Tun sich speziel Autistische (Asperger) Väter bei der Erziehung von einen Kind schwerer, als "normale Väter"?

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jemand der asperger hat kann eine gute mutter oder Vater sein es ist nur so das Kinder unberechenbar sind in deren Alltag und da kommt jemand mit asperger viel schneller an die Belastungsgrenze.

Menschen mit einer Störung aus dem autistischen Bereich tun sich grundsätzlich mit sozialen Interaktionen sehr viel schwerer als "Normale" (was auch immer das ist).

Da Erziehung sehr stark mit Interaktionen im sozialen Bereich zu tun hat, entstehen hier natürlich spezielle Problemlagen und Interaktionsmuster. Nicht alles ist nachteilig, aber das junge Kind wird die eher rigide und schematische Interaktion und die fehlende Spontanität schlecht verstehen. Im Gegenzug ist die hohe Verlässlichkeit gleicher oder ähnlicher Reaktionen auch auch ein Vorteil für das Kind.

Der Vater wird sich in der Interpretation kindlicher Reaktionen und Emotionen noch viel schwerer tun als "normale Väter". Bestimmte Autisten versuchen soziale Probleme mit Logik zu lösen, das Kleinkind und speziell ein Säugling lässt sich aber nur sehr begrenzt logisch erfassen weil keine kognitive sondern eine emotionale Interaktion nötig wäre.

So ein schreiendes, unzufriedenes oder gar krankes Kleinkind bringt junge Eltern sicher immer schnell an ihre Grenzen. Autisten werden diese Grenzerfahrung vermutlich sehr viel schneller machen. In meinem Bekanntenkreis gab es einen autistischen Vater, der mit dem Säugling auch spielen oder interagieren konnte. Immer wenn das Kind aber zu schreien anfing, ging er damit zur Kindsmutter oder seiner Mutter, trug es meist mit großem Abstand zum eigenen Körper und reichte es weiter - schreiendes Kind war nicht mehr seine Zuständigkeit. Partner brauchen da ohnehin viel Toleranz.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 5 Kinder

Also mein Mann ist auch Autist.

Er kann sich sehr gut um die Kinder kümmern, manche Sachen versteht er nur nicht zu 100%.

Wie zb das er den Kinder von irgendwelchen Sachen die ihn sehr interessieren für Kinder aber warscheinlich pups egal sind (Flaggen, Einwohner von Ländern, Arzt Sachen). Da versteht er halt noch nicht so ganz das Kinder das vielleicht nicht interessiert, aber es ist auch irgendwie süß das er sie Teil an seinen Interessen haben lässt.

Sarkasmus versteht er sich nicht, das führt halt manchmal zu Missverständnissen.

Er hat auch seine tagesroutinen die er immer wieder machen muss. Hab ich nichts gegen und bin auch manchmal etwas neidisch das er das so gut im Griff hat.

Sehr selten kann er auch Emotionen nicht ganz deuten.

Der Autismus ist auch noch nicht lange diagnostiziert und wir arbeiten auch noch an ein paar Sachen.

Aber ja, die meisten haben es schwerer als „normale“ Väter

lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe Drillinge (15) und Ehemann und viel erlebt