Nach Job-Zusage: Maximales Gehalt verhandeln?
Hallo Leute
Ich habe mich auf einen Job beworben, in einer Firma die ich echt cool finde. Ich musste im Bewerbungsformular auch meine Gehaltsvorstellung angeben. Im ersten Telefongespräch sagte man mir bereits, dass meine Gehaltsvorstellung leider zu hoch war, und man nannte mir ein Gehaltsrahmen (Minimum und Maximum dass sie zahlen könnten für diese Stelle).
Jetzt habe ich das Vorstellungsgespräch gemeistert und habe noch einen Probearbeitstag. Wenn dieser positiv verläuft, habe ich den Job. Ich würde dann natürlich gerne so viel wie möglich von dem Gehaltsrahmen herausholen, also bestenfalls das Maximum, da ich auch weiss dass ich in anderen Firmen mehr bekommen würde.
Wie stell ich das am besten an, dass ich das Maximum an Gehalt rausholen kann? Habt ihr Tipps oder Erfahrungen?
6 Antworten
Die wichtigste Frage dabei ist: Sind die Grenzen wirklich so fix, wie die sagen? Gerade die Tatsache, dass sie dir eine Spanne genannt haben, klingt ein bisschen danach, als wäre das ein Arbeitsvertrag nach Tarifvertrag - da kann es dann tatsächlich sein, dass mehr erstmal nicht möglich ist. Wenn die Stelle im öffentlichen Dienst oä ist, sind die Regeln auch oft recht starr (und je nach Branche auch unter den marktüblichen Sätzen). Teilweise gibt es da dann noch die Möglichkeit, Berufserfahrung anzurechnen, um eine andere Einstufung zu erreichen, oder Branchenzuschläge zu bekommen - da solltest Du halt den Tarifvertrag gut kennen, wenns ins Gespräch geht ;)
Ich denke, man kann auch darauf hinweisen, dass anderswo durchaus andere Gehälter bezahlt werden. (Meinem Ausbildungsbetrieb war das - angeblich - tatsächlich nicht bewusst...) Würde da aber aufpassen, dass es nicht wie Erpressung wirkt...
Ansonsten könnnte man auch abmachen, dass man zum Ende der Probezeit nochmal drüber spricht. Da hat man halt nicht mehr allzuviel in der Hand, weil sich beide Seiten oft schon aneinander gewöht haben, aber evtl hast Du dann schon erste Erfolge vorzuweisen und kannst mit mehr Substanz argumentieren.
Nun entweder du hast entsprechende Argumente, warum du das maximum was überhaupt möglich ist kriegen solltest und damit deutlich stärker bist als der Durchschnitt der Leute, die dort in dieser Position angefangen haben.
Oder du probierst eher auf Sicherheit zu spielen, lässt dich auf etwas unterhalb des Maximums ein, mit klaren Zielvereinbarung und eine Erhöhung aufs Maximum, wenn du diese erreichst z.B. für einen Zeitraum von einem halben Jahr oder Jahr, damit die Einarbeitung nicht zuviel Zeit davon schluckt.
Wie stell ich das am besten an, dass ich das Maximum an Gehalt rausholen kann? Habt ihr Tipps oder Erfahrungen?
Wenn DU schon nicht weißt, wie du der Firma deinem (Mehr)Wert begründen kannst, wie sollen wir es dann wissen - wir kennen weder dich, noch die Firma, noch die Anforderungen an Dich und wie gut du denen gerecht wirst.
Wenn du das Maximum herausholen willst, musst du begründen, warum du das Wert bist. Wenn mir einer käme mit "aber dort bekäme ich auch soviel", wäre meine Antwort: "dann gehen Sie halt dorthin!"
Was in der Schweiz bei einer guten Firma sicher nicht der Fall ist. In der Schweiz ist es üblich, dass man zuerst mal was leistet und dann mit Forderungen kommt. Offensichtlich ist der Lohn schon so hoch, dass da jemand in die Schweiz umziehen will.
Ich habe den Verdacht, das ist wieder einer, der nur die Knete sieht und sich nicht bewusst ist, dass die Schweiz kein kleines Deutschland mit komischer Sprache ist. Hier ist so ziemlich alles ein wenig anders. Gerade im Arbeitsmarkt stelle ich fest, dass die Anforderungen nicht gleich, wie in Deutschland sind. Ich habe mit genügend Deutschen gearbeitet, um festzustellen, dass es bei Jedem eine grosse Umstellung ist, in der Schweiz zu arbeiten. Die einen packens, und die andern möögen dann, wie sie schlecht in der Schweiz behandelt werden und verkaufen ihr gemööge in deutschen Zeitschriften.
Ich bin sicher, wenn er französich oder italienisch könnte, dann hätte er bessere Chancen.
Also lieber Guru61, möchte mal einige Dinge festhalten:
1. Ich arbeite bereits seit über 5 Jahren in der Schweiz und bin direkt an der Grenze aufgewachsen, also keine Sorge, ich kenne das Land sehr gut und ich weiss auch wie die Prozesse bei einer Schweizer Firma ablaufen ;-)
2. Es stimmt überhaupt nicht, dass man zuerst was leisten muss, bevor man was fordert. Bevor man den Arbeitsvertrag unterschreibt hat man nämlich die allerbesten Karten um was rauszuholen, danach sind nur noch kleinere Korrekturen möglich, die sich aber eher an der Inflationsrate orientieren.
3. Ich spreche neben Deutsch, in der Tat auch Englisch, Französisch, Italienisch und sogar Spanisch.
Wünsche dir einen schönen Abend :-)
Dann hast du ja kein Problem: Bring einfach dein exzellentes Zeugnis des bisherigen Arbeitgebers zur Sprache. Ein sehr gutes Zeugnis eines Schweizer Arbeitgebers ist immer ein sehr gutes Argument!
https://www.roberthalf.ch/de/news-info-center/karriere-center/karriere-tipps/arbeitsalltag/arbeitszeugnis-lernen-sie-die-zeugnissprache-und-ihre-rechte-kennen
http://www.rhetorik.ch/Zeugnis/Zeugnis.html
Der Gehaltsrahmen richtet sich dann wieder nach den Voraussetzungen, die du mit bringst.
Wenn du den Vertrag einmal unterschrieben hast, ist die Verhandlung gelaufen.
Das ist mir bewusst. Die Frage ist eher, was ich für Argumente bringen kann, dass ich von Ihrem vorgegebenen Gehaltsrahmen das Maximum verlange und nicht das Minimum bzw. etwas dazwischen. Sind anderweitige Angebote, aktuelles Gehalt, Vorhaben von daheim in eigene Wohnung auszuziehen, Sprachkenntnisse (5 Sprachen) gute Gründe? Falls nicht, welche wären denn gute Gründe?
Da sie Dir ja ein Gehaltsrahmen vorgegeben haben einfach das Limit bis zum Max. hochsetzen. Mehr als mein sagen und es nach unten korrigieren können die ja nicht.
Das ist mir bewusst. Die Frage ist eher, was ich für Argumente bringen kann, dass ich von Ihrem vorgegebenen Gehaltsrahmen das Maximum verlange und nicht das Minimum bzw. etwas dazwischen. Sind anderweitige Angebote, aktuelles Gehalt, Vorhaben von daheim in eigene Wohnung auszuziehen, Sprachkenntnisse (5 Sprachen) gute Gründe? Falls nicht, welche wären denn gute Gründe?
Nun Angebot und Nachfrage bestimmt nun einmal den Markt. Ansonsten eben ein zweischneidiges Schwert. Wenn der AG nur bereit ist unterdurchschnittlich zu zahlen, dann sucht er letztlich aktiv nach Leuten, die unterdurchschnittlich viel leisten bzw. engagiert sind.