Pläne von Pistorius: Was haltet ihr davon?
Der Bundesminister Boris Pistorius schlägt einen neuen Grundwehrdienst vor. Er soll sechs Monate dauern – und freiwillig auf bis zu 17 Monate verlängert werden können. Konkret soll es folgendermaßen laufen:
- Alle jungen Menschen, die das wehrdienstfähige Alter (also das vollendete 18. Lebensjahr) erreichen, bekommen einen Online-Fragebogen vom Staat. Pistorius räumt ein: Es sei noch eine technische Herausforderung, die nötigen Kontaktdaten sammeln zu können.
- Männer sind dann verpflichtet, den Fragebogen auszufüllen und zurückzusenden. Frauen können das freiwillig machen. Diese "Wehrerfassung" ist Pistorius zufolge dem zentralen Baustein in seinem Konzept. Ein Journalist fasste es am Mittwoch in der Pressekonferenz treffend zusammen: Bei dieser neuen Wehrpflicht handle es sich eigentlich nur um eine "Fragebogenbeantwortungspflicht".
- Auf Grundlage der Fragebögen entscheidet die Bundeswehr, wen sie zu einer Musterung einlädt. Sie wählt dann die besonders geeinigten und motivierten jungen Menschen für den Grundwehrdienst aus. Das Recht, den Kriegsdienst zu verweigern, bleibt aber erhalten.
- Die Zahl der Eingezogenen soll sich am Bedarf der Landes- und Bündnisverteidigung orientieren. Zunächst rechnet Pistorius mit 5.000 jungen Männern pro Jahr.
Es ist noch lange nicht entschieden, ob ein Grundwehrdienst kommen wird. Es ist momentan nur ein Vorschlag vom Bundesverteidigungsminister. Er will sein neues Modell noch in dieser Legislaturperiode einführen. Ob Pistorius die eigene Koalition davon überzeugen kann, ist aber offen.
Meine Fragen an euch zu den Plänen von Boris Pistorius lauten:
– Würdet ihr euch zu einem Grundwehrdienst bereit erklären?
– Wie findet ihr das, dass nur Männer zum Ausfüllen des Fragebogens verpflichtet werden sollen?
– Könnt ihr es nachvollziehen, dass der Verteidigungsminister in Deutschland eine verschärfte Bedrohungslage sieht?
– Wie steht ihr zu den Aussagen Pistorius, dass 203.000 aktive Streitkräfte – und zusätzliche 200.000 Personen in der Reserve benötigt werden?
7 Antworten
Finde es in kritisch.
Die Bundeswehr ist schon seit längerem auf dem absteigenden Ast. Derzeit ist das Wehrdienstmodell aus Schweden ein guter Weg, um junge Leute für die Bundeswehr.
Andererseits finde ich es nicht gut, gerade mit Russland. Man sollte meiner Meinung nach frei leben dürfen, ohne für sein Land sterben zu müssen.
- Nein, könnte ich ohnehin nicht leisten, außerdem bin ich Ü30.
- Nachvollziehbar.
- Wem das nicht auffällt der trägt Aluhüte in seiner Freizeit.
- Da hab ich keine Meinung zu. Aber im Fall der Fälle ist es besser, genug Personal zu haben.
Gegenfrage: Warum sollten Frauen dazu verpflichtet werden? Wenns um Krieg geht, sinds nun mal schon immer zum Großteil Männer, die in den Kampf gehen...
Ich hab iwie nicht mitbekommen, wer denn dann tatsächlich antreten 'muss'! Oder hoffen die darauf, dass sich nach 'ZwangsAntwort' und ausgewählter 'ZwangsMusterung', genug 'Freiwillige' bereit erklären?
Sie hoffen auf genug freiwillige, sollte es die nicht geben wird halt eingezogen. Der Fragebogen ist quasi eine verpflichtende Werbung.
Das Recht den Kriegsdienst zu verweigern hat man immer noch und das werde auch ich tun.
Ok, trotzdem kann das halt nur 'ungerecht' werden, was letztlich auch der Hauptgrund für die Aussetzung war (Wehrgerechtigkeit).
Wen wird man da wohl zur Musterung einladen? Alle 'gesunden' mit HauptschulAbschluss und die wenigen, die ein eigenes Interesse angeben?
5000 Soldaten sind ja keine richtige Wehrpflicht, bei der die Mehrzahl des Jahrgangs verpflicht würde. Das ist eher eine Freiwilligkeit mit Aufforderung vom Staat.
Keine schlechte Idee, sinnvoll wäre es, die Sicherheit nicht nur einem Berufsheer zu überlassen, sondern mehr Bürgern in Uniform zu haben.
Zweifel habe ich aber, ob die Bundeswehr die Ausbildung hinbekommt so schnell, und ob einfach ausgebildetet Soldaten wirklich in Cyberkrieg und Drohnen-Szenarien gebraucht werden.
Zu deinen Fragen 1-4:
Frage 1:
Ja würde ich .Ich war 2011 bei der Musterung und hätte auch meinen Wehrdienst geleistet. Dieser wurde aber im selben Jahr leider ausgesetzt und bin somit ins Berufsleben gestartet.
Frage 2:
Finde ich eigentlich unsinnig, da die allg. Bevölkerung ja auf Gleichberechtigung pocht. Das ist aber vermutlich mit dem Grundgesetz zur Zeit nicht machen.
Frage 3:
Ja, kann ich . Aber letztendlich macht er seinen Job und versucht die Bundeswehr so aufzustellen, wofür sie eigentlich gegründet worden ist.
Frage 4:
Kann ich nicht beurteilen. Aber eine größere Reserve wäre schon nicht schlecht .
Warum ist es für dich nachvollziehbar, dass nur Männer zum Ausfüllen verpflichtet werden sollen?