Ist die Welt Gerecht?
Es gibt Leute die tatsächlich glauben die Welt wäre Gerecht. Diese Leute glauben oft an Karma (westliches Verständniss) Dass, die bösen Menschen noch in diesem Lebenbestraft werden.
Ergo sind die bösen Leute ganz unten, enden in Armut und Gefängnis, Obdachlosigkeit , Einsamkeit, Krankheit.
Und die guten sind Erfolgreich, gesund, Wohlhabend, werden respektiert, und sind umgeben von Familie.
Ja, es gibt Leute die denken das ist so, es gibt Leute die denken die Welt ist fair.
Aber ist dem wirklich so? Ich persönlich bin nicht der beste Mensch z.b. Und ich bin Arm, und Krank.
Aber es gibt deutlich bösere Menschen, die trotzdem weiter oben sind meiner Erfahrung nach.
Ich bin mehr verbittert als böse. Ich will eigentlich nicht anderen Wehtun, einfach alleine gelassen werden mit meinem Leid.
Aber manche sagen mir, der Grund warum ich halt unten bin, krank und arm bin, ist weil ich halt ein böser Mensch bin.
Und wenn ich ein besserer Mensch wäre, dann wäre ich erfolgreicher und nicht mehr einsam und gesünder.
Aber ist dem wirklich so, dass ein guter Mensch zu sein, mehr Erfolg bedeutet im Leben?
Ist die Welt Gerecht, oder nicht? Wer hat Recht?
12 Antworten
Karma ist sehr viel mehr als eine einfache Kosten-Nutzen-Rechnung.
Es wäre herrlich leicht, wenn die Welt sich in das simple Schwarz-Weiß kategorisieren ließe, wenn einfache Kausalitäten den Lauf der Zeit erklärbar machten. Doch so einfach ist es nicht.
Man müsste hier definieren, was mit Welt, Gerechtigkeit oder Glück gemeint ist. Diese Dinge sind höchst subjektiv. Was ein Mensch als reich bezeichnet, betrachtet der nächste vielleicht als arm. Was ein Mensch als Glück im Leben sieht, ist für den anderen vielleicht die größte Traurigkeit.
Falls du mal ein richtig gutes Buch lesen möchtest, kann ich Rawls "A Theory Of Justice" empfehlen. Ein großartiges Werk (auch in deutscher Übersetzung) 👌
Sicher. In Rawls' Ausführungen und Ansätzen sehe ich einfach den Raum für die menschlichen Unzulänglichkeiten in Gesellschaften. Wenn man, wie hier, den Fokus auf das Warum von Ungerechtigkeit legt, empfinde ich Rawls daher passender. Aber ja, es ist eine wundervolle Herleitung, wie es theoretisch gut laufen könnte, wenn jeder einzelne Mensch mitziehen würde - diese "Utopie" beachtet Rawls nicht, weil es eben genau das ist. Den Anspruch hatte Rawls nicht. Durchaus möglich, dass meine Empfehlung meine Präferenz aufzeigt 😊
Diese Vorstellung stimmt schon nicht und kommt eher von Gläubigen Menschen.
Die Wahrheit ist
Es gibt keine bösen Menschen, nicht einmal die im knast sind böse.
Ich kenne kein Kind was abgrundtief böse geboren wurde, wenn dann haben sie etwas mit dem Kind gemacht, weswegen es aggressiv ist. Gewalt, Missbrauch, Vernachlässigung, Demütigungen, erniedrigen oder was auch immer.
Sie werden psychisch krank und das zeigt sich sehr verschieden. Der eine verletzt sich selbst, ein anderer verfällt einer Sucht, wird Magersüchtig, depressiv oder
Entwickelt sich zum Mörder oder Vergewaltiger. Ganz besonders wenn es um Entwicklungsstörungen geht Persönlichkeitsstörungen und sowas und sie nicht Hilfe bekommen.
Als Beispiel ein Kind fällt vom Fahrrad und die Eltern tun das ab, ist ja nicht so schlimm. Für das Kind war das aber extrem schlimm, wird damit nicht fertig und entwickelt Ängste oder so. Eine einfache Operation kann traumatisch sein. Du bist unter Narkose und bekommst nicht viel davon mit mit aber dein Körper bekommt das mit und speichert Erinnerungen daran. Alles ist gut verlaufen aber du bekommst jedesmal eine panikattacke wenn du zum Arzt musst aber kannst dir das nicht erklären.
Es gibt keine bösen Menschen aber kranke Menschen.
Es gibt keine Gerechtigkeit, der Begriff ist eine menschliche Erfindung und jeder definiert sie für sich anders.
"Nimm das Universum und zermahle es zum feinsten Pulver und siebe es durch das feinste Sieb und zeige mir dann ein Atom Gerechtigkeit, ein Molekül Gnade. und doch... und doch tun die Menschen so, als ob es eine ideale Ordnung in der Welt gäbe, als ob es eine... eine Richtigkeit im Universum gäbe, nach der es beurteilt werden kann."
Terry Pratchett, The Hogfather
Nein,
"DIE Welt" ist nicht gerecht (Offb.12,9).
Aber Das kommt in Bälde (Offb.11,15).
Natürlich ist die Welt ungerecht. Aber das zu akzeptieren, fällt vielen Leuten schwer, besonders dann wenn sie systemkonform genug und/oder zu faul und/oder zu dumm dafür sind, selbst für Gerechtigkeit zu sorgen.
Da ist es leichter an irgendwelche Zauberkräfte oder -Wesen die für Gerechtigkeit sorgen würden, zu glauben.
Auch Robert Nozick's 1974 in gewisser Weise "als Antwort erschienenes Buches" (nicht meine sondern Wikipedias Wortwahl) "Anarchy, State and Utopia" wäre in diesem Zusammenhang denke ich sehr zu empfehlen...