Ist es unfair, einem adoptierten Kind nie zu sagen, dass es adoptiert ist?
21 Antworten
Ja, das sollte man einem Kind unbedingt sagen. Wie soll ich ein Kind zu Ehrlichkeit erziehen, wenn ich es belüge?
Der Zeitpunkt beginnt dann, wenn Kinder zu fragen beginnen, wie eigentlich Kinder entstehen. Also eher, Schritt für Schritt.
Aber es wäre gut, wenn das Kind es von seinen Eltern selbst weiss, wenn es in die Schule kommt.
Meiner Meinung nach, geht es am besten Hand in Hand mit der Aufklärung, die ja auch im Rhythmus des Kindes Stück für Stück passiert.
Da kann man dann sagen, dass es manchmal nicht geht, der Mann der Frau keinen Samen geben kann, oder die Frau kein Ei hat und dann sind sie sehr traurig, weil sie sich doch so sehr ein Kind wünschen.
Das eben auch Papa und Mama passierte und ein Kind suchten, das keine Eltern hatte, die sich in dem Zeitpunkt darum kümmern konnten, sich aber wünschten, dass es ihrem Kind gut geht und es zur Adoption frei gaben.
Meine Schulfreundin kam in der ersten Klasse zu mir und erzählte mir, dass sie adoptiert ist und wie es ihr, ihre Eltern erklärt haben.
Und das war auch gut, denn meine Freundin war vermutlich Tibeterin und ihre Eltern hatten nichts asiatisches an sich.
Ich war auch viel unterwegs mit ihren sehr lieben Adoptiveltern. Es war gut, sagten sie es sehr früh, waren offen für alle Fragen und boten ihr ein wundervolles zu Hause.
Nach der Grundschule verloren wir uns aus den Augen. Aber ich denke, sie halfen ihr sicher später, falls sie das wollte, nach ihrer leiblichen Mutter zu suchen.
Ich sah einmal in den Nachrichten eine total verzweifelte Mutter aus Syrien...sie drückte einem Passagier eines abfliegenden Helikopters ihr Baby in die Arme. Wie verzweifelt muss man da sein...mir kommen noch heute Tränen, wenn ich an diese Bilder denke. Das ist eben auch extreme Mutterliebe, sich zu trennen, in der Hoffnung, dass das Kind so überleben kann und es gut aufwachsen kann.
Man sollte einem adoptierten Kind nie, NIE, NIEMALS verschweigen, dass es adoptiert wurde. Früher oder später kommt es doch heraus, dann wäre es ein großer Vertrauensbruch.
Stattdessen soll man von Anfang an offen damit umgehen. Wenn das Kind damit aufwächst, dann ist es kein Problem für das Kind.
Es gibt auch keinen sinnvollen Grund, warum man eine Adoption verheimlichen sollte.
Dieses Thema wird übrigens auch vom Jugendamt angesprochen, wenn man ein Kind adoptieren will, und die sagen genau das gleiche. Es ist also nicht nur meine Meinung, sondern wird so auch vom Jugendamt gesagt
Es ist besser es zu informieren, sobald sein Alter es begreifen kann. Früher oder später kommt es von alleine drauf.
Hmh. Die Wahrheit ist doch immer noch das Beste. Naja ... oft.
Was spricht dagegen, die Wahrheit zu sagen? Wenn das Kind Dich liebt wie Du das Kind, dann ändert sich ja nicht wirklich was. Ich finde schon, dass das Kind ein Recht darauf hat, alsbald (sobald es diese Tatsache verdauen kann) zu erfahren, dass Du nicht ein leibliches Elternteil bist. Ich - wäre ich das Kind - würde es wissen wollen.
Ja natürlich wär das "unfair".
Allein schon wenn es um potentielle Erkrankungen geht. Die Familienamanese die man beim Arzt angibt, ist dann ja nicht korrekt.
Das Gleiche gilt für etwaige Erbkrankheiten die man unwissentlich weitergeben würde.
Und was, wenn es irgendwo in der Lebensumgebung einen biologischen nahen Verwandten des Adoptierten gibt - die beiden eine Beziehung anfangen? Wenn DANN durch Zufall herauskommt das sie verwandt stind, leiden mindestens diese beiden darunter.
Falls die adoptierte Person irgendwann mal einen 23andMe-Test (oder ähnliches macht).... oder jemand aus der näheren Verwandtschaft des Adoptierten, fliegt es auf. Und dann? Das Vertrauen zu den Adoptiveltern bricht, Sozialkontakte werden eingeschränkt zu Leuten die sich einmischen und dem Adoptierten vorschreiben wollen was er/sie zu fühlen hat/ wie er/sie sich verhalten soll.
Also, der wichtigste Punkt ist die Gesundheitssorge. Man muss darüber Bescheid wissen, um optimaler darauf vorbereitet zu sein falls irgenwelche gesundheitlichen Probleme auftreten.