Hilft die Windkraftenergie wirklich der Umwelt?

4 Antworten

Von Experte gregor443 bestätigt

Windkraftanlagen töten nicht nur Vögel, sondern vor allem besonders seltene Arten, und natürlich auch seltene Fledermausarten.

Das Problem der von ihnen gelieferten Energie ist nicht nur, dass diese bei Windstille ersetzt werden muss, sondern auch dass diese oft zu stark ist, so dass Windenergie vom Ausland abgenommen werden muss, oft zu negativen Preisen.

Außerdem bewirken Windkraftanlagen eine Häufung von Dürreperioden und Extremwetterereignissen. Die Wissenschaft steht jedoch noch ganz am Anfang, diese Phänomene zu verstehen und zu beschreiben.

 Hier ein paar Links zu der Umweltproblematik, die mit Windkraftanlagen verbunden ist.

https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/700177/Alarmierende-Studien-Windraeder-koennten-Klimawandel-verstaerken-und-Duerren-ausloesen

2019 gingen Meldungen durch die Presse, dass die seinerzeit 1300 auf See und 29000 an Land installierten Windenergieanlagen in Deutschland bereits einen zusätzlichen Temperaturanstieg von 0,27 Grad Celsius innerhalb der letzten fünf Jahre bewirkt hatten. Man berief sich dabei auf Untersuchungen der niederländischen Universität Wageningen. Schon 2004 hatten  amerikanische Wissenschaftler nachgewiesen, dass Windparks das lokale Wetter beeinträchtigen können.
Statt wie politisch gewünscht die globale Erwärmung zu vermindern, heizen Windräder offenbar das lokale Klima auf. Die Harvard-Studie postulierte darüber hinaus noch Effekte auf das gesamte Klima. Windparks können laut den US-Forschern auch größere überregionale Luftströmungen beeinflussen, was zu außergewöhnlichen Dürreperioden, Starkregen und Veränderungen von Tier- und Pflanzenwelt führen kann.
Speziell für Deutschland scheinen sich diese Erkenntnisse anhand des von der Helmholtz-Klima-Initiative jährlich erstellten  Dürremonitors zu bestätigen. Hier zeigt sich in den letzten Jahren eine auffällige Übereinstimmung von besonders trockenen Stellen auf der Landkarte mit der regionalen Verteilung der Windkraftnutzung.

Es gibt auch ein chinesische Studie zum Einfluss von Windkrafträdern auf die Feuchtigkeit von Böden. Gemäß der Studie verringern Windparks die Bodenfeuchte pro Jahr um 4,1 %.

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2215016123000055

>Wind farms dry surface soil in temporal and spatial variation

Hier geht es zu einer niederländischen Studie, wie sich ein geplanter offshore-Windpark auswirken würde.

https://edepot.wur.nl/477812

Zur Luftfeuchtigkeit schreiben die Autoren:

When the wind farms are constructed, the humidity will decrease too (figure 11). This can be explained by the increase in boundary-layer height above the wind parks. This boundary-layer height increase can be explained by the increased turbulence due to turbine rotation (Frandsen et al., 2006). The reduction will be the strongest in summer, but also in winter is a clear effect visible. The moisture content above the windfarms reduces approximately 0.15 g/kg. In summer the effect is stronger, and the decrease in humidity is also visible further from the wind farms. For example, Noord-Holland experiences a humidity decrease of 0.1 g/kg.

Mit der Errichtung der Windparks wird auch die Luftfeuchtigkeit sinken (Abbildung 11). Dies kann durch die Zunahme der Grenzschichthöhe über den Windparks erklärt werden. Diese Erhöhung der Grenzschichthöhe kann durch die erhöhte Turbulenz aufgrund der Turbinenrotation (Frandsen et al., 2006) erklärt werden. Die Reduzierung der Luftfeuchtigkeit ist im Sommer am stärksten, aber auch im Winter ist ein deutlicher Effekt sichtbar. Der Feuchtigkeitsgehalt über den Windparks wird um etwa 0,15 g H2O/kg Luft reduziert. Im Sommer ist der Effekt stärker, und die Abnahme der Luftfeuchtigkeit kann auch weiter entfernt von den Windparks festgestellt werden.

Z.B. in Noord-Holland wird eine Abnahme der Luftfeuchtigkeit um 0,1 g/kg stattfinden.

Zu den Niederschlägen schreiben die Autoren:

Only some detail is visible in both pictures, and that is that above the wind farms the precipitation increases. The largest areas with decrease in precipitation are located south-east of the wind farms and the areas with the largest increase in precipitation are located at the wind farms.

Auf beiden Bildern sind nur einige Details zu erkennen, und zwar nehmen die Niederschläge über den Windparks zu. Die größten Gebiete mit Niederschlagsrückgang liegen südöstlich der Windparks [also auf der Landmasse] und die Gebiete mit der größten Niederschlagszunahme liegen bei den Windparks [also im Meer].

Erschwerend kommt hinzu, dass die niederländische Studie die Auswirkungen der geplanten Anlage noch unterschätzt hat, weil sie die Verhinderung des Aufstiegs von Kondensationskeimen noch nicht quantifizieren konnte.

P.S. Die Qualität einer Antwort erkennt man oft daran, dass sich unter ihr die Midwits und under Midwits tummeln, wie sich die Mäuse unter einer Kornkammer tummeln.


FabianPavian  22.08.2023, 20:10

Danke für den Stern.

Danke an GF sämtliche Kommentare der Midwits und under Midwits gelöscht zu haben.

2

Die Autoren, die hierzitiert werden, Prof. Wade Allison und der Atomphysiker Wallace Manheimer haben beide ihr Leben der Atomkraft und der Forschung daran verschrieben. Wenn die regenerativen Energien diese nun ablösen, verliert deren Lebenswerk seinen ganzen Wert, ist nur noch Übergangstechnologie. Daher haben sie ein Interesse daran die Windkraft auszubremsen.

Über die verschiedenen Todesursachen von Vögeln gibt es bereits eine gute Antwort von @Spikeman197.

Das Problem mit den ausgedienten Rotorblättern besteht und muss noch gelöst werden. Die Giftstoffbelastung der Autoabgase hat aber auch nicht dazu geführt, dass die Gesellschaft wieder zurück auf die Pferdekutsche umgestiegen ist, sondern zu entschwefelten Treibstoffen und Katalysatoren.

Nein, es gibt im Grunde keine Technologie, die der Umwelt wirklich hilft.

Windkraft zu bspw. Gaskraft verhält sich wie Elektroauto zu Verbrennerauto. Es geht um das kleinere Übel. Und hier sind regenerative Energiequellen bereits seit einigen Jahrzehnten die bessere Wahl. Aber niemand sagt, dass auch sie nicht gänzlich ohne Umweltschäden oder gar mit einer generellen Verbesserung der Umwelt einhergehen. Sie schädigen sie nur nicht so sehr wie fossile Energiequellen bei gleichem Nutzen und sind daher zu bevorzugen.

Von Experte Toqiou275 bestätigt

Ja, man kann wirklich ins Grübeln kommen, warum "Factum", laut Selbstbeschreibung "das christliche Magazin zum besseren Verständnis unserer Zeit" hier ein Bullshitbingo der Klimawandelleugnerei, Geschmacksrichtung Anti-Windkraft-Lügenmärchen abdruckt.

Bereits die Vita des Autors ist ein Klassiker:

  • emeritiert aka im Ruhestand,
  • fachfremd experimenteller Partikelphysiker,
  • hat nie zu Energieversorgung geforscht oder veröffentlicht - ausser am Rand in einem Buch, laut dem Radioaktive Strahlung ausser auf den höchsten Leveln nicht nur nicht schädlich, nein nein, sogar vorteilhaft ("beneficial") für das Leben sei.

Mit Veröffentlichung des Artikels in einem ebenfalls fachfremden Medium, ohne jede Gefahr dass Fachleute des besprochenen Gebietes das überprüfen könnten, geschweige denn interner Kompetenz des Mediums, das selbst zu überprüfen... BINGO!

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Inhaltlich geht es nicht über eine Wiederholung altbekannter Mythen hinaus

  • volatil - Nein! Doch!! Oh!!! Mann, wenn das die Enwickler von Windrädern gewusst hätten.... (Ende Ironie.)
  • Erneuerbare können das nicht. Ein Glaubenssatz ohne Begründung - ausser mit Hörensagen von einem weiteren fachfremden emeritierten Teilchenphysiker, über den es im Internet ausser eine paar Lobeshymen auf Klimawandlleugnerseiten nicht mal eine Wikipedia-Seite gibt; Researchgate hat einen Artikel, in dem er echt den Schrägen Schluss zieht, dass fossile Brennstoffe moralisch üerlegen seien, da sie in der Verganganeheit die Menscheit vorangebracht hätten; dazu Artkel über dazu Fusion!!1!!1! als Neue Wunderlösung der Energievesorgung... Kein Wunder, dass den die Klimawandelleugner lieben. m(
  • Rotorblätter lassen sich nicht recyclen - eine Glück, dass Windkraftanlagen halt nicht nur aus Rotrorblättern besthen, und diese insgesamt zu rund 90% recycelt werden können. https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/rotorblattverwertung-von-a-bis-z Gegenüber 0,00% von verbrannten fossilen Brennstoffen. Zusätzlich lassen siuch die Rotorblätter von heutigen Anlagen besser recyclen - und gerade das (wenige) verwendete Balsaholz war eines der Dinge, die sich tatsächlich recylen ließen.
  • Vogeschreddermärchen - darüber haben sich hier schon etliche andere Antworten ausgelassen. Um GRÖßENORDNUNGEN weniger tote Vögel als durch andere Ursachen. Gar keine toten Vögel wäre schön, aber wir leben halt leider in einer realen Welt.

Sollte reichen. Bingo!

Und **plonk**

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Der Stand der Wissenschaft, z.B. beim IPCC zusammengefasst.