Ist das System gegen uns?
Ist das System eigentlich gegen den kleinen Mann? Und ist das System von den Reichen, für die Reichen? Und es macht kein Sinn möglichst hart für die Reichen zu schuften?
Weil nur die reichen Reicher werden, nicht aber der einfache Mann? Ist es nicht normal in dieser Welt, in diesem System irgendwann zu resignieren?
9 Antworten
Es gibt eine einfache Lösung für dein Problem.:
"Umgieb dich mit erfolgreichen Menschen.
Denn dann wirst du auch erfolgreicher."
Wenn du derzeit nur mit Biersäufern herumhängst, kannst du erfolgreicher werden als diese, indem du die Bierdosen schneller ext.
Solltest du das Potential zum Erfolg haben, könntest du auf die Idee kommen, für deine Kumpels ein Zimmer einzurichten, damit sie bei dir ihr Bier trinken, und auch bei schlechtem Wetter im Warmen sitzen. Sprich, du machst eine Kneipe auf.
Anschließend vergrößerst du deine Firma mit Bierzeltverleih oder Bierzelt auf dem Oktoberfest. Ein Maß Bier (1 Liter) für 14 Euro, den du bekommst, das ist doch was.
Kapital vermehrt sich durch Investition ständig selbst. Deshalb ist es für jemanden, der bereits reich ist, sehr einfach, noch reicher zu werden, während jemand, der kein oder nur wenig Kapital hat und von der Hand zum Mund leben muss, real so gut wie keine Aufstiegschancen hat.
Die neoliberale Ideologie leugnet genau das und behauptet, dass man durch harte Arbeit und Klugheit allein reich wird. Ein Rechenbeispiel: Elon Musk besitzt etwa 244 Milliarden US-Dollar, oder ausgeschrieben 244.000.000.000 $, die Hälfte der US-Amerikaner besitzen weniger als 90.000$. Musks Vermögen ist das 2.711.111-fache dieses Wertes.
Musks stündliches Einkommen wird auf 16.300.000 $ geschätzt, der Stundenlohn in den USA beträgt 7,25 $, der Durchschnittslohn 20,15 $. Liberale wollen uns also glauben machen, dass Musk 2.248.275-mal produktiver arbeitet als einer seiner Angestellten auf Mindestlohn und 808.933-mal produktiver als der durchschnittliche US-Amerikaner und trotzdem noch Zeit findet, Unsinn auf "X" (ehemals Twitter) zu schreiben?
Laut Bloomberg war Musk auch der erste Mensch, der mehr als 200.000.000.000 $ verloren hat. Sein Geld verdankt er also offensichtlich auch keinem guten Geschäftssinn, sondern er ist einfach so reich, dass er auch solche extrem risikoreichen oder unklugen Unternehmungen sich leisten kann.
Wie kam Elon Musk eigentlich zu seinem Startkapital? Sein Vater besaß Smaragdminen in Apartheidssüdafrika, und Musk ging auf eine von den Armen und Farbigen abgeschirmte Privatschule.
Musk ist nur ein Beispiel, weil er so prominent ist, und das ist auch keine reine USA-Problematik. Der reichste Deutsche, Dieter Schwarz, ist der Besitzer von Lidl und besitzt mit etwa 50.000.000.000€ etwa ein Fünftel von Musks Vermögen.
Die Realität ist, dass der Großteil der Bevölkerung für ihren Unterhalt arbeiten muss und damit mal schlechter, mal besser hinkommt. Reich wird man hingegen nur durch die Ausbeutung fremder Arbeitskraft, und dafür braucht man schon vorhandenes Kapital, z.B. von reichen Eltern, reichen Gönnern oder durch einen Kredit, für den man allerdings kreditwürdig, also reich sein muss.
Auch hört man oft, dass man mit Bildung alles erreichen könnte. Mit Bildung kommt man vielleicht an etwas besser bezahlte Berufe, aber reich wird man trotzdem nicht, wenn man von der eigenen Arbeit lebt. Aber lassen wir das mal außer Acht: Wenn ein Kind sich sein Schlafzimmer mit Geschwistern teilen muss, im Winter friert, wegen dünnen Wänden keine Ruhe hat, nicht in den Urlaub zur Erholung fährt, sich nur die günstigsten Schulmaterialien und keine Bücher oder Nachhilfslehrer leisten kann, sich ggf. mit einem Schülerjob was dazuverdienen muss, sich um kranke Elternteile kümmern oder Formulare für sie übersetzen muss, wird dieses Kind bei gleicher Veranlagung die gleichen Leistungen in der Schule bringen können wie ein Kind, das all diese Probleme nicht hat?
Das ist der blinde Fleck der Liberalen. Auf dem Papier haben alle die gleichen Chancen, aber die tatsächlichen Bedingungen unterscheiden sich drastisch und verstärken die bestehende Ungleichheit.
In Deutschland hatten wir bis in die 80er einen recht starken Sozialstaat, der als "soziale Marktwirtschaft" angepriesen wurde. Diese ist aber nur eine konkrete Form des Kapitalismus und konnte die Zunahme der Ungleichheit nur verlangsamen, aber nicht aufhalten oder umkehren, weil sie nach den gleichen Regeln funktioniert wie unregulierter Kapitalismus. Davon abgesehen bestehen die sozialen Absicherungen aus dieser Zeit nicht mehr, mit der Folge, dass die Ungleichheit wieder stärker zunimmt.
Ist es nicht normal in dieser Welt, in diesem System irgendwann zu resignieren?
Die Erkenntnis, das dieses System ungerecht ist, ist nur der erste Schritt auf dem Weg zur Veränderung. Die Alternativen zum Kapitalismus sind schon lange bekannt, aber stürzen lässt er sich nur, wenn sich genügend Leute zusammenschließen.
Der kleine Mann hat nur die Wahl zwischen kleiner Zwerg oder großer Zwerg, aber er wird immer ein Zwerg bleiben.
Es ist wie in anderen Bereichen.
Nimm zum Beispiel den Sport. Wenn du grob gesagt in der ein passabler Kreisklassenspieler bist, kannst du vielleicht mit viel Engagement auf Kreisliganivau mithalten. Wenn du es dir zur Lebensaufgabe machst, könntest du vielleicht sogar in der Bezirksliga fußfassen. Dann ist aber irgendwann dein Potenzial erschöpft. Du wirst niemals Profifussballer in der ersten Bundesliga unter diesen Voraussetzungen spielen.
Vom Tellerwäscher zum Millionär ist nicht nur ein amerikanischer Traum. Auch hier bleibt es ein Traum, auch wenn vielleicht zwei oder drei User berichten, dass sie es geschafft haben.
Ein Profifussballer wird wahrscheinlich auch behaupten, dass jeder Profifußballer werden kann, wenn er sich ins Zeug legt. Das Problem bei so etwas ist, dass wenn man jemand Erfolgreiches fragt, dieser immer von sich ausgeht.
Gerade für Gen Z ist nicht mehr viel sozialer aufstieg möglich, wird auch immer alles teurer. Löhne steigen aber nicht.,
Richtig. Es wird gesagt, dass wir uns alle mit weniger Luxus zufrieden geben müssen in Zukunft, weil die Ressourcen sich erschöpfen.
Ja.
Wir leben zweifellos in einer Gesellschaft in der es viel einfacher ist bereits vorhanden Reichtum zu vermehren und diesen zu erhalten, als es ist für jemanden ,ohne sehr viel Glück, aufzusteigen.
Ist es nicht normal in dieser Welt, in diesem System irgendwann zu resignieren?
Wenn das erlangen von Reichtum eines deiner Hauptziele im Leben ist, kann das wohl schon passieren ja.
Nicht reichtum, einfach finanzielle sicherheit, was auch eigentlich nicht mehr möglich ist.
Die Welt teilt sich in Besitzende und Besitzlose. Und die Besitzlosen müssen für die Besitzenden arbeiten, welche dafür sorgen, daß das auch schön so bleibt.
Schon Volker Pispers meinte:
Sie bekommen in diesem Land keine demokratische Mehrheit für eine Politik, die 80% der Bevölkerung zugute käme.
Und kurioserweise hat die Tage erst eine Studie ergeben, dass unter der angestrebten Politik der AfD mit ihrem stark ausgeprägten Neoliberalismus die eigene Wählerschaft am meisten zu leiden hätte.
Na dann Prost!
Kann es sein, dass auf dieser Platform viele Boomer sind, für die soziale Aufstieg noch einigermassen möglich war? Und darum verstehen sie diese Frage nicht?