Kann man Zucht als Beweis für die Evolutionstheorie sehen?
Hey,
es gibt ja viele Menschen, die nicht an die Evolutionstheorie glauben, sondern daran, dass alles von Gott geschaffen wurde. Aber sind Züchtungen, die durch den Menschen durchgenommen wurden, nicht ein Gegenbeweis? Das aus einem Wolf ein Mops werden könnte ist ähnlich wahrscheinlich wie die Entwicklung von Affen zum Menschen. Außerdem finden ja auch heute Evolutionen statt, etwa die Färbung des Birkenspanners....zucht ist ja wie eine kleine, menschengemachte Evolution...
20 Antworten
Es ist zu mindest ein Beleg dafür, daß die Mechanismen funktionieren. Es ist im Fall von Zucht aber "der Mensch" der entscheidende Umweltfaktor der Selektion, da könnten Kritiker behaupten das ist was anderes als Kälte oder ein Raubtier das seinen tribut fordert. Qualitativ kein Unterschied, aber diese Leute tendieren ja auch dazu den Mensch nicht als Tierart und als was ganz besonderes zu sehen.
Die übliche Ausrede ist aber ein "Grundtypen-Modell", wo behauptet wird, es hätte alle Tierarten schon immer so gegeben, aber die wären innerhalb ihrer Art eben ein wenig (aber bitte nicht mehr!) flexibel.
Probleme daran: Arten die sich vor uneren Augen neu herausgeformt haben in der Natur, Belege aus der Genetik das alle Tierarten Verwand sind, mit dieser Verwandtschaft übereinstimmende Fossilienfunde, keine scharfe Definition wo diese "grenze" laufen soll, keine Idee, wie die zustande kommen soll, keinerlei Belege für "Grundtypen".
Eben eines der Typischen schein-argumente die nur gut klingen, wenn man sich kurz was zusammen sucht und vor dem gesamten Rest der Fakten die Augen fest verschließt... und das ist das Grundproblem: Wären diese Leute Sachargumenten und Fakten zugänglich, gäbe es sie nicht.
„Der liebe Gott hat die Welt für die Menschen geschaffen. Deshalb ist es uns möglich, uns die Welt auf viele Weisen Untertan zu machen, wir können z.B. Tiere und Pflanzen durch Zucht verändern, Autobahnen bauen und digital kommunizieren. Das bedeutet aber ganz offensichtlich nicht, daß die Natur allein, ohne die Hand des privilegierten Menschen, neue Arten oder Autobahnen oder Mobiltelephone hervorbringt.“
In manchen Religionen (vor allem den abrahimitischen) hat der Mensch einen Sonderstatus und wird nicht als Teil der Natur, sondern als ihr Meister gesehen. Daher kann Dein Argument, auch wenn es natürlich sachlich zutrifft, solche Leute nicht überzeugen.
Das ist DER schlagende Beweis. Denn in der Natur passiert genau das Gleiche wie in der Zucht. In der Natur "züchten" die Weibchen vieler Vögel wunderschöne Männchen, indem sie sich nur mit den buntesten und gesündesten paaren. Es findet eine sexuelle Selektion statt. Das ist eine Evolution die man mit ganz viel gutem Willen auch Zucht nennen kann. Das gleiche passiert auch bei ganz vielen anderen Arten. Hirsche tragen nicht umsonst ein so eindrucksvolles Geweih. Wenn es den Weibchen egal wäre, würden sie sich auch mit solchen Männchen paaren die gar kein Geweih tragen. Aber es ist ihnen nicht egal. Sie stehen auf starke Männchen mit einem ausladenden Geweih.
Nee, echt jetzt? Ich spüre nichts. Du bist in der Pflicht, dein Geschwurbel zu belegen. Ich warte.
Viel Spaß beim warten. Pinguine die auf große Geweihe stehen... Gehts noch?
Witzig ist das nicht. Und so ganz verstehe ich auch nicht, warum unsere Konversation eine so unangenehme Richtung genommen hat.
Ich habe doch nur eine Unvollständigkeit deiner Antwort angesprochen, dass nämlich ein Geschmack sich in der Evollution nur dann durchsetzt, wenn die Inhaber dieses Geschmacks mehr Nachkommen haben. Von Gendrift u.ä. mal abgesehen.
Eine Hirschkuh mit Vorliebe für große Geweihe hat offensichtlich bessere Chancen auf Nachkommen als eine Hirschkuh mit Vorliebe für große Flossen.
Und das ist längst nicht so lustig, wie es sich anhört. So ein gegenseitiges Aufschaukeln von eigentlich nebensächlichen Merkmalen und eigentlich nebensächlichen Vorlieben kann nämlich auch in einen Teufelskreis münden. In eine Art tötliches Wettrüsten. Die Evolution hat weder Ziel noch Verstand.
Züchten tut der Mensch, mehr oder weniger bewusst. Eine Hirschkuh ist keine Züchterin. Sie ist Bestandteil der Evolution, die nicht nur eine Ebene der Selekton kennt.
Mein "Oder du vermittelst es nicht so recht." war als Abmilderung meiner Kritik gemeint, immerhin machst du nicht den Eindruck eines Plauderers. Als eine Art Brücke.
Kannst du betreten oder auch nicht.
Anscheinend hast du mich wirklich falsch verstanden. Deshalb will ich das noch einmal erläutern. Auf die Hirschkuh und die Flossen gehe ich jetzt mal nicht ein. Das ist zu weit hergeholt.
Die Hirschkuh hat keinen Züchter, sie ist die "Züchterin". Dieses Wort habe ich bewusst in Anführungszeichen gesetzt, damit du es nicht auf die Goldwaage legst. Es soll nur veranschaulichen, dass sie Einfluss darauf hat, wie die Männchen aussehen. Sie ist mit ihrer sexuellen Selektion dafür verantwortlich, dass die Geweihe der Männchen so groß geworden sind. Sie paart sich (in der Regel) nur mit den Männchen die ein großes Geweih tragen. Wer ein mickriges Geweih trägt, kann seine Gene nicht weiter geben. Natürlich ist das nur ein Teilaspekt der Evolution, doch es zeigt wie die Evolution funktioniert und manchmal läuft sie auch aus dem Ruder so wie du gesagt hast, wie zum Beispiel bei einigen Robbenarten. Dort wurden die Männchen immer größer weil die Weibchen die starken Bullen bevorzugten. Doch inzwischen sind die Männchen im Vergleich zu den Weibchen so groß geworden, dass sie ihre Partnerinnen manchmal verletzen. Wenn sie noch größer werden sollten, kann es passieren dass die Männchen die Weibchen bei der Paarung zerdrücken. Dann ist diese Entwicklung in einer Sackgasse. Du hast mir vorgeworfen dass ich nur einen Teilaspekt angesprochen habe. Das stimmt! Mit so wenigen dürren Worten kann niemand die Evolutionstheorie vollständig erklären. Ich erhebe also überhaupt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Ich wollte nur diesen einen Teilaspekt beleuchten.
es gibt ja viele Menschen, die nicht an die Evolutionstheorie glauben
Wer Wissenschaft mit Glauben verwechselt, den überzeugt nichts außer sein blinder Glaube.
Und selbst wenn Gott persönlich ihnen das Buch "Über die Entstehung der Arten" von Charles Darwin und alle anderen wissenschaftlichen Abhandlungen hierzu um die Ohren klatschen würde, würden sie es nicht glauben wollen, denn ihnen fehlt der Grips, es zu verstehen!!!
Gib dir keine Mühe. Diese Flachweltler werden die Evolution auch dann nicht mitbekommen, wenn sie an ihnen wirkt und sie aussterben werden. Es dauert nur seine Zeit. Also hab einfach etwas Geduld. 😁👍
Nur das Darwin nie davon ausgegangen ist, dass der Mensch sich entwickelt hat, schon gar nicht aus einem Affen. Wer wissenschaftlich argumentiert, sollte wenigstens die Bücher kennen, die er nennt, sonst ist das höchst unwissenschaftlich. Und unglaubwürdig.
Streng genommen geht das nicht, denn Zucht bedeutet innerhalb einer Art zu bleiben und dort bestimmte Merkmale, die schon vorhanden sind, herauszuzüchten. Dadurch wird die Art aber nicht verändert, sondern innerhalb der Art entstehen Sorten (Pflanzen) oder Rassen (Tiere).
Die ET beschäftigt sich dagegen mit der Veränderung und Neuentstehung von Arten.
Die Evolutionstheorie beschäftigt sich auch mit kleinsten Veränderungen. Irgendwo muss ja der Hebel ansetzen.
Die Evolution wirklich verstanden hast du anscheinend nicht. Oder du vermittelst es nicht so recht.
Der "Geschmack" der Weibchen unterliegt auch der Evolution. Oder hast du schon mal ein Pinguinweibchen gesehen, dass auf große Geweihe steht?