Erste mal ohne Dreieckszügel, auf was soll man achten?

5 Antworten

pony hat es in ihrer Antwort bereits auf den Punkt gebracht: fang an, wirklich reiten zu lernen, statt nur Passagier zu sein.

Ein Pferd mit Ausbindern/Hilfszügeln geht nicht in Anlehnung - dem wird lediglich die Bewegungsfreiheit von Hals und Kopf genommen. Was logischerweise Einfluss auf den ganzen Körper hat. Wie soll es auf diese Art locker und losgelassen laufen können?

Und du als Reiter hast doch auch gar nicht die Möglichkeit, zu erspüren und zu erlernen, wie Reiten eigentlich funktioniert. Anlehnung geht vom Pferd aus, es tritt ans Gebiss heran, wenn der Reiter korrekt von hinten nach vorne über den Rücken reitet. Lediglich ein runter zerren des Kopfes bzw. das vielfach leider immer noch übliche vorne zu halten, hinten nach treiben ist keine Anlehnung.

Schade, dass du nach 5 Jahren nicht selbst weißt, auf was du achten musst - und das ist hier jz auch nicht mal eben erklärt. Such dir hierzu entsprechende Literatur - ein Anfang wären Klassiker wie "H.Dv.12" oder auch "Gymnasium des Pferdes" - um überhaupt mal zu verstehen, worum es grundsätzlich geht. Guck dir Videos - oder auch live, falls du die Möglichkeit hast - an von zB Anja Beran (oder ließ deren Bücher...), Ingrid Klimke, auch Wolfgang Rust hat teils gute Sachen im Programm. Und das wichtigste - guter Unterricht! Ohne Hilf(losigkeits)zügel!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

bis zur anlehnung ist es ein ganz langer weg.

wenn man die dreckszügel weglässt, kannst du anfangen, reiten zu lernen.


Lisaa405 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 00:27

Also einfach mal ohne reiten?

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Kisajelo  21.08.2024, 06:50
@Lisaa405

Nein, nicht "einfach mal" ohne Reiten. Reiten will gelernt sein & dafür brauchst du einen vernünftigen Trainer.

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Urlewas  21.08.2024, 15:45
@Lisaa405

Auf keinen Fall „einfach mal“, sondern das Projekt mit dem Reitlehrer besprechen.

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5 Jahren wöchentlich Reitunterricht 

In dem Fall, solltest du das Fehlen von Ausbindern, Dreieckern oder was auch immer ÜBERHAUPT NICHT BEMERKTEN sofern du in er Zeit irgendwas gelernt hast.

Allerdings wird dir jedes Pferd das ansonsten ausschließlich mit den Teilen geritten wird, so ziemlich den Vogel zeigen wenn es das dann plötzlich ohne machen soll.

Such dir also eine Reitschule, bei der man die Pferde nicht einfach aus Prinzip immer verschnallt sondern das ganze wenn überhaupt, mit Hirn betreibt und bei der die Pferde sehr wohl auch so ausgebildet sind, sodass sie es eben tatsächlich selbst können in Anlehnung zu gehen ohne dazu gezwungen zu werden.

Die beiden Höfe auf denen du reitest sind jeweils ein Extrem und daher beide nicht gut.

Weder sollten man Pferde immer nur zusammengebunden zu Ballerinas machen, aber auch nicht immer nur im Gelände am langen Zügel dahinlatschen lassen.

Ein gesundes Reitpferd braucht sowohl gymnastizierende Übungen als auch mal Entspannung.

Also du reitest in einem Verein mit Unterricht - gewiß auf Schulpferden. Da muß man erst mal die Situation betrachten: die wenigsten Vereine sind von super reichen Sponsoren getragen, sondern haben sich grade deswegen gebildet, weil den einzelnen Mitgliedern das Geld für eigene Pferde fehlt. Das heißt, sie haben finanziell immer ums Überleben zu kämpfen, damit man auch weniger betuchten Menschen die Möglichkeit bieten kann, reiten zu lernen. Das bedeutet dann, dass die Pferde keine wertvollen, hervorragend ausgebildeten Tiere sind, dass die Reitlehrer (meist!) nicht die allerbesten sind, sonst würden sie kaum für sehr wenig Lohn arbeiten. Und erst recht gibt es niemanden, der befähigt ist und Zeit hat, die Pferde regelmäßig Korrektur zu reiten.

So, das mal zur realistischen Einschätzung, um auf dem Teppich zu bleiben. Unter Umständen bist du also nach 4-5 Jahren einfach am Anschlag dessen, was du da lernen kannst.

Nun, aber, falls die Verhältnisse dort es zulassen: besprich dein Anliegen bitte mit dem Reitlehrer! So manches schlecht ausgebildete Pferd könnte selbst er nur mit größter Mühe in Anlehnung reiten, und er unbedarften Reitschüler wäre es überhaupt nicht möglich. Also „einfach weg lassen“ ist überhaupt keine Option. Wenn er die Fähigkeit hat, richteiten zu lehren (was deiner Frage nach zu urteilen eher zweifelhaft scheint), und er ein entsprechender Schulpferd anbieten kann, wird er sehen, ob du so weit bist, und gegebenenfalls die Hilfszügel gegen Ende der Reitstunde abnehmen. Ja nach dem, wie gut das dann klappt, macht man das dann öfter so, verschiebt das Projekt noch mal ein Jahr, oder erlaubt die im Idealfall künftig, DIESES Pferd ohne Hilfszügel zu reiten.

Auf gar keinen Fall einen Kompromiss versuchen, indem man die Dinger zu lang einschnallt. So etwas hat in „unserer“ Reitschule schon mal ein Pferd das Leben gekostet ! Deswegen hat hier nun jedes Pferd eigene Dreiecker, die an der Stelle, wo es sei braucht, abgeschnitten sind, damit kein Reitschüler je wieder einen derartigen Unfug betreiben kann.

Reitschule wechseln & richtig reiten lernen.