Mit überzogenen Gehaltsvorstellungen verhandeln?
Ich hab bisschen Schwierigkeiten "meinen Wert" zu bestimmen. Ich hab mich bissche umgehört, bei Kommilitonen ist die untere Grenze so bei 55k. Bei einigen ist auch mehr, so 60k rum. IG Metall Einstiegsgehalt als Vergleich sind 65-69k
Meine Eltern z.B. finden das sehr viel und würden eher unter 50k bleiben.
Ich bin einer der besten in meinem Studiengang (duales Studium Informatik) und meine Firma will mich unbedingt behalten. Das sollte sich ja dann auch positiv auf mein Gehalt auswirken...
Kann man da einfach mal 65k "forderen", obwohl vielleicht aber in meiner Firma nur 55k oder gar weniger üblich sind (ich weiß es eben nicht).
Wie regieren Leute auf möglicherweise viel zu hohe Gehaltsvorstellungen?
Wie würdet ihr das machen?
8 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/apachy/1597298724769_nmmslarge__0_0_120_120_040779a85bcf89fd282fa9af46f30da0.png?v=1597298725000)
Nun die Tarife der IG-Metall liegen auch eher an der Spitze. Das werden außerhalb der zugehörigen Unternehmen nur sehr, sehr wenige Arbeitgeber zahlen. Wenn du nach Tarif bezahlt wirst, dann ist da eh nicht groß was mit "fordern".
Ansonsten ist das immer abhängig von Region, Firmengröße und Branche der Firma. Da gibt es massive Schwankungen. Es ist eben ein Unterschied ob man in einem Unternehmen der Finanz-, Chemie-, Versicherungs- oder Automobilbranche arbeitet in Regionen wie Frankfurt, Stuttgart oder München und das in Kombination mit tausenden von Mitarbeitern oder ob man in einem KMU im Norden oder Osten arbeitet in einer nicht so lukrativen Branche.
Und wie die Leute darauf reagieren? Wenn es leichte Abweichungen gibt, dann mit verhandeln, ansonsten ist eine Übereinkunft unwahrscheinlich und man zeigt dir die Tür, dann probierst du es eben beim nächsten Arbeitgeber.
Je nachdem wie viele Arbeitgeber du zu Verfügung hast und wie viel Druck du hast einen Job zu finden, passt du das Gehalt eben an um wahrscheinlicher eine Zusage zu bekommen. Wer sich aus einem unbefristeten Angestelltenverhältnis heraus bewirbt, der hat natürlich alle Zeit der Welt. Der Berufseinsteiger, dem die Eltern Feuer unterm Hintern machen, der kann es sich ggf. nicht leisten Jahre lang alle Arbeitgeber abzulehnen, weil sie ihm zu wenig zahlen.
Gerade in der IT gibt es massive Schwankungen, da machen es einen Headhunter teilweise leichter, weil sie wissen, wie weit die Unternehmen gehen. So verschwendet man wenig Zeit für Bewerbungsgespräche, die von vorn hinein nix werden können.
Mal zahlen vom anderen Ende, aus dem Norden, einem Unternehmen mit knapp 15 MA in einer nicht so lukrativen Branche. Bei uns steigen Leute mit Studium eher irgendwo um 35k p.a. ein. An 65k sind bei uns nicht einmal die Leute gekommen, die 30 Jahre im Unternehmen waren und quasi die letzten Jahre in Rente gegangen sind. Da liegt nur der angestellte Geschäftsführer/Entwicklungsleiter und Vertriebsleiter drüber mit jeweils 75k p.a.
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Je nach Größe findest du ggf. Zahlen im Netz z.B. bei kununu oder auf Fachinformatiker.de, zumindest findest du da sicher andere Betriebe aus Stuttgart in der gleichen Größe.
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Mach doch 65K und schau was passiert.
Ich hab meinen Chef auch mal den Wert den ich als fair erachtet habe genannt und der war schon beeindruckt das ich den Mut hatte ihn zu nennen, nur ist es das Problem dass er sowas auch vor seinem Chef begründen können muss, da ich für ihn nur eine austauschbare Personalnummer bin, ist es schwierig zu erklären warum diese Lohnerhöhung die er mir auch geben würde (Bin nach seinem Worten der Beste den er hat und nicht leicht zu ersetzen mit diesem umfangreichen Arbeitsprofil) so stark ausfallen soll.
Stell dir doch mal vor du stellst die Zahl in den Raum und die sagen: "Ja, Ok bekommen sie", wie würdest du dich fühlen wenn du da weniger verlangt hättest und sie die auch mehr bezahlt hätten?
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Nein, wie gesagt, er muss jede Lohnerhöhung mit seinem Chef absprechen und der sieht halt nur die Personalnummer aber nicht was derjenige tatsächlich macht. Und dann kam Corona und Lohnerhöhungen wurden erstmal ausgesetzt.
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Ah okay. Wir sind ne relativ kleine Firma, mein Chef hat niemand über sich ^^
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Dann ist es einfacher zu verhandeln weil er auch derjenige ist der die Entscheidung letztendlich treffen muss.
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Das höhere Gehalt nennen. Aber eine Begründung parat haben, wieso man glaubt einen höheren Preis wert zu sein.
Kommt dann Ablehnung oder Rumgejammer, dann einfach sagen: Gut, wie wäre es, ich nehme führ den Zeitraum der Probezeit, also sechs Monate das niedrigere Gehalt, wünsche aber für die Zeit danach das höhere Entgeld.
Damit machst du einen konstruktiven Vorschlag und kommst erstmal deinem Gesprächspartner entgegen.
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sie reagieren mit verhandlungen . ggf andere zusatzleistungen etc (würde ich mir aber immer vertraglich zusichern lassen) .
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auf jeden . die fragen sowieso und ggf schlagen sie dir dann etwas weniger vor . am besten dann aber mit irgendwelchen zusatzleistungen kommen etc . wenn du meisnt du bist soviel wert , erstmal wertig bleiben . und wenn halt dann etwas weniger nehmen aber mit leistungen . die können sich eh glücklich schätzen noch welche zu bekommen, es werden immer weniger leute in dem bereich .
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Ja das kann man in der IT schon verlangen. Das Gehalt ist jetzt nicht abnormal viel. Setze immer ein wenig höher an, runter gehen kann man immer noch. Rauf wird es dann sehr schwer.
Also ich wohne tatsächlich in Stuttgart und es geht um die IT Branche :)
Es geht jetzt in dem Gespäch darum, wie es nach meinem duales Studium in der Firma weiter geht. Sie wollen, dass ich da bleib. Dann werd ich wohl mit etwas höheren Vorstellungen anfangen und mal schauen was passiert