euro je Tonne aufgerufen.