Ist der Beamtenjob noch lukrativ für manche?
Ich war selber dieses Jahr noch Beamter (bis 31.07.21)
Danach dachte ich mir ich kann hier nicht mehr arbeiten; man wird dadurch krank.
Sei es die Arbeitszeit (41h;) die horrenden Akten, die Arbeitslast, die genervten Bürger:innen (kein Kundenkontakt wegen Corona aber davor und auch permanente Anrufe während Corona) oder aber Kollegen die nervten (mit denen man nicht privat Befreundet war)
Der Druck von der SLG. Die Schulungen (ABAGs), oder aber das schlimmste das niedrige Gehalt (Studiums Pflicht und A9 ca 2960€ Brutto; Netto ca 2150€ ) (Zulagen möglich aber meist nicht für Finanzbeamten gedacht und nur selten) (Besoldung)
Habe aus diesen Gründen aufgehört.
Meine Frage deshalb:
Findest du eine Verbeamtung lukrativ?
12 Antworten
Pro-
Man hat einen gesicherten Arbeitsplatz, sofern man nicht gegen die Grundzüge des Berufsbeamtentum verstößt.
Contra-
Der Preußische Rock wärmt, sitzt aber auch sehr eng.
Ich war Polizeibeamter/LPB, A10, bis ich in die freie Wirtschaft abgeworben wurde.
Das arbeiten nach Dienstanweisung muss man mögen.
Schichtdienstzulagen, Dienst zu ungünstigen Zeiten, SEK-Zulagen sind im Vergleich zu dem was in der freien Wirtschaft gezahlt wird gering, weil es zur Arbeitsplatzbeschreibung zählt.
Personalkürzungen/Planstellenstreichungen wie Du diese erfahren hast sind oft in Behörden der Regelfall, was zu einer starken SB- Be-Überlastung führt.
Burnout ist nicht nur bei Lehrern ein Thema sondern generell im öffentlichen Dienst.
Das kommt auf den Job und auf die Ausbildung an.
Es kann sich durchaus lohnen, zumal es ja nicht nur um das reine Nettogehalt geht, sondern auch um Sicherheit, Pension, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall etc.
Und nicht jeder Beamte ist den ganzen Tag mit Akten beschäftigt.
Es gibt auch Jobs, die Spaß machen.
Findest du eine Verbeamtung lukrativ?
ja natürlich, meine Frau ist Beamtin und verdient ganz ordentlich nur dafür daß die Teilzeit arbeitet.
Dennoch verstehe ich nicht wie man als Beamter gestresst oder überlastet sein kann.
Die Kollegin meiner Frau ist schon viele Jahre Beamtin und wenn es ihr zuviel wird läßt sie sich einfach krank schreiben und bleibt dann einfach so 2 Wochen zu Hause. Das macht sie alle paar Wochen, so daß sie im Jahr ihre 3 bis 4 Monate fehlt. Stress kennt sie gar nicht. Sie wäre dämlich ihre sichere Stellen auf zu geben und zudem kann man sie als Beamtin auch nicht kündigen egal wie lange und wie oft sie krank ist.
Demnach warst Du aber schön dämlich so eine attraktive Beamtenstelle auf zu geben.
Die Beamtin ist 55 Jahre alt und das geht schon Jahre so. Zudem ist sie Schwerbehindert, so daß man ihre lange Fehlzeiten duldet, natürlich zu Lasten der Mitarbeiter. Warum man sie nicht für Dienstunfähig erklärt ist mir ein Rätsel. Besser wäre es für alle Beteiligten und man bekäme jemand gesundes wieder dazu.
Und wer macht die Arbeit während sich die Dame krank schreiben lässt? Ja wohl auch die restl. Mitarbeiter. Nur weil eine faul ist, muss es der Rest nicht auch sein!!
Ich weiß sehr gut, dass es überall Faule gibt, die sich auf Kosten der anderen ein schönes Leben machen. Das hat mit Beamten jetzt rein gar nichts zu tun
Du hast dich entschieden, dass es für DICH nicht lukrativ ist. Das ist auch vollkommen in Ordnung.
Andere sehen das aber eben ganz anders. Ihnen reicht es, dass sie mit der Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit eben versorgt sind. Wenn sie danach "Dienst nach Vorschrift" machen, kann ihnen gar nichts mehr passieren.
Das Beamtentum ist nichts für jeden, ist aber finanziell erst interessant ab gehobener Dienst.
Und die spätere Pension ist vergleichsweise unschlagbar.
Lehrer wollen z.B. meist lieber Beamte sein.
Aber wie gesagt: Beamter sein ist nichts für jeden.
Wenn es den Dienstherrn interessieren würde, dann würde man sie Dienstunfähig schreiben. Den soviele Monate Fehlzeit im Jahr führt schon längst zu dienstunfähigkeit.