In dem abrahamitischen Religionen sind wir aus Ton oder Erde erschaffen worden, kann man das nachweisen?

11 Antworten

Nein, im Gegenteil. Die Geschichte widerspricht allen bekannten Fakten.

Auch eine Deutung "Mensch besteht aus Stoffen, die in der Erde bestehen" widerspricht der biblischen Geschichte. In all den alten Mythologien, in denen Menschen bzw Lebewesen aus Schlamm/Lehm/Erde erschaffen werden, geschieht das immer direkt. Ohne Evolution, ohne Vorgänger.

Im Gilgamesch-Epos wird Enki von der Göttin Aruru aus Lehm erschaffen. In der sumerischen Mythologie erschafft Enki den Menschen aus Lehm:

Enki griff nach dem Lehm von seinem göttlichen Schenkel und formte aus dem Lehm eine Figur. Erst den Rumpf – ähnlich dem seinen, dann Arme und Beine und schließlich ein Kopf.
Und Enki belebte das jüngste seiner Geschöpfe sogleich, indem er seine eigene Weisheit in das Geschöpf einfließen ließ. Weise, den Göttern ähnliche Wesen hatte nun Enki erschaffen und war besorgt um ihr Geschick.

https://www.die-goetter.de/enki-und-nammu-erschaffen-den-menschen

Und so wird laut Talmud auch ein Golem erschaffen:

Im Talmud (Traktat Sanhedrin 38b) wird die Erschaffung Adams in der Weise beschrieben, dass er wie ein Golem aus einem formlosen Brocken gestaltet worden sei.
Wie er werden alle Golems als aus Lehm geformt beschrieben, und zwar als Schöpfung derer, die als besonders heilig gelten, da ihnen in ihrer Nähe zu Gott seine Weisheit und Kräfte mitgeteilt worden seien.

https://de.wikipedia.org/wiki/Golem

religiöse Narrative waren immer an die Bilder angepasst, die die Menschen verstehen konnten. Es hätte keinen Sinn gehabt, den Leuten etwas von schweren Elementen aus Supernovaexplosionen oder von Mutation, Selektion und Crossover zu erzählen.

Religiöse Narrative wenden sich auch nie an den Verstand als Verarbeitungsziel (der mit seinen Modellvorstellungen nach dem Tod mit dem Gehirn zerfällt), sondern an die Seele, die zur eigenen Wahrnehmung passende Bilder akzeptiert und zur eigenen Entwicklung nutzt.

kann man das nachweisen?

Klar - es steht ja in der "Bibel"

Quatsch - die Erzählungen in der Bibel sind doch nicht wissentschaftlich hinterfragbar. Kein normaler Glaubender nimmt das als Fakten und Christen schon garnicht. Der Autor (die Autoren) der Genesis hat hier wohl alte überlieferte Erzählungen andere "Religionen" übernommen , auch weil er erkannt hat, daß der Mensch von dieser Erde ist und seine Nahrung daraus bezieht; Lehm und Erde sind hier Mataphern, welche sich natürlich die Autoren der Schriften zu hauf bedienten. Nur die Schriftgläubigen sind so dämlich diese wörtlich oder gar "göttlich" zu nehmen.

Ich denke, dass der biblische Schöpfungsbericht kein naturwissenschaftlicher Bericht ist. Die Intention der Autoren war meiner Ansicht nach eine andere. Man muss den Kontext betrachten, in dem der Schöpfungsbericht entstanden ist. Beim Entstehungszeitpunkt waren vermutlich viele Israeliten im Exil in Babylon. Hier lernten sie andere Religionen kennen, in denen z.B. die Sterne Götter waren. Der biblische Schöpfungsbericht hat nun das Ziel zu zeigen, dass die Sterne vom Gott der Bibel geschaffen wurden und somit keine Götter sein konnten. Das Ziel des Schöpfungsberichts ist damit nicht, eine naturwissenschaftliche Erklärung abzugeben, sondern zu zeigen, dass der Gott der Bibel alles alleine geschaffen hat und die Natur oder die Sterne keine Götter sind.

Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.

Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar. Laut vielen evangelischen Kirchen auch.

Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Das kann sich ja maximal auf den physischen Leib beziehen, nicht aber auf den Geist. Geist sind wir, den Körper haben wir.

Abgesehen davon ist das sehr wahrscheinlich nicht wörtlich gemeint. Nähme man das wörtlich, müsste man Ton und Erde durch Kohlenstoff ersetzen. Dass es aber auch dann noch etwas komplizierter ist, verdeutlicht dieses Video:

https://youtu.be/x5rBejolS6s?si=8RvUD14AwJkF5ngE

Gruß Matti


Mayahuel  06.09.2024, 10:07
 Ton und Erde durch Kohlenstoff ersetzen.

Adam war der erste Mensch. Direkt erschaffen, ohne Vorgänger und Evolution.

Laut Talmud wird so auch ein Golem erschaffen:

Im Talmud (Traktat Sanhedrin 38b) wird die Erschaffung Adams in der Weise beschrieben, dass er wie ein Golem aus einem formlosen Brocken gestaltet worden sei.
Wie er werden alle Golems als aus Lehm geformt beschrieben, und zwar als Schöpfung derer, die als besonders heilig gelten, da ihnen in ihrer Nähe zu Gott seine Weisheit und Kräfte mitgeteilt worden seien.

https://de.wikipedia.org/wiki/Golem

Die Mythologie ist nicht im Ansatz zu retten.

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Kuhlmann26  06.09.2024, 11:56
@Mayahuel
Adam war der erste Mensch. Direkt erschaffen, ohne Vorgänger und Evolution.

Auch das ist meines Erachtens nach nicht wörtlich, sondern metaphorisch gemeint.

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Mayahuel  06.09.2024, 12:06
@Kuhlmann26
7 Da machte Gott der HERR den Menschen aus Staub von der Erde und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.

https://www.bibleserver.com/LUT/1.Mose2,7

So wird ein Golem erschaffen.

Der Mensch wird mal am Schluss und nach den Landtieren erschaffen und mal am Anfang vor den Landtieren:

https://images.gutefrage.net/media/fragen-antworten/bilder/550427566/0_full.webp?v=1718997192000

Jôm in der Bibel ist maximal ein 24-Stunden-Tag. Auch dann, wenn man die Genesis für Mythologie hält.

Die 7 Tage der Genesis sind auch die 7 Tage der jüdischen Woche.

Der letzte Tag der Schöpfung gilt bei den Juden als Sabbat, als Ruhetag. Gen 2,8: "Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig; denn an ihm ruhte Gott, ..:"

Jôm im Singular (zB "der dritte Tag") bedeutet im Alten Testament immer nur maximal ein 24-Stunden-Tag.

In der Bibel ist Jôm(Tag) entweder

  • die Zeitspanne zwischen Morgengrauen und Abenddämmerung, die von der Dauer des Sonnenlichtes bestimmt ist. Tag bildet daher den komplementären Begriff zu lajlāh (Nacht).
  • Oder die Zeit von Morgen zu Morgen oder Abend zu Abend (24 Stunden Tag).

Daraus eine beliebige Zeitspanne zu machen, verdreht die Bedeutung, wie sie in der Bibel verwendet wird.

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