Paar machte früher Reisen in diverse Länder, seit dem Kind will er seit 12 Jahren an den selben Ostsee-Ort, nun geht es woanders hin und er nörgelt nur rum?
Meine Freundin reist gerne in verschiedene Länder.
Vor ihrer Ehe war sie in diversen Ländern.
Als sie ihren jetzigen Partner kennenlernte, reiste er zu Anfang auch gerne mit ihr nach England, Schweden, Schottland, Irland und die Niederlande.
Sowohl Rundreisen mit täglich wechselnder Unterkunft, als auch Ferienhausurlaube, Hotelurlaube und Städtetrips waren dabei.
Seine Eltern favorisieren seit seiner Kindheit einen bestimmten Ostsee-Ort in Schleswig-Holstein. In diesem Ort war er bereits ca. 50 mal.
Er war auch mit seiner Frau dort, die es da prinzipiell auch sehr schön findet, jedoch setzte er durch, als das Kind geboren wurde, dass ab sofort nur noch dort die Sommerurlaube verbracht werden, da man "alles kennt", die Preise moderat sind und "man weiss, was man hat".
Das Kind konnte dort im Sand spielen und später schwimmen, ist aber mittlerweile in der Pubertät und langweilt sich am Strand.
Der Mann drängt oft darauf, auch Ostern und im Herbst dahin zu fahren (440 km Anreise mit Auto). Da es ein FeWo Urlaub ist, muss vieles mitgebracht und sich selbst verpflegt werden.
Einen Urlaub in südliche Länder lehnt er wegen der Hitze und Kosten ab.
Dem Wunsch seiner Frau, mal wieder nach Nordeuropa zu reisen, kam er 15 Jahre nicht nach. Es wurde lediglich 3x im Herbst für einige Tage nach Osteuropa gereist, um ihre Familie zu besuchen.
Nun konnte sie erreichen, dass dieses Jahr eine Rundreise durch Irland gemacht wird. Sie hat sich um die gesamte Planung gekümmert, Unterkünfte, Flug und Mietwagen gebucht, während er gejammert hat, dass die Reise zu teuer ist (4400€ für 17 x Bed and Breakfast, Auto, Versicherungen, Flug, Eintrittsgelder in Sehenswürdigkeiten).
Dazu kommt die Mittags- und Abendverpflegung, Sprit, Getränke etc.
Die 17-Tage Reise steht bald an. Danach müssen beide 2 Wochen arbeiten und haben im August erneut eine Woche frei.
Er gibt ihr das Gefühl, nach Irland reisen "zu müssen wegen ihr".
Macht ihre Vorfreude kaputt und rief sie heute auf der Arbeit an, dass er in der Augustwoche zusätzlich an den Ostsee-Ort will. Schließlich sei die Rundreise in Irland kein Urlaub.
Als sie sagte, sie will nicht 3 Wochen nach der Irlandreise nochmal verreisen und erneut aus dem Koffer/von Restaurantessen leben, knallte er ihr den Hörer auf.
Sie sitzt nun heulend bei mir und ihre ganze Vorfreude auf die Irlandreise ist weg, da er ihr deutlich das Gefühl gibt, das sei nichts und gefalle auch deren Kind sicher nicht, das an die Ostsee gewöhnt sei.
Obwohl sie im Januar bereits sagte, dass sie wegen der Kosten und des Aufwands nur 1x im Sommer verreisen will und zudem noch ca. 7000€ Reparaturen am Haus anstehen, drangsaliert er sie immer wieder mit der zusätzlichen Ostseereise.
Obwohl sie ihm zuliebe dort 15x in Folge war.
Er möchte, dass sie mitreist und somit die Hälfte bezahlt.
Er spricht nun nicht mehr mit ihr.
Eure Meinung ? ...und was was würdet Ihr ihr raten.
Ich habe geraten, diesmal nicht nachzugeben.
20 Stimmen
10 Antworten
Sie sollten sich Mal zusammensetzen und darüber reden was genau eigentlich das Problem ist. Offensichtlich ist ja das Geld da reisen zu machen. Vor allem nach Irland und auch noch Ostsee. Da kann man dann nicht mit: oh es ist zu teuer kommen.
Auch das er es als "kein Urlaub" bezeichnet hat. Lässt darauf schließen das die gründe anderer Natur sind.
Wenn sie Partu nicht mit will. Muss sie halt klar machen das wenn er an die Ostsee fahren will. Das alleine machen kann. Ggf. Alleine mit Kind.
Für zukünftige Urlaube ist es vielleicht ratsam schlichtweg getrennt Urlaub zu machen. Sie reißt irgendwo hin. Er an die Ostsee. Und sie kommt dann vielleicht schlichtweg noch nach wenn sie Lust hat.
Oder alternativ: halt im Wechsel. Ein Jahr so ein Jahr so.
Kind entscheidet dann selbst was es machen will. Es scheint ja at genug dafür zu sein das es selbst Meinung dazu hat. Vielleicht hat es auch gar keinen Bock mehr auf Urlaub mit den Eltern.
Abwechselnd klappt hier nicht, da der Mann ja nach 15 Jahren nur Ostsee der Meinung ist, das müsste so weiter gehen.
Für mich liest es sich so, dass beide sehr dominant sind und dadurch kracht es halt im Gebälk.
Eine Rundreise ist zwar schön, aber nur aus dem Koffer leben - wenn man jeden oder jeden zweiten Tag das B&B/Hotel oä wechseln muss - möchte ich nicht. (Oder war das "Unterkunftwechseln während einer anderen Reise?) Ist jeden Tag "volles Programm" in Irland, oder gibt es da auch mal Tage in denen man "relativ" entspannt in den Tag startet und einfach zB nur am Schaufensterbummeln ist?
Könnte das Ticket nicht auf eine Freundin umgeschrieben werden?
Zur Ostseereise: Da ist er wohl das Gewohnheitstier und möchte auch im Urlaub nicht den Komfort vermissen, den er zuhause hat? Frau kocht, macht den Abwasch etc. wenn es eine Ferienwohnung ist, hat sie ja nicht wirklich eine Woche Erholung?! Oder hab ich das jetzt falsch verstanden. Würde er denn in der Woche den ganzen Haushalt und was halt anfällt in der FeWo machen, so dass sie das nicht machen muss?
Für mich liest es sich so, dass beide sehr dominant sind und dadurch kracht es halt im Gebälk.
Wo, bitte, ist denn die Frau dominant? Sie hat 15 Jahre lang ihrem Mann zuliebe immer am gleichen Ort Urlaub gemacht, 15 Jahre lang hat sich beim Thema Urlaub alles nach dem Mann gerichtet. Das ist das glatte Gegenteil von Dominanz, und dass sie jetzt, nach 15 Jahre, mal das machen will, worauf sie Lust hat, ändert daran aus meiner Sicht nichts.
Schaufensterbummeln auf einer Irland Rundreise ist eher schlecht, wenn es in den Dörfern überwiegend Pubs, Kirche und Metzger im Angebot gibt.
Klar kann man in Irland relaxen. Es ist nicht eine USA Rundreise, sondern ein kleines ländliches Land mit wenigen größeren Städten. Man genießt dort die Landschaft und gelegentlich ein Castle oder einen Steinkreis...
In der Fewo ist an der Ostsee komplett Selbstversorgung mit Einkaufen und ggf. Restaurant. Die Fewo muss selber gereinigt werden. Ausser am Ende gibts noch ne kostenpflichtige Reinigung
Urlaub kann ein sehr schwieriges Thema bei Paaren sein, weil die Vorstellungen da extrem weit auseinander liegen können.
Einer will im Urlaub am liebsten nur am Strand oder Pool liegen und seine Ruhe haben, einer will möglichst viel sehen und was erleben.
Einer will am liebsten immer an den gleichen Ort fahren, wo er alles kennt, einer will immer was neues sehen, und da wo er schon mal war kein zweites mal hin.
Und so weiter ... Da sind Kompromisse notwendig, damit beide zum Zuge kommen.
Im vorliegenden Fall würde ich mich für dieses Jahr an ihrer Stelle halt doch nochmal überwinden und - der schönen Irland-Rundreise zuliebe - direkt danach auch mit ihm noch an die Ostsee fahren.
Für die kommenden Jahre könnte man sich ja so ähnlich einigen, aber vielleicht immer mit etwas größerem zeitlichem Abstand zwischen den Reisen: einmal wo neues hin und was sehen und erleben, für "sie", und dann noch einmal eine Woche "altbekanntes" an der Ostsee, für "ihn".
So ähnlich haben wir es früher jahrelang gemacht: Einmal nach St. Peter Ording an die Nordsee, einfach zur Erholung, und einmal woanders hin um was neues kennen zu lernen. Das war mal ebenfalls in Deutschland, ein anderes mal zum Beispiel auf die Kanaren oder griechische Inseln ... Da muss man halt sehen, was einem gefällt.
Bevor wir Kinder hatten (beide inzwischen erwachsen), haben wir auch Fernreisen gemacht, z.B. nach Thailand oder mit dem Mietwagen durch Kanada. Aber dass man mit kleinen Kindern lieberauf Sylt oder Rügen und nicht auf den Malediven Urlaub macht oder Rundreisen, kann ich abgesehen davon nachvollziehen. Die Bedürfnisses von Kindern sind ganz andere, als die von Erwachsenen. Und man tut Kindern keinen Gefallen, wenn man sie stundenlang in ein Flugzeug sperrt oder sie drei Wochen lang im Mietwagen durch die Gegend fährt.
Obendrein war immer irgendwas mit unseren Kindern im Urlaub:
Mal hat sich der Sohn den Fuß gebrochen, mal eine Blutvergiftung nach Insektenstich, mal hatte die Tochter auf einmal 40 Fieber ... Irgendwas was tatsächlich immer prompt im Urlaub - und in diesen Situationen waren wir heilfroh, in Deutschland zu sein und nicht auf Bora Bora oder in Guatemala.
Aber klar, wenn die Kinder älter werden, haben sie keinen Bock mehr auf Timmendorfer Strand und das war dann auch der Moment, wo wir wieder in den Urlaub geflogen sind.
Wenn kein Geld für zwei Urlaube pro Jahr da ist, geht es halt in einem Jahr an die Ostsee und im nächsten Jahr nach Irland, etc.
Aber wenn man schon beim Urlaub nicht bereit ist, sich auf einen Kompromiss zu einigen, sollte man sich mal über die Beziehung insgesamt Gedanken machen.
Wobei ich im konkreten Fall eher ihr recht gebe und auch der Meinung bin, dass man nicht stirbt, wenn man nach gefühlten 500 Jahren Ostsee mal ein Jahr lang darauf verzichtet, seiner Partnerin zuliebe.
"Ich liebe dich Schatz, du bist alles für mich." (Aber meine Ostsee ist dann doch noch etwas wichtiger als du.)
Dazu sage ich mal lieber nichts... 🤔
In diesem Jahr hätte ich aber an ihrer Stelle trotzdem dem Anschlussurlaub an der Ostsee zugestimmt, einfach weil alles andere jetzt schon in eine völlig falsche Richtung gelaufen ist. Sie heult jetzt (nachvollziehbar), weil die Irland-Rundreise verdorben ist und er ist beleidigt, weil er seine Ostsee nicht bekommt.
Na toll - jetzt haben beide verloren und letztlich viel Geld für gar nichts in den Sand gesetzt.
Offensichtlich haben sie in 15 Jahren noch nicht gelernt Kompromisse einzugehen. Mein Mann möchte im Urlaub gerne was unternehmen, ich im Strandkorb sitzen und mein Buch lesen. Also machen wir immer mal das eine, mal das andere. Wobei wir uns beim Ort einig sind, dass ist auch seit Jahren derselbe Ort in SH an der Ostsee. Insofern bin ich hier bei der Frage etwas voreingenommen.
Er möchte sich im Urlaub erholen und nicht nur aus dem Koffer leben, sie möchte die Welt sehen. Eigentlich interessant, da hier die Rollen zur "traditionellen Sichtweise" vertauscht sind.
Und sind wir mal ehrlich, das Kind ist 12. Vielleicht noch 3 oder 4 Jahre und dann will es eh nicht mehr mit Mama und Papa in den Urlaub. Dann können die beiden auch mal wieder was anderes machen.
Hier steht aber nicht nur "Aus dem Koffer Leben" versus "standortfest sein, sondern auch, sich morgens im B&B das Frühstück servieren lassen und Raumservice zu haben versus sich in der Ostsee-Fewo selbst zu versorgen und die Bude sauber zu halten.
Also geht es auch darum, dass sie die Arbeit in der Fewo hat. Kann ich verstehen, daher wohnen wir immer im Hotel. Das ist als Familie natürlich schwierig, es gibt aber auch Hotels mit Fewos und Vollverpflegung.
Wir kennen hier die familiäre Lage nicht und wie sonst die Rollenverteilung zuhause ist.
Ich finde es übrigens schade, dass du hier nach der Meinung der Community fragst, aber keine anderen Meinungen als deine akzeptierst.
Das ist nicht so. Aber einer Frau, die das ganze Jahr über arbeitet zu raten, zu Hause zu bleiben oder den Urlaub zu stornieren finde ich extrem heftig, zumal der Urlaub schon bezahlt ist.
Ich denke nicht, dass sie dann was Anderes machen, da er sehr festgefahren ist.
Wenn sie es sich theoretisch finanziell leisten kann, zweimal in den Urlaub zu fahren, könnte sie das Kind fragen, ob es lieber mit ihnen zusammen oder alleine mit dem Vater reisen würde. Ich weiß selbst wie es ist das Kind zu sein, während die Eltern über den eigenen Kopf hinweg entscheiden, dass man an irgendeinen Ort nur mit einem Elternteil fährt und das ist ein ziemlich mieses Gefühl.
Das Kind wurde wegen der Rundreise gefragt, der Mann ebenso. Beide haben zugestimmt. Die gebuchte und bezahlte Reise kann nicht mehr geändert werden.
Diese Reise habe ich auch schon als fest betrachtet. Ich meinte, dass das Kind bezüglich der Ostseereise um seine Meinung gefragt werden sollte.
Es will offenbar auch nicht wieder da hin.
Für 2 Urlaube jedes Jahr muss aber auch Geld da sein. 2x in den Sommerferien reisen finde ich übertrieben dekadent.