Ist Elektrisch heizen (bald) günstiger als Gas?
Die Norweger haben Wasserkraft ohne Ende, die beheizen ihre Häuser elektrisch.
Bei uns in D'land ist Strom im europäischen Vergleich zwar teuer, aber in Zeiten von Gasknappheit, weil Russland uns den Gashahn teilweise zugedreht hat (und womöglich bald ganz zudrehen wird), und das Gas jetzt schon deutlich teurer wird (was nur ein Vorgeschmack auf den kommenden Winter ist!), frage ich mich, ob es auch bei uns bald günstiger sein könnte, elektrisch zu heizen, als die (Gas-)Heizung anzuwerfen.
Hat jemand belastbare Zahlen dazu?
16 Antworten
Das Problem ist, dass ein nicht unerheblicher Teil unseres Stromes in Gaskraftwerken erzeugt wird - Strom gibt es also auch nicht in derartigem Überfluss, dass wir Gas einfach mit elektrischen Heizungen ersetzen können.
... mal ganz zu schweigen davon, dass unsere aktuellen Netzstrukturen nicht auf ein Belastungsszenario der Raumklimatisierung ausschließlich mit Elektroenergie ausgelegt sind.
Hallo,
da die Strompreise auch angepasst werden, wird das Heizen mit Strom wohl nicht irgendwann günstiger werden, als Heizen mit Gas.
Anders sieht das aus, wenn der Großteil des Stroms (oder alles) , der zum Heizen benötigt wird, durch eine eigene Photovoltaikanlage erzeugt werden würde. Wobei man da natürlich mit einberechnen muss, ab wann das Ganze zum "Gewinnmodell" wird (Anschaffungskosten Photovoltaikanlage - Stromersparnis)
Ja, bei Solarthermie für Warmwasser ist das im Winter u. U. etwas unglücklich. Auch bei PV Anlage und gleichzeitiger Nutzung einer Wärmepumpe kann es im Winter nicht ausreichend sein. Wobei es glaube ich auch noch andere Möglichkeiten gibt, mit Wärmepumpe im Winter gut zu heizen.
Das "irgendwann" in meiner Antwort ist aufgrund der von Dir angesprochenen Dinge dann selbstverständlich anzuzweifeln und in dem Zusammenhang dann von mir falsch gewählt 😊
Ja, das ist ein Problem, das viele Menschen gar nicht verstehen. Auch intelligente Menschen verstehen das manchmal nicht. Im Sommer gibt es genug Sonne, aber man muß nicht heizen. Im Winter muß man heizen, aber es gibt nur sehr wenig Sonne.
Windenergie gibt es auch im Winter. Aber es kann auch einmal mehrere Tage windstill sein. Und den Strombedarf für Deutschland für mehrere Tage speichern ist nicht möglich.
Nur gut, dass NordLink letztes Jahr in Betrieb gegangen ist (das Unterseekabel nach Norwegen). Ansonsten sähe es auf dem kontinentaleuropäischen Strommarkt noch schlechter aus. Wir hatten im Frühjahr 2021 eine Flaute mit deutlich weniger Windenergie als sonst.
erst North-Thream 2, jetzt LNG durch frucking Gas , der BUM soll sich auf Mist festlegen, real mit Güelle, ist sowieso alles"Mist" ..
Erdgas hat für mich keine Zukunft mehr. Wenn Gas, dann Wasserstoff.
Der Strompreis ist vom Gaspreis abhängig, da Gaskraftwerke benötigt werden um Strommangel zu überbrücken. Wenn das Gas rationiert wird, wird auch der Strompreis ordentlich steigen.
Mir ist schon klar, dass Strom- und Gaspreis nicht völlig entkoppelt voneinander sind. Jedoch funktioniert klimaneutrales Leben nur dadurch, fossile Brennstoffe durch Strom zu ersetzen. Der Wechsel von Benzinautos zu E-Autos wird nicht gerade attraktiver, wenn der Strompreis stärker steigt als der Benzinpreis. Insofern wird der Staat da schon regelnd eingreifen, um Strom gegenüber fossilen Brennstoffen zu begünstigen.
Nein die strompreise werden angepasst
Norweger verbrauchen 30.000 kWh pro Kopf und Jahr, die Wasserkraft machts möglich. Das haben wir bei uns in dieser Menge nicht.
Das "irgendwann" möchte ich anzweifeln. Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist ein langer Prozess und eine Aufgabe für mehrere Jahrzehnte, wird sein Ziel aber erreichen. Sobald genug erneuerbare Energie für alle vorhanden ist, wird der Strom auch bei uns günstiger werden. Wir alle werden elektrisch heizen und Auto fahren - nicht, weil fossile Brennstoffe dann teurer sind, sondern weil sie verboten sind.
Wir haben übrigens auch eine Solarthermieanlage fürs Warmwasser. Dummerweise scheint in der Jahreszeit, in der man die Heizung braucht, ganz zufällig nicht viel Sonne.