Ohne 17 jährige Tochter wegziehen?
Hallöchen,
Meine Schwester hat vor wenigen Wochen jemanden kennengelernt und ist nun Schwanger. Der Mann wohnt mehrere hundert Kilometer weit weg. Meine Schwester will nun zu ihm ziehen und ihre fast 17 jährige Tochter alleine lassen. Sie soll sich dann eine Wohnung suchen und alleine leben.
Ich bin ehrlich gesagt total schockiert und frage mich ob das ein Fall für das Jugendamt wäre. Meine Nichte ist nicht so besonders glücklich mit der Situation, möchte dann aber lieber alleine hier bleiben als mit wegziehen zu müssen.
Habt ihr Ratschläge, wie ich meiner Nichte etwas zur Seite stehen kann, da sie ja eh bereits leichte Depressionen hat? Ich bin ein wenig überfordert. Aufnehmen kann ich sie auch nicht, da sie dann morgens keine Möglichkeit hätte zur Schule zu kommen.
Ich wäre für jeden hilfreichen Ratschlag dankbar.
Hat deine Schwester denn so viel Geld um diese Wohnung zu finanzieren?
Meine Schwester ist Hartz4 Empfängerin. Meine nichte würde dann zum Leben Kindergeld, Halbwaisenrente und Unterhalt bekommen. Das wären ca. 600€.
600 Euro für Miete und alles Andere ,Das reicht doch nicht zum Leben aus
Die Nichte könnte vielleicht erst mal in ein Wohnheim
das kann vom Jugendamt vermittelt werden
Das möchte meine Nichte überhaupt nicht. Meine Mutter hat ihr das auch schon vorgeschlagen...
9 Antworten
Deine Nichte wird klar keine Wohnung mit 17 Jahren alleine finden und sicher auch nicht mit 600 Euro über die Runden kommen. Also so einfach kann es sich deine Schwester nicht machen.
Natürlich ist das ein Fall für das Jugendamt, falls deine Schwester nicht einsichtig wird.
Eben ich würde zuerst das Gespräch mit deiner Schwester suchen. Sie fragen wie sie sich das vorstellt, da sie ganz klar die Pflichten für ihre Tochter bis zu deren erst Ausbildung zu tragen hat.
Vermutlich wird dies nichts fruchten, nur dann solltest du mit deiner Nichte reden. Also einfach mal hören, wie es ihr geht und du eben vor hast das Jugendamt einzuschalten. Vermutlich käme sie dann in ein betreutes Wohnen und ob dies dann gleich auf ihrem Schulweg liegt ist fraglich.
Von daher würde ich sie fragen ob sie gerne zu dir kommen möchte und dafür halt die Schule wechseln müsste.
Ich denke für deine Nichte ist dieses Angebot wichtig, damit sie sich nicht wie von der ganzen Familie verlassen und abgeschoben fühlt.
Sage ihr auch, dass gute Freundschaften nicht einfach kaputt gehen, nur weil man nicht mehr in dieselbe Schule geht und du sie sicher am Wochenende zu ihren Freunden fährst oder sie zu ihr kommen könnten.
Es wäre gut, wenn sie darauf eingehen würde, statt den Weg über das betreute Wohnen zu nehmen, wo sie keine eigene Bezugsperson hat, so wie du das für sie würdest.
Den grad in dem Alter eben auch sehr wichtigen Halt im zu Hause so nicht mehr erhalten würde, den du ihr aber ein Stück weit vermitteln könntest. Einfach weil du für sie keine Fremde bist, so wie die Erzieher.
Schaue mit ihr gemeinsam die realistischen Möglichkeiten an. Denn die eigene Wohnung so wie sich dies die Mutter vorstellt ist eine Utopie und würde deine Nichte total überfordern und dies in einer sehr wichtigen Zeit der Persönlichkeitsentwicklung, der Findung oder zumindest Anbahnung des eigenen Weges in Beruf und eben Liebschaften die oft den ersten Liebeskummer mitbringen.
Auf dich wartet keine leichte Aufgabe, die Gespräche verlangen Diplomatie. Sie müssen sachlich und klar daher kommen und nicht gespickt sein mit Vorwürfen.
Und so wünsche ich dir die nötige Kraft dazu und ein gutes Gelingen. Denn das nun ist sehr wichtig für deine Nichte. Sie wird es dir im Moment nicht verdanken, vielleicht gar etwas quer kommen aber das ist irgendwo auch verständlich.
In dem Sinne alles Liebe euch.
Ohje, schwere Situation. Ich finde es verantwortungslos und egoistisch von deiner Schwester. Sieht sie denn selbst nicht, wie ihre Tochter leidet? Ich würde mich nochmal mit ihr zusammensetzen und ihr in aller Deutlichkeit klar machen, dass sie zu weit geht. Sie hat Verantwortung für ihr 17-jähriges Kind. Sie soll doch erst mal den Mann besser kennenlernen, wer macht das schon nach so kurzer Zeit direkt zusammen zu ziehen... Und ich würde ihr auch sagen, dass das Jugendamt sicherlich deiner Meinung ist, und dass du am überlegen bist dieses mit ins Boot zu holen wenn sie keinerlei Einsicht zeigt.
Ich wünsche Dir und deiner Nichte von Herzen alles gute und dürcke die Daumen, dass sie es sich doch noch mal überlegt
Habe ich bereits. Seitdem haben wir nur noch Kontakt, damit sie mir sagen kann, dass ich mich aus ihrem Leben raushalten soll. Sie hat jetzt quasi den Kontakt zur ganzen Familie abgebrochen. Sie sieht sich auch absolut im Recht. Meine Mutter ruft nächste Woche nochmal beim Jugendamt an. Hab das vor 4 Jahren auch schonmal gemacht, da meine Schwester meine Nichte immens vernachlässigt hat. Hat allerdings keinen Erfolg gebracht, da sie die Familienhilfe abgelehnt hat und das Jugendamt danach keine weiteren Handlungsmöglichkeiten gesehen hat. Das arme Kind.
Dann würde ich jetzt Druck auf das Jugendamt machen, und zwar gewaltig! Kanns ja auch nicht sein, dass man eine angeordnete Familienhifle einfach ablehnen kann und nichts weiter unternommen wird.
Ich würde es dem Jugendamt melden.
Ich finde sie sorry völlig verantwortungslos. Bin grad extrem wütend (auf solche egoistischen Menschen). Sie könnte eine Fernbeziehung haben bis die Tochter 18 ist oder sie mitnehmen. Zumal sie zu Depressionen neigt.
So oder so scheint mir das Jugendamt die richtige Anlaufstelle zb für betreutes Wohnen.
Auf jeden Fall ein Fall für das Jugendamt. Und Deine Schwester soll vielleicht mal mit dem Gehirn denken und nicht mit einem anderen Körperteil...
Wenn ich einen Partner erst wenige Wochen kenne, lasse ich mich erstens nicht schwängern und ziehe zweitens nicht gleich zu ihm...
Ich finde das auch richtig krass. Zumal sie ja auch damals nicht in der Lage war, sich um meine Nichte zu kümmern, und diese die ersten 11 Jahre von unserer Mutter großgezogen wurde. Die Aktion zeigt mir persönlich, dass sie immer noch sehr unreif ist und ich mache mir nebenher ernsthaft Sorgen um das (noch nicht geborene) Baby.
Ich hatte schon befürchtet du könntest sauer sein, immerhin ist es Deine Schwester...Allerdings sollte man denken, wenn sie schon eine 17 Jährige Tochter hat, dass dann auch irgendwann mal eine gewisse Vernunft einkehrt...
Nee, sauer bin ich nicht. Ich bedauere dass meine Schwester sich beharrlich weigert Hilfe anzunehmen, ja. Aber im Grunde geht's mir vorallem um meine Nichte, deren Leben auch so bis jetzt schon schwer genug war. Meine Schwester ist erwachsen, der kann ich keine psychologische Hilfe aufzwingen.
ich kenne ja Deine Situation nicht, Du sagst aufnehmen kannst Du Deine Nichte nicht, aber vielleicht könnte es die Lösung sein, wenn Du sie anderweitig unterstützen kannst? Auch vielleicht in Verbindung mit dem Jugendamt?
Wenn die 17 jährige das selber will ist es doch kein Problem. Da wird das Jugendamt sicherlich zustimmen, wenn die finanzielle Situation gesichert ist.
Naja, ihr wäre es lieber das ihre Mutter da bleibt. Aber bevor sie mitzieht möchte sie lieber alleine wohnen. Also von wirklich wollen, kann man da ja auch nicht sprechen. Die finanzielle Situation würde ich auch eher als unsicher bezeichnen.
Schöne Antwort.