Pastor äußert sich kritisch gegen Homosexualität / LGBTQ?

5 Antworten

Vor der Verfahrenseinstellung gab Latzel eine Erklärung ab:

Er bedauere, dass er durch seine Aussagen Menschen verletzt habe. Dafür bitte er um Entschuldigung. Sie seien ein Fehler gewesen und er distanziere sich von seiner Wortwahl:

"Diese Entgleisungen hätten mir nicht passieren dürfen.“

Er ist weiterhin nicht vorbestraft, aber als Sieger geht er auch nicht hervor.

gerade als Vertreter der Kirche und somit der Bibel gegen u.a. Homosexualität, Gender/ LGBTQ positioniert

Nein, und das weißt auch.


joergbauer  04.09.2024, 07:07

Die Form der Kritik hat er bedauert, aber nicht deren Inhalt - das ist ein Unterschied und gut so!

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Mayahuel  04.09.2024, 07:16
@joergbauer
Die Form der Kritik hat er bedauert,

Es war die Form von Paulus, eine biblische Form.

In Römer 1,29 hetzt Paulus gegen Ungläubige und Homosexuelle:

29 Sie strotzen vor Unrecht, Schlechtigkeit, Habsucht, Bosheit, sie sind voller Neid, Mord, Zank, Arglist, Verschlagenheit; Ohrenbläser sind sie, 30 Verleumder, Gotthasser, Frevler, Angeber, Prahler, erfinderisch im Bösen, ungehorsam den Eltern, 31 gedankenlos, haltlos, lieblos, ohne Erbarmen.

https://www.bibleserver.com/ZB/R%C3%B6mer1%2C25

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Lamanini  04.09.2024, 09:47
@joergbauer

Er hat nicht den Inhalt seiner volksverhetzenden Äußerungen bedauert, und Christen sind stolz drauf. Wie überraschend.

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joergbauer  04.09.2024, 11:35
@Lamanini

Du weißt es eben nicht besser. Aber Gott existiert - darum geht es.

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Garlond  04.09.2024, 12:49
@joergbauer
Du weißt es eben nicht besser. Aber Gott existiert - darum geht es.

Das ist halt eine recht dumme Argumentation.
Man kann die Existenz oder Nicht-Existenz von Gott nicht nachweisen.

Man kann aber alle Menschen in Frieden leben lassen. Und wenn man wirklich an Gott glaubt, ihm auch das Urteil überlassen.

Und muss nicht behaupten Homosexuelle würden habsüchtig, boshaft, neidisch, mordend, zänkerisch, arglistig, verschlagen, Angeber, Prahler, ect. sein.

Zumal, dass was wir heute Homosexualität nennen vor 2000 Jahren noch gar nicht existierte und sich Paulus auf gewisse Römer bezog und nicht auf Männer liebende Männer.

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joergbauer  04.09.2024, 18:12
@Garlond

Du sagst man kann die Nicht-Existenz Gottes nicht nachweisen, redest aber von Volksverhetzung wenn Gläubige ihre biblisch begründete Meinung sagen? Kannst du etwa doch nachweisen daß sie sich irren? Wer behauptet solches gegen Homosexuelle? Jeder Mensch ist ein Sünder vor Gott. Ist nicht eher deine Logik dümmlich und zeitgleich Hetze gegen Christen?

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Mayahuel  04.09.2024, 18:15
@joergbauer
ihre biblisch begründete Meinung sagen?

1) nicht mal bibeltreue Christen sind einer Meinung 2) rechtfertigt das gar nichts. Ein muslimischer Hetzprediger kann sich auch nicht auf den Koran berufen.

Kannst du etwa doch nachweisen daß sie sich irren?

Wie bei den Zeugen Jehovas musste Paulus seine Theologie ändern, als er von der Realität eingeholt wurden.

In 1.Korinther 7,29 schreibt Paulus, dass die Zeit kurz ist:

29 Das sage ich aber, liebe Brüder: Die Zeit ist kurz.

https://www.bibleserver.com/ELB.LUT/1.Korinther7%2C29

In 1.Thessalonicher 4,17 schreibt er von "wir, die hier Lebenden":

 17 Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft.

https://www.bibleserver.com/LUT/1.Thessalonicher4%2C17

und in 15 ebenfalls: wir Lebenden, die übrig bleiben

15 Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, dass wir, die wir leben und übrig bleiben bis zum Kommen des Herrn,

Im Brief stellt sich das "wir" vor.

Als das nicht eintrat, musste er sich später korrigieren. Und die Parusie in eine ferne und unbekannte Zukunft verschoben.

Theologische Zeitschrift, Band (Jahr): 3 (1947)

Paulus glaubt im 1. Thessalonicherbrief (Kap. 4, 15), er werde noch leben bei der Parusie, später aber (2. Kor. 5,1 ff.; Phil. 1, 23) glaubt er dies offenbar nicht mehr.

https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=thz-001%3A1947%3A3%3A%3A544

Diözese Linz:

Die erste Christengeneration (vgl. 1 Thess) meinte, dass die Wiederkunft Christi unmittelbar bevorstehen würde.
Dies führte zu einem „endzeitlichen Lebensgefühl“, d. h. man dachte, dass man sich Arbeit und Mühen ersparen könne, denn der Herr würde bald erscheinen.
Der Zeitpunkt der Parusie verschob sich; Enttäuschungen waren die notwendige Folge. Das Thema des 2 Thess ist die sich verzögernde Parusie.
Der Brief will der Schwärmerei und den Arbeitsniederlegungen entgegentreten, da das Ende ja vor der Tür stehe. Der Verfasser will die Gemeinde zu Ordnung und Besonnenheit führen.
Mit dem Ausbleiben der Parusie stand aber auch die Glaubwürdigkeit der Lehre auf dem Spiel. Wenn das ausbleibt, was man erhofft, wird der Glaube Schaden erleiden.
Das Christentum würde von der Welt belächelt werden. Es ist also notwendig, dass auf den 1 Thess eine zweite Stufe christlicher Belehrung folgt.

https://www.dioezese-linz.at/dl/OsNmJKJLLooJqx4koJK/2_Thessalonicherbrief.pdf

Wikipedia:

In 2 Kor 5,1–10 EU scheint eine zunehmende Verzögerung ins Bewusstsein zu rücken.
Daraus entwickelt Paulus die Vorstellung, dass jeder Christ bei seinem Tod einen verwandelten Leib erhält und dass das Kommen Jesu in eine fernere Zukunft rückt.[5]
Der Wandel im Glaubensverständnis, der durch die Parusieverzögerung hervorgerufen wurde, hat sich wohl allmählich vollzogen und ist nicht als ein abrupter Bruch vorstellbar.

https://de.wikipedia.org/wiki/Parusie#Parusieverz%C3%B6gerung

WibiLex:

Dieses „Kommen“ erwartet die erste Generation noch zu ihren Lebzeiten (1Kor 7,29-31). Die Erfahrung der Parusieverzögerung wird zu einem der schwersten Probleme, dessen Bewältigung sich konzeptionell etwa in der lukanischen Geschichtskonzeption und argumentativ ganz besonders im 2Petr niederschlägt.
Der Begriff „Parusie“ (παρουσία parousia / adventus) bezeichnet ursprünglich „das Da sein / die Anwesenheit / die Gegenwart“ und erfährt erst sekundär eine Bedeutungserweiterung zu „Kommen / Ankunft“.

https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/neues-testament/apokalyptik-nt

Katholisch-Theologische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München:

Die meisten Vertreter der Echtheit des 2 Thess verstehen ihn als notwendige Korrektur der Aussagen zur Parusie des 1Thess,11 die schon sehr bald nach der Verfassung des 1Thess notwendig geworden sei.
Jedoch ist es schwer zu erklären, warum das Konzept der Parusievorstellung so entscheidend von der Vorstellung des 1Thess abweicht.

https://edoc.ub.uni-muenchen.de/12628/1/Ratzka_Johannes.pdf

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Garlond  04.09.2024, 19:11
@joergbauer
Du sagst man kann die Nicht-Existenz Gottes nicht nachweisen, redest aber von Volksverhetzung wenn Gläubige ihre biblisch begründete Meinung sagen?

Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?

Meinung und Hetze ist nun mal was Unterschiedliches. Und die Kirche ist sich ja intern nicht mal einig. Bei Latzel war es nun nicht der Fall, aber andere Aussagen wurden auch durch Katholische Priester selbst zur Anzeige gebracht. Also von wegen biblische Begründung. Kirchenleute selbst sehen diese Begründung nicht unbedingt gegeben, denn die Aussagen in der Bibel kann man durchaus auch als Priester im geschichtlichen Kontext lesen.

Und Bezüglich der Existenz/Nicht-Existenz gilt halt immer noch im Zweifel für den Angeklagten.

Konkret vorgeworfene Aussagen:

  • Abwertung von Homosexualität: Latzel bezeichnete Homosexualität als „Degenerationsform von Gesellschaft“. Er sprach auch von „Verbrechern“ im Zusammenhang mit den Teilnehmern des Christopher Street Days, einer jährlichen Veranstaltung zur Feier von LGBTQ+-Rechten.
  • Religiöse Rhetorik: Latzel argumentierte, dass es einen „Kampf“ gegen „die Homolobby“ gebe, die „unsere Kirche kaputtmachen“ wolle. Er rief dazu auf, „dagegenzuhalten“, was als Aufruf zu Hass und Hetze gegen homosexuelle Menschen interpretiert wurde.

Diese Aussagen wurden als volksverhetzend eingestuft, weil sie nach Ansicht der Anklage Hass gegen eine bestimmte Bevölkerungsgruppe schürten und zu Gewalt oder Diskriminierung gegen diese Gruppe aufriefen. Die Staatsanwaltschaft sah darin eine bewusste Diffamierung und Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung.

Ob man das als Hetze sieht oder nicht, muss jeder für sich entscheiden.
Das Gericht hat dies aber nun mal getan.

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Garlond  04.09.2024, 19:30
@joergbauer
Ist nicht eher deine Logik dümmlich und zeitgleich Hetze gegen Christen?

Ich kann meine Aussage gerne revidieren, wenn du mir sagst was daran Hetze ist?

Man kann aber alle Menschen in Frieden leben lassen.

Siehst du dich oder Christen da irgendwo ausgeschlossen?

Du kannst es nicht als Hetze bezeichnen, wenn ich mich gegen christliche Praktiken oder Aussagen ausspreche, die anderen Schaden könnten.

Ich weiß nicht, in wie weit du mit den läuternden Praktiken einverstanden bist, von den Kreuzzügen im 11. Jahrhundert bis zu den Inquisitionen im 19. Jahrhundert.
Ist dass dann auch Hetze gegen Christen, wenn man sich dagegen ausspricht?

Das bescheidenste daran ist, dass sich sogenannte Christen gegen andere Christen stellen und gegenseitig bekämpfen. Siehe 30jähriger Krieg oder auch die Behandlung von Katholiken im England des 19. / 20. Jahrunderts.

Man sollte mit diesem Hintergrund vielleicht sehr auf der Hut sein, wie und was man sagt und mal überlegen, was diese sogenannte Wahrheit an die man glaubt bewirken kann.

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joergbauer  04.09.2024, 21:39
@Garlond

Glaubensinhalte von Christen als dumme Argumentation zu bezeichnen ist Hetze! Deine Geschichtsschau ist beeindruckend aber geht an dem vorbei um was es geht. Um Glauben an das Evangelium gemäß Johannes 3, 16-18.

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Ich kenn denn Fall nicht daher kann ich dazu nicht viel sagen. Aber es ist ein Unterschied ob man seine Meinung sagt oder andere Menschen beschimpft.


Mayahuel  04.09.2024, 06:08


Probier mal die Meinung "der Holocaust hat nicht stattgefunden" öffentlich zu äußern.

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Basinga795  04.09.2024, 06:47
@Mayahuel

Oh mein Gott... Wenn Du auf dieser Ebene argumentierst, ist Hopfen und Malz verloren...

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Mayahuel  04.09.2024, 06:58
@Basinga795

Ich habe aufgezeigt, dass "nur Meinung sagen" keine legitime Argumentation ist und nicht alles rechtfertigt.

Meinungsfreiheit bedeutet nicht Freiheit vor möglichen Konsequenzen.

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Garlond  04.09.2024, 17:49
@idk98319356

Meinung ist ein Fürwahrhalten, also eine Aussage an deren Wahrheitsgehalt man glaubt. Daher kann eine Meinung keine Lüge sein. Denn dazu müsste man wissen, dass die Aussage nicht wahr ist.

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ChillOut2024 
Beitragsersteller
 04.09.2024, 05:48

Er bezog sich laut seinen Aussagen nach auf die Bibel.

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Wo ist da bitte schön das Problem? Es ist absolut schwachsinnig das er überhaupt als angeklagt wurde, obwohl dieser absolut nicht getan hat. Immerhin sind seine Aussagen von der Meinungsfreiheit gedeckt und stellen somit keine Volksverhetzung dar.


ChillOut2024 
Beitragsersteller
 04.09.2024, 08:50

Das sieht die Justiz allerdings etwas anders ☝️

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Imperator91  04.09.2024, 08:53
@ChillOut2024

Dann sollte sich die Justiz noch einmal mit dem Grundgesetz beschäftigen. Insbesondere mit Artikel 5 Absatz 1.

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ruhrgur  04.09.2024, 16:54
@Imperator91

...und du solltest dir vielleicht noch einmal Absatz 2 durchlesen. Hass und Hetze sind nun einmal keine Meinung.

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Er hat sich leider nur als Vertreter von Hatern aufgespielt, und scheint dies auch weiterhin zu machen.

Fast alle kirchlichen Gemeinschaften kritisieren ihn sehr deutlich für seine ständigen Hasstiraden!

Wo die Liebe fehlt ist Erkenntnis nichts wert, nicht dass er solches hätte.

Wie kann es sein, daß sich ein Pastor wegen Volksverhetzung vor Gericht verantworten muß

Weil er es verdient gehabt hätte. Dass das Verfahren eingestellt wird, finde ich bedauerlich.


ChillOut2024 
Beitragsersteller
 04.09.2024, 08:30

...du hättest ihn sicherlich auf dem Scheiterhaufen brennen sehen wollen 🤔

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BillyShears  04.09.2024, 09:10
@ChillOut2024

Nein, ich hätte gerne gesehen dass er für seine Aussagen ein angemessenes Urteil bekommt.

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ChillOut2024 
Beitragsersteller
 04.09.2024, 15:39
@BillyShears

...der hat von der Kirche die Ansage bekommen, daß Verfahren gegen Zahlung einer Geldbuße einzustellen.

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BillyShears  04.09.2024, 16:11
@ChillOut2024
der hat von der Kirche die Ansage bekommen

Das ist falsch. Die Bremische Kirche würde Latzel gerne loswerden.

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