Pferd hat ständig Koliken- was tun?
Hallo mein Wallach (8 Jahre alt, 2 davon in meinem Besitz) hat immer wieder Koliken.
Alles begann vor 10 Monaten, als er seine erste Kolik hatte. Diese war so schwer, dass er in der Nacht noch operiert wurde. Die OP hat er gut überstanden. Hierbei wurde allerdings festgestellt, dass seine Milz und sein Darm verklebt sind. Genau einen Monat später kam die nächste Kolik, wieder so schwer, dass wir in die Klinik mussten.
Danach bekam er 24/7 Heu verordnet und es wurde eine Verwurmung festgelegt, die wir mit einer Wurmkur behandelt haben. Dann haben wir den Stall gewechselt, weil der alte Stall nicht 24 Stunden Heu auf Dauer leisten konnte. Ungefähr drei Monate lang war er kolikfrei, dann folgte ein Monat, in dem er jede Woche eine Kolik hatte.
Am Anfang des nächsten Monats bekam er eine so schwere Kolik, dass wir wieder in die Klinik gefahren sind. Hier haben wir eine Gastroskopie machen lassen und es wurden Magengeschwüre gefunden. Diese haben wir inzwischen behandelt und den Darm saniert.
Bis auf eine leichte Kolik ging es ihm dann wieder zwei Monate gut. Vor knapp drei Wochen hatte er eine so schwere Kolik, dass die TA nicht sicher war, ob er es schaffen würde, aber wir fuhren in die Klinik. Zwei Tage später durfte ich ihn wieder abholen, es ging ihm wieder gut.
Gestern Abend bekam er die nächste Kolik, die TA kam und hat ihm was gegeben, in die Klinik geschickt hat sie uns dieses Mal nicht. Sie sagte nur, ich müsse mir Gedanken machen. Die einzige Möglichkeit, die sie noch sieht, wäre ein Aktivstall. Ansonsten weiß sie auch keine Lösung.
Ich habe eine Futterberatung machen lassen, er steht in einer sehr harmonischen Gruppe und wird regelmäßig mit Akupunktur behandelt. Ich habe Angst, dass seine Magengeschwüre zurückkommen, wenn ich ihn umstelle und er dann mehr Stress hat. Ich weiß einfach nicht weiter, da die TA mir zu verstehen gegeben hat, dass die einzige andere Lösung wäre, ihn einzuschläfern. Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen und kann mir einen Tipp geben?
Um seine Koliken, wenn sie nur leicht sind, zu behandeln, habe ich alles da. Es geht mir darum, zu verhindern, dass die Koliken so oft auftreten? Hat da vielleicht jemand noch eine Idee?
Mir wurde vom Tierarzt geraten, ihn wegen der Koliken einzuschläfern, weil der Tierarzt auch keine Idee mehr hat. Würdet Uhr Euer Pferd einschläfern bei diesem Krankheitsbild?
bitte rasse, farbe, abstammung, sonstige erkrankungen wie lungenfehlbildung, kehlkopfpfeifen, augenkrankheiten, herzfehler, diabetes... gentest gemacht?
Er ist ein englisches Vollblut, braun. Sonst hat er keine Erkrankungen. Blutbild war auch in Ordnung. Einen Gentest habe ich nie machen lassen. Warum ist seine Abstammung wichtig?
die abstammung, rasse, farbe sind wichtig, weil bei manchen rassen auf bestimmten farben oft gendefekte liegen. beim englischen vollblut gibts viel inzucht, die probleme bereitet.
Sein Muttervater ist auch der Vater seines Vatervaters.
nützt nicht viel. vater, muttervater und der vater dessen mutter.
Sein Vater ist Intendant xx, seine Mutter Irma la douce xx und ihr Vater ist Local Suitor xx.
gab es heilungsprobleme nach der kastration oder irgendwelche komplikationen?
Ich hab ihn schon als Wallach gekauft. Nach der Kolik-OP gab es aber zum Beispiel überhaupt keine Probleme mit der Narbe, da waren die Ärzte ganz begeistert von seiner Heilung
6 Antworten
Ich habe auch einen mit Magengeschwüren, dazu IBD. Wenn es akut ist bekommt er Gastroguard bzw. Pepticure (gleiches Mittel, aber billiger). Ich füttere ihm Heu ad lib, er kommt auf die Wiese, Hafer (Schleimstoffe gut für Magen und Darm) und Magnoguard von Iwest, das ist teuer aber gut. 1x/Jahr wird eine Darmsanierung gemacht.
Das Pferd bekommt immer vor der Arbeit eine Handvoll eingeweichte Heucobs, damit der Magen leicht zu tun hat und keine Magensäure schwappt, wenn er bewegt wird. So fahren wir jetzt seit 5 Jahren ganz gut.
Als die Magengeschwüre akut waren, hat er auch GastroGard bekommen. Normalerweise steht er auch auf der Wiese, nur momentan nicht, weil er immer, wenn wir die Wiese wechseln, wieder eine Kolik bekommt.
Hafer bekommt er nicht mehr, dafür ein probiotisches Müsli, das mir die Klinik empfohlen hat. Sein Futter wurde von einer Beraterin zusammengestellt, die ich extra habe kommen lassen.
Eine Darmsanierung wurde im Mai gemacht und aktuell machen wir noch eine, weil die Klinik keine andere Idee mehr hatte. Trotzdem hat er am Samstag wieder eine Kolik gehabt...
Könnte ne Huhn oder Ei Frage sein: was war zuerst da? Das Magenproblem oder die Koliken?
gibst du denn Dauerhaft ein Magenmittel? Wenn nicht, würde ich zusammen mit dem TA eines auswählen und dann abwarten ob es besser wird.
Wir haben auch so einen: Magengeschwüre, Regelmäßig Koliken und Kopper. Ein Oldenburger mit viel Vollblut drin. Mit täglich Pronutrin (Magen) und Flohsamen (Darm) kommen wir mittlerweile auf „nur“ 3-5. leichte Koliken im Jahr. Am Besten geht es ihm im Sommer wo er 24h auf der Weide ist.
Heu ad lib versteht sich von selbst. Und: Bewegung Bewegung Bewegung!
Aufgeben würde ich erst, wenn eine weitere OP notwendig wäre.
Er bekommt aktuell ein Mittel für den Darm und auf seine Bedürfnisse abgestimmtes Futter, aber kein extra Mittel für den Magen. Danach werde ich meinen Tierarzt nochmal fragen, danke!
Heu ad lib bekommt er selbstverständlich.
Ich arbeite ihn jeden Tag: longieren, Doppellonge, Stangenarbeit, Freispringen, Reiten
autsch, Inzucht!....
das kann ein Teil des Problems sein und ggf auch sein Ende
habt Ihr einen guten Homöopathen, der sich auch mit Kräutern auskennt?
Habt ihr stark Eisen-haltiges WAsser?
das Problem ist, wenn er schon mehrere Koliken hatte kommt es zu Aussackungen im Darm, die immer weider verstopfen und das Ende ist Absehbar - bei meiner Stute damals aber erst mit 30 JAhren..... nach 3 Koliken
anfangs(mit 27) hatte ihr Fohlenstarter geholfen ... muß man nicht verstehen, hat aber wohl die Säure gebunden und den MAgendarmtrakt geschohnt. aber mit 30 kam es wieder und die TA sagte nach der 2. dass wir ihr nicht mehr helfen können , wenn sie nochmal kolikt- das wäre Qual....
KEINE Stallhaltung !
vielleicht habt Ihr Glück.....
Es ist jetzt hart, was ich sage... aber das hältst du , fürchte ich, seelisch nicht ewig durch. Ständig auf dem Sprung zu sein, ob das Pferd wieder mal eine Kolik hat... Da ist meine Freundin fast kaputt dran gegangen. Und sie hat alles gemacht für ihr Pferd... Wir dürfen uns an dem Stall an dem Heu selbst bedienen. Es gibt auf dem weiten Gelände des Offenstallreitstalles vier Heustationen zur freien Verfügung. Und sie ist teilweise alle vier Stationen abgelaufen, um das Heu zu finden, das sie für geeignet hielt: rel. weich und natürlich einwandfrei. Wenn in der Heustation in ihrer Nähe mal ein perfekter Ballen lag, hat sie Heu gebunkert in mindestens 10 Heunetzen und in ihren HÄnger gestopft. Und trotzdem bekam ihre Stute leider oft und unberechenbar Koliken. Scheinbar einfach so. Meine Freundin verließ ein munteres Pferd und eine Stunde später klingelte das Telefon. "Du musst sofort kommen..." Sie ist seelisch auf dem Zahnfleisch gegangen. Und war dann bei aller großér Trauer, denn sie liebte ihre Stute sehr, dann doch erleichtert, als der Stress endlich vorbei war.
Mir rutscht auch jedes Mal das Herz in die Hose, wenn mich jemand vom Stall anruft, man ist wirklich immer auf dem Sprung, wie Du schon sagst... In den letzten 10 Monaten und auch heute noch versuche ich alles, damit er wieder gesund wird, bin teilweise vier Mal am Tag am Stall... Leider werden die Abstände auch nicht wirklich größer und ich weiß nicht, was ich noch tun kann...
bist du bei Facebook? Dann such dort mal nach einer Elke Theobald. Vielleicht weiß die noch Rat.
utsch, Inzucht!....
na ja... ich würde eher sagen Autsch, englisch Vollblut. Ich weiß die genaue Zahl nicht mehr, aber ich las einmal, dass ein hoher Prozentsatz der Pferde auf der Rennbahn Magengeschwüre hat. Und je nachdem, wie die sich auswirken, kann so ein Pferd sehr wohl aus dem scheinbaren Nichts heraus Koliken bekommen. Die Vollblutstute einer Freundin war nur kurz im Rennstall, war aber später ein ständiger Koliker. Aufgefallen, dass was komisch war, war es schon bei der dreijährigen Stute. Sie pupste auffällig viel. Und dann so ab 8 - 9 bekam sie dann häufig Koliken. Die sind zwar immer gut ausgegangen, aber dann mit 21 kam leider die finale Kolik und das Pferd musste eingeschläfert werden.
Man darf auch nicht vergessen, dass Pferde mit Kolik-OPs sehr empfindlich sind und bleiben.
in der Literatur heißt es auf jeden Fall über 50% der blüter auf der Rennbahn haben Läsionen und/oder Geschwüre. In einigen Papern heißt es knapp 100%.
Liegt wohl hauptsächlich am intensiven Training, weiteren Stress (Transport, Rennen), nicht geeignetes Fütterungsmanagement, zu wenig Weidegang.
Heu ad lib ist wichtig, ein wenig Stroh (nicht zu viel, macht Verstopfung) und immer genug frisches Wasser, dazu ist Bewegung sehr sehr sehr wichtig, die regt die Verdauung an. Aber bitte keine Hochleistungsdressur, sondern moderate Bewegung. Läuft er von selbst gerne (zB auf der Koppel), oder steht er lieber rum und bewegt sich nicht?
Ich verfüttere an mein Pferd gerne noch magenfreundliche Kräuter wie Anis, Fenchel, Kümmel, Kamille, Melisse, Löwenzahn, etc. als "Schutz" bzw. einfach mal für die Verdauung. Dazu gebe ich ab und an Leinsamen (die bilden eine Schleimschicht, lass sie für den Magen vorher schön anquellen) und/ oder Probiotisches Müsli.
Ich füttere auch Zusätze nur in kleinen Mengen, dafür öfter über den Tag verteilt.
Vorm "arbeiten" gibt es eine kleine Portion Heucobs oder einen "Happen Heu", oder ähnliches, damit der Magen seine Säuremenge regulieren kann und das Futter im Magen die Säure bindet.
Ich bewege ihn täglich - natürlich nicht zu viel, aber abwechslungsreich. Leinsamen bekommt er täglich, außerdem eine extra für ihn zusammengestellte Kräutermischung zusätzlich zu seinem probiotischen Müsli.
Auf der Koppel bewegt er sich von sich aus immer nur ein bisschen im Schritt.
Bei mir in der Nähe haben Pferde nur Koliken, wenn sie schlechtes Heu (Faul, verunreinigt) bekommen, und zusätzlich kaum Bewegung haben.
Hast du Interesse, das Pferd abzugeben?
Das Heu bei uns am Stall ist sehr gut, wir achten darauf wirklich, da wir mehrere Pferde am Stall haben, die einen empfindlichen Magen haben. Ich arbeite ihn täglich, daher denke ich nicht, dass es an mangelnder Bewegung liegt. Einen Stallwechsel möchte ich ihm nur ungern zumuten, da er beim Transport immer viel Stress hat und ein Umzug auch so viel Stress bedeutet. Da habe ich zu viel Angst, dass die Magengeschwüre zurückkommen.
Ja, klar. ich meine, abgeben, bevor du an das letzte Mittel denkst.
Ich würde nicht zum letzten Mittel greifen, wenn es noch eine Möglichkeit der Besserung gibt. Nur, wenn es keine Möglichkeit mehr gibt, warum sollte ich ihn abgeben?
Er kriegt schon eine extra für ihn zusammengestellte Kräutermischung.
Er hatte jetzt innerhalb von 10 Monaten schon 4 schwere Koliken, die leichten habe ich nicht mehr gezählt...