Ist unsere Arbeit gerade mal 87.000 Dollar wert?
Würde man das weltweite Gesamtvermögen von ca. 450 Billionen Dollar auf alle acht Milliarden Menschen aufteilen, hätte jeder Mensch auf dieser Welt ein Vermögen von ca. 87.000 Dollar. Und da das Vermögen auf dieser Welt in Wirklichkeit sehr ungleich verteilt ist, besitzt die ärmere Hälfte der Menchheit weniger als 10.000 Dollar pro Kopf. Nicht wirklich viel, wenn man bedenkt, wie viel wir und unsere Vorfahren im Laufe unserer Leben arbeiten müssen / mussten. Oder was meint Ihr?
2 Antworten
87.000 ist bei 8 Milliarden Menschen extrem viel!
Vor 100 Jahren gab es gerade mal 2 Milliarden. Man unterschätzt die Menge an Menschen doch sehr. Der Zahlenraum der Milliarden ist uns nicht so geläufig. Daher erlaube ich mir ein Beispiel:
- 8 Millionen Sekunden sind 92 Tage
- 8 Milliarden Sekunden sind 253 Jahre!
Mein Vater verdiente nach dem 2. Weltkrieg gerade mal 100 DM im Monat (rund 50 Euro), was auch damals nicht besonders viel war. Als er damals in Rente ging waren es knapp 2.000 Euro. Das sind +3.900 % in etwas über 40 Jahren.
Noch "schlimmer" dürfte es sich mit dem Gesamtvermögen ergeben haben. Das war damals sicher sehr viel weniger als 3.900 % weniger.
Man arbeitet doch nicht in erster Linie um monetäres Vermögen anzuhäufen, sondern um zu (über)leben. Da steckt doch ein viel viel größeres Vermögen als das rein monetäre drin.
Das ist einseitig betrachtet, denn die "andere Tasche" hat mir ja das Überleben gegeben. Umsatz ist doch immer weit größer als Gewinn.
Der Umsatz ist ja nix anderes als die Gesamtgewinne ganz vieler "Taschen". Wenn Du z.B. eine Semmel für einen Euro kaufst, fließt ein Anteil davon in die Tasche des Bäckers, ein Anteil davon in die Tasche des Bäckerangestellten, ein Anteil davon in die Tasche des Bauern, ein Anteil davon in die Tasche des Mähdrescherproduzenten etc. pp.
Das ist richtig, aber Du vergisst dabei, dass die Semmel auch rein materiellen Wert hat, Kosten beinhaltet, welches man ja erhält, aber eben aufisst. Bei Handys ist das z. B. sinngemäß genauso, nur dass es länger hält, weil man das üblicherweise nicht aufisst.
Der Umsatz beinhaltet auch die Kosten der von Dir genannten, die sie ja für die Semmel ausgeben müssen.
Dass die Kosten aller Beteiligten schonmal geringer sein können als deren Gewinn, mag sein, ist auch nicht okay. Aber dann wirkt Konkurrenz, Wettbewerb. Wenn da nicht geschummelt wird.
aber Du vergisst dabei, dass die Semmel auch rein materiellen Wert hat, Kosten beinhaltet, welches man ja erhält, aber eben aufisst.
Das ist ein Irrtum, denn die Semmel an sich hat gar keinen Wert. Alles, woraus die Semmel besteht, ist wertlos. Die Sonne scheint gratis, das Getreide wächst gratis, der Regen ist gratis. Die Semmel bekommt erst durch die Arbeit des Menschen einen Wert. Ist genauso, wie wenn Du einen Diamanten findest. Der Diamant ist wertlos, Du brauchst ihn bloß mitnehmen. Er wird erst dann wertvoll, wenn Du ihn zum Verkauf anbietest.
Das stimmt natürlich. Aber Du hättest zu Vielem keine Zeit, wenn Du alles was Du kaufen kannst, selber herstellen müsstest. Natürlich bezahlst Du Zeit und knowhow, aber gewinnst dadurch Zeit und Freiheit, Dinge zu tun, die Du sonst nicht tun könntest.
Zudem ist es sehr vorteilhaft, wenn der Bauer seinen Job für viele Menschen macht statt nur für sich. Auch Deine, meine Arbeit besteht darin, dass wir Zeit aufwenden für etwas und dafür Geld erhalten.
Vermögen ist ja auch nicht reines Bargeld. Musk z. B. hat (zu) viel Vermögen, aber doch nicht auf Konten allein. Dazu gehören vor allem Fabriken usw. dazu. Diese ermöglichen einerseits Anderen Arbeit, also Einkommen, und wieder Anderen die Möglichkeit, Autos zu kaufen.
Vermögen einfach so umzurechnen wie Du es in der Frage machst, ist m. E. zu einfach.
Das stimmt natürlich. Aber Du hättest zu Vielem keine Zeit, wenn Du alles was Du kaufen kannst, selber herstellen müsstest. Natürlich bezahlst Du Zeit und knowhow, aber gewinnst dadurch Zeit und Freiheit, Dinge zu tun, die Du sonst nicht tun könntest.
Zudem ist es sehr vorteilhaft, wenn der Bauer seinen Job für viele Menschen macht statt nur für sich
Das ist richtig. Darum haben wir heute viel mehr Güter als die Urzeitmenschen, wo jeder (sein eigener) Bauer bzw. Jäger und Sammler war. Und irgend wann haben die Menschen gemerkt, dass es viel schlauer ist, wenn sich die starken Männer um das Fleisch kümmern, die Frauen um Beeren und Nüsse und die Tunte um die Musik für's abendliche Lagerfeuer ;-)
Na das:
... wenn sich die starken Männer um das Fleisch kümmern, die Frauen um Beeren und Nüsse und die Tunte um die Musik für's abendliche Lagerfeuer
Schon klar. Doch fließt jeder Cent, den man für's Überleben ausgibt, also z.B. Essen, in eine andere Tasche.