Ist die Edelkastanie oder Esskastanie , das Getreide , für Standorte , die für Getreide ungünstig sind?
Also , wäre es eigentlich gut , wenn man auf Wiesen ,anstatt nur Wiese zu haben , Maronenbäume pflanzt ?
Weiß nicht ob man Maronen Bäume mit Schüttelmaschinen und Netz drunter ernten kann und ob der Ertrag im Vergleich zu Wiese ok ist .
Weiß , dass die Kombination von Baum und klein Pflanzen mehr Ertrag insgesamt hat.
Weiß bloß nicht , wie es mit der Ernte ist und ob Maronen Bäume gepflegt werden müssen , um genug Ertrag zu bekommen .
4 Antworten
Das Klima duerfte nur einige wenige Standorte beguenstigen -> Hessen Taunushaenge Forstamt Koenigstein Richtung Frankfurt / M. (Wuerde mir spontan einfallen, im Bergpark Kassel Wilhelmshoehe sind nur Einzekbaeume); vieleicht dort Fruechte sammeln, fuer Eigenanzucht und Ausprobieren fuer "Kuechentauglichkeit" -> siehe unten
Sie tragen dort unregelmaessig und sind als Speise wenig genutzt
In Muenchen im Winter heisse Maronen nur Hitze in Rheinhessen zum neuen Wein gekocht.
In Frankreich und Luxemburg wesentlich mehr von Bedeutung (suesses Mus, Essensbeilage).
Es dauert bis Ertraege kommen und der Markt fuer die Erzeugnisse muesste auch aufgebaut werden, dauert lange und unregelmaessiger Ertrag
Eine typische Alexfrage;) Seid wann beschäftigst du dich schon mit dem Thema Bäume und Feldnutzung zu kombinieren? Ich hab schon beim lesen der Frage erkannt dass diese nur von Alex stammen kann;)
Die castanea staiva oder zu deutsch Esskastanie war tatsächlich vor langer Zeit unter anderen bei den Römern ein Grundnahrungsmittel und wurde in Plantagen angepflanzt. Es gab unterschiedliche Gründe, wieso sie heute nur noch als Delikatesse vereinzelt in Italien gegessen wird. Hauptgrund war die Entdeckung der Kartoffel aber auch diverse Pilzerkrankungen der Bäume machten den Plantagenanbau unmöglich und es gab hohe Ausfälle. So ist diese Esskastanie vom "Arme Leute Essen" zur teuren Spezialität geworden.
Ein Vergleich mit Getreide ist schwerlich zu rechtfertigen, obwohl es wie Getreide durchaus sättigend und obendrein auch gesünder ist.
Ist die staiva für Orte geeignet die für Feldnutzung schwer zugänglich ist?
Es gibt sicherlich sehr gut geeignete Standorte für die staiva aber nicht unbedingt in Deutschland. Trotz Klimawandel ist es in den meisten Regionen Deutschlands zu kalt für sie. Nur wenige Regionen wie Rheinland und Bodensee dürfte wohl möglich sein. Ferner ist häufig der Kalkgehalt in unseren Böden nicht geeignet. Platantagen scheiden aus, wegen diverser möglicher Pilzerkrankungen.
Kombinierbarkeit mit kleinen Pflanzen
Sehr schwierig, da die mächtigen Bäume dem Boden das Sonnenlicht rauben.
Hat die Kastanie als Grundnahrungsmittel wieder eine Chance?
Selbst in Italien ist das ausgeschlossen.
Ein Kernproblem ist sicher die Pfahlwurzel. Durch diese ist es kaum möglich Jungpflanzen in großen Kulturen groß zu ziehen und zu verpflanzen wie bei uns bei den meisten OBstbäumen dies der Fall ist.
30 Jahre zu warten bis die Bäume endlich Ertrag bringen macht die Wirtschaftlichkeit auch schwierig.
Die eingeführten Pilzerkrankungen verhindern einen Plantagenanbau.
Nein - die Marone gehört nicht zu den Grundnahrungsmitteln von Morgen.
Ich sehe da keine Probleme, sondern Chancen.
Bei uns, am Fuße des kleinen Feldbergs wachsen die Dinger wie Unkraut. Sowohl im Wald, als auch einzeln auf der Wiese. (nördlich von Frankfurt, 200Mtr über NN)
Die Pfahlwurzel ist ein Vorteil. Sie reicht bis an tiefere Wasserschichten.
Pflege scheint nicht nötig zu sein. Jedenfalls habe ich noch nie etwas von "Maronenschnitt" gehört oder jemals eine geschnittenen Marone gesehen.
Rüttelmaschinen braucht man nicht, die Maronen fallen von alleine ab. Inklusive der extrem stacheligen Hüllen.
In Kürze ist Erntezeit. Da geh' ich wieder sammeln. Die Maronengröße variiert von Jahr zu Jahr, je nach dem, wie das Wetter war.
Ich halte das für eine gute Idee - auch wenn man etwas mehr als ein Jahrzehnt auf die erste Ernte warten muß.
Die Esskastanie wurde von den Römern bei uns "eingeführt". Und da wächst sie heute noch. Sie galt in Italien und den Gegenden bei uns wo sie wächst, als willkommene Zusatznahrung. Eine dominierende Rolle bei der Ernährung spielte sie aber nie, dazu gab es einfach zu wenig. Die Römer legten auch keine Monokulturen an, sondern streuten sie in die Wälder mit ein. Man könnte es als frühe Form von Mischkultur bezeichnen. Wenn man heutzutage Wälder aufforsten würde, in sehr großem Maßstab, könnte man das auch wieder berücksichtigen.