Reiten mit Bänderriss?
Hallo Zusammen,
die Frage klingt blöd, ist mir klar. Kann ich dennoch mit Bänderriss reiten? Zwei meiner Bänder am Fuß sind gerissen, das wichtigste allerdings nicht.
Ich habe keine Schmerzen beim Drehen oder sonstigen Aktivitäten, der Arzt meinte, wenn keine Schmerzen vorhanden sind sollte das kein Problem sein (solange ich nicht jeden Tag reite). Es geht um einen Schrittausritt, also nix allzu heftiges mit einem absoluten Verlasspferd. Eure Meinung?
8 Antworten
Musst du selbst wissen. Hatte ebenfalls schon einen Bänderriss im Fußgelenk, allerdings inkl. Syndesmoseband, etc. Hatte gerade beim Reiten noch relativ lange Probleme mit der Fußhaltung im Bügel.
Bei mir wurde wie oben geschrieben von einer OP absolut abgeraten.
Kommt ja immer drauf an, wie genau gerissen. Bänderrisse fallen so unterschiedlich aus. Und dann spielt noch die Erfahrung des Orthopäden mit rein, ob er mit oder ohne OP mehr Erfolge hatte, wenn es zur Entscheidung stand.
Klar. Bei mir ist die vordere Syndesmose halt nicht mehr vorhanden.
Oh, darf ich fragen, was aus Deinem Syndesmosenriss geworden ist? Ich kämpfe seit fast 4 Jahren mit meinem ...
Musste damals operiert werden, ist aber jetzt schon lang her, 10 J. bestimmt.... Hat aber dank anschließender Physio relativ schnell im Alltag soweit wieder gut funktioniert. Bis ich es beim Reiten nicht mehr gemerkt habe hat sicher gute 2 J. gedauert, beim Springen bzw. auf der Geländestrecke ging das noch deutlich länger.
Danke für Deine Ausführungen dazu. Ich bin nicht operiert worden. Eine Diagnose bekam ich erst nach 15 Monaten (so lange bin ich von Pontius zu Pilatus gelaufen (gehumpelt)) und mir wurde von einer OP abgeraten, weil man sagte, es gäbe nur ca. eine fünfprozentige Chance, dass diese tatsächlich glücken würde.
Ich hatte mir damals direkt alles kaputt gemacht, vorderes + mittleres hinteres Aussenband,... u. es hieß OP ist gerade wg. Syndesmoseband unumgänglich, sonst gibt das später unweigerlich Arthrose im Gelenk. Ist aber wie gesagt auch schon 10 J. her.
Gute Besserung dir!
Interessant, mir wurde von einem Spezialisten gesagt, da würde sich keine Arthrose bilden, ich müsse mir da keine Gedanken machen.
Danke für den Austausch und die guten Wünsche, dir noch eine angenehme Woche!
Ebenso, vielen Dank.
Denke, früher war man ohnehin schneller mit Operieren. Trotzdem interessant - völlig konträre Aussagen zum gleichen Thema... allerdings muss man das sicher auch im Gesamten sehen, im Zusammenhang mit anderen Verletzungen, etc.
Stimmt, bei mir gibt es noch einen Außenbandriss von 2010 im gleichen Sprunggelenk, der lange schon ausgeheilt ist. Der Syndesmosenriss entstand 2018. Da war natürlich weniger kaputt als bei Dir.
Kommt darauf an wie frisch der Bänderriss ist und was ihr bei dem Ausritt alles vor habt. Wenn der Bänderriss schon ein bisschen her ist und ihr nur Schritt reiten und vielleicht ein kleines bisschen Traben wollt würde ich vielleicht ohne Bügel reiten, wenn du das kannst. Wenn der Bänderriss allerdings vor 2 Tagen oder so passiert ist, oder ihr fast nur Traben und Galoppieren wollt würde ich es lieber nicht machen. Im Zweifel lieber 2 Wochen länger nicht aufs Pferd als noch mehr kaputt zu machen und am Ende viel länger nicht drauf zu können als so.
ein gerissenes band kann keine schmerzen machen, weil es gerissen ist. eine bänderdehnung kann dir hingegen über mehrere wochen die hölle auf erden bereiten.
das heilt auch nicht von alleine zusammen. es scheint, dein arzt sieht keinen handlungsbedarf und findet es völlig in ordnung, dich mit einem nur teilbelastbaren fuss herumlaufen zu lassen.
ob du das risiko eingehst, damit zu reiten, musst du selber wissenn. um das risiko weiterer verletzungen zu minimieren, sind hiking-schuhe erforderlich, die den knöchel umschliessen. normale reitstiefeletten tun es nicht. in reitstiefeln hingegen läufst du gefahr, dir beim ausziehen das hauptband auch noch zu killen.
warum wird das nicht operiert?
an einem band hängt ja immer auch ein muskel dran, der nun auch nicht mehr aktiv ist und sich innerhalb kurzer zeit so stark verkürzen wird, dass eine OP unmöglich oder sehr schwierig wird.
Das muss du für dich entscheiden. Keiner weiß wie du dich fühlst.
Allerdings hast du sicherlich eine Orthese dran und das könnte hinderlich sein und auch bei der Bewegungsfreiheit einschränken. Jedes Pferd kann sich mal erschrecken und durchgehen.
Gute Besserung auf alle Fälle
Es kommt ja auch immer drauf an, welches Band wie gerissen ist.
Ich hatte einen Außenband-Anriss und da eine Schiene bekommen, die ich beim Reiten ein paar Wochen tragen musste. Skifahren war seinerzeit optimal (hatte schon Sorge, mein erster Skiurlaub ohne Eltern fiele ins Wasser, da meinte der Arzt, das wäre die beste Krankengymnastik, die ich haben könne).
2018 hatte ich einen Unfall mit Bruch von Schien- und Wadenbein und Riss des Syndesmosebands. Am Tag nachdem ich ohne Krücken gehen konnte, wollte ich unbedingt auf mein Pferd - es waren ja vorher Monate im Rollstuhl (wegen zeitgleichen Armbruchs durfte ich nicht mit Krücken gehen), dann noch Wochen mit Krücken ... und dann saß ich oben. Ohne Steigbügel aufzunehmen, damit ich da nichts überlaste. Mir fiel dann ein, dass ich auch wieder runter muss. Da bin ich bewusst auf das andere Bein gesprungen und habe mich gezwungen, das beschädigte Bein aus dem Knie abzuwinkeln, damit ich definitiv nicht in Versuchung komme, drauf zu landen.
Das ärztliche OK einholen ist nicht verkehrt, bevor man sowas macht. Den Rest muss man dann selbst abschätzen. Normalerweise kann man ja sagen, wenn es nicht geht, bricht man ab. Aber beim Reiten ist halt Abbrechen mit Absitzen verbunden - und beim Ausritt ist man möglicherweise weiter weg vom Stall, sodass man auch wieder zurück kommen muss.
Hab auch ne Schiene bekommen, das eine ist das Band das eigentlich immer reißt - so wie der Arzt meinte „die Schwäche des Körpers“ (also das schwächste Band) ;)
Das Syndesmoseband ist halt richtig fies. Dadurch, dass man in der Zeit, wo die Schraube drin ist, 8 bis 10 Wochen nicht bewegen und nicht auftreten darf, wird da unten alles ziemlich steif. Ich merke auch noch Reste von meinem Unfall 2018, bei dem neben dem gerissenen Syndesmoseband auch Schien- und Wadenbein verunfallt sind.