Hilfszügel vom Tierarzt empfohlen?
Hey!
Bisher war ich immer Hilfszügel Gegner, habe ich meine Stute nur ein mal die Woche mit Dreieckszügel laufen lassen da meine Reitbeteiligung noch nicht sehr gut Reitet und sich erst mal um sich kümmern kann. Jetzt war sie jedoch lahm seit Wochen und ich habe einen Tierarzt gerufen, der sagte Ausgebunden longieren. Ich war nicht überzeugt und habe mir eine zweite Meinung eingeholt, da hieß es ausgebunden über Stangen longieren. Bisher habe ich ohne jegliche Hilfszügel am Kappzaum über Stangen Longiert.
(Der Grund des lahmens ist laut der zweiten Tierärztin ein Muskel der nicht richtig trainiert wurde ohne Ausbinder und da sie aktuell nicht richtig am zügel geritten wurde, um ihn zu trainieren solle ich Ausgebunden longieren). Momentan komme ich dem nach (mit meinen Dreieckszügeln), habe jedoch etwas Zweifel und würde mir das gerne noch ein paar andere Meinungen anhören, vielleicht sind hier ja auch noch ein paar Tierärzte die mir den Hintergrund erklären können...
LG
8 Antworten
Tierärzte, die das genau wissenschaftlich erklären könnten, haben sicher was anderes zu tun, als auf GF Fragen zu beantworten.
Was möchtest du denn jetzt hören? „Die Tierärzte sind alle inkompetent, mach dein Ding und versuche auf eigene Faust, dein Pferd zu heilen, oder such noch 10 Ärzte auf, bis du einen findest, der ein Rezept nach Deinem Geschmack verschreibt“? Oder gar einfach mit Schmerzmitteln die Symptome übertüncht?
Es gibt keine richtige oder falsche Reitweise, sondern nur gutes oder schlechtes Reiten. Gleiches gilt in meinen Augen fürs Longieren. Wenn deine Tierärzte dir empfehlen, aufgebunden zu longieren, würde ich dir empfehlen, einen FN - Longierkurs zu besuchen, um das Konzept besser zu verstehen. Dazu muß man natürlich aber nicht skeptisch alles abblocken, sondern offen sein, anzunehmen, was gelehrt wird.
Die Kommentare hier kann ich mir schon vorstellen - ändert aber nichts an meiner Ansicht, und FS muß schließlich selbst wissen, was sie tut.
Schönen Sonntag allerseits 🤗
deswegen hab ich kein longierabzeichen. die richtlinie und das wissen stammen aus den 50ern.
Ähem.... es wäre für die Pferde besser, wenn man sie heute noch nach den Richtlinien der 50er ausbilden, dressurreiten und springen, würde. Dann gäbe es nämlich keinen Totilas, keinen Undercover, etc...etc..etc.. und Isabell Werth würde empfohlen, noch mal Nachhilfe im Reiten zu nehmen. Stell dir mal vor, Herr Steinbrecht ist noch viel älter. In den 50er Jahren wurde wesentlich besser geritten als heute. Herr Neckermann war ein vertreter der 50er Jahre.
Sowas habe ich ja noch nie gehört. Aufgebunden trainiert kein Pferd einen Muskel, den es sonst nicht trainiert - nur weil der Kopf runter geschnallt wird, arbeitet die Muskulatur nicht plötzlich richtig. Welcher Muskel soll das bitte sein, der so trainiert wird?
Einfach Hilfszügel drauf klatschen behebt das Problem nicht. Ich würde einen Osteopathen holen, der das Pferd einmal durchcheckt und dir einen vernünftigen Trainingsplan mitgibt - die meisten Tierärzte haben vom Training nicht wirklich Ahnung.
Einer der Tierärzte ist Chiropraktiker, weiß also eigentlich ganz genau bescheid. Ich glaube es geht darum das meine Stute den Rücken aufwölbt. Ist auch selbst Reiter und besitzt ein Pferd. Wie der Muskel heißt weiß ich nicht, ist etwas zwei Hände breit hinter Ende des Sattels.
Aber nur weil du auf einmal ausgebunden longierst, wölbt dein Pferd nicht automatisch den Rücken.
Es ist auch ein kompletter Irrglaube, den manche wirklich noch vertreten, dass das Pferd ausgebunden auf einmal perfekt läuft. (Über den Rücken, schön locker, etc.)
Der Kopf ist vielleicht in einer Position die richtig aussieht, jedoch heißt das nicht, dass das Pferd auch richtig läuft.
Wenn du richtig longieren kannst, dann brauchst du auch keine Hilfszügel verschnallen.
Das der Rücken hochkommt bzw aufgewölbt wird, hat was mit der Bauchmuskulatur zu tun - nicht mit den Muskeln oberhalb der Wirbelsäule. Deswegen kann ich mir irgendwie nicht so ganz vorstellen, was der Tierarzt meint.
Nur weil der Kopf runtergeschnallt wird, wölbt sich nicht der Rücken auf. Dann latscht dir dein Vierbeiner eher auf der Vorhand rum, aber den Rumpftrageapparat und die Bauchmuskulatur trainierst du damit nicht. Longieren über Stangen ist nicht verkehrt, allerdings bitte wie bisher am Kappzaum und ohne Hilfszügel. Seitengänge an der Hand wie beispielsweise Renver, Traver, Schenkelweichen etc trainiert über die Verbindung der Adduktoren mit den Bauchmuskeln eben diese, dosiert Galopparbeit ebenfalls.
Mit 5 Minuten Trab beginnen, 1-2 Stangen, Woche für Woche die Dauer des Longierens Minutenweise erhöhen. Sobald das Pferd anfängt zu stampfen oder verbrauchende Bewegungsmuster entwickelt, war es zu viel und die Muskulatur ist ermüdet. Eine Lahmheit aufgrund mangelnder Bauchmuskulatur ist mir aber noch nie unter gekommen... eher, weil durch falsche Bewegungen im Endeffekt Überlastungen entstanden sind und sich das Ganze dann als Sehnenproblematik äußert
Eigentlich sind wir ohne Hilfszügel so weit gewesen das sie insgesamt 20 Minuten lang über 4 Trabstangen getrabt ist. Nachvollziehen kann ich die Anweisung Hilfszügel zu nutzen auch nicht... Und sie wurde locker Schritt Trab und Galopp geritten als das lahmen anfing, also Überbelastung sicher nicht, dazu ist sie seit 8 Jahren unterm Sattel und hat schon deutlich mehr geleistet.
Er hat eher massiert und Muskeln gedehnt da der Muskel den ich jetzt trainieren soll verspannt war. Und ich habe ja extra zwei Tierärzte um rat gebeten, aber beide sagten das gleiche... Ich weiß nicht ob es sinn macht noch einen Tierarzt kommen zu lassen, dazu ist das momentan finanziell auch nicht wirklich drin nochmam 100€ da zu lassen durch die Chiropraktische Behandlung und andere Wehwehchen die gerade genug kosten...
Ich habe dir per PN doch den wissenschaftlichen Beweis zukommen lassen, dass beim Longieren mit Hilszügel, die Muskeln aktiviert werden, die das Pferd braucht. (Sofern man es richtig macht..)
Nicht alles war früher besser, aber auch nicht alles war schlechter...
Deine bisherige Methode ist ja jedenfalls offensichtlich nicht erfolgreich. Da würde es sichtlich anbieten, die Konzepte von 2(!!!) Tierärzten (!) zu befolgen, statt auf alternativen Methoden beharren zu wollen.
Hört sich wirklich seltsam an. Hast du schon mal einen Ostheopaten dazu geholt? Die kennen sich mit dem Reiten, bzw. Arbeiten des Tieres mehr aus (wage ich mal zu behaupten).
Zurück zu deinem Problem. Es ist gut möglich, und auch wahrscheinlich, dass dieser Muskel nicht richtig trainiert wurde. Die Lösung mit den Hilfszügeln finde ich insofern soweit nicht gut, da diese Hilfsmittel das Pferd in eine Position „zwingen“. Dabei sollte das Pferd (und der Reiter) lernen, sich korrekt zu trainieren. Kein Hilfszügel der Welt kann das Pferd so gut trainieren wie ein guter Reiter selbst. Demnach würden nochmals gute Unterrichtseinheiten mehr helfen.
Der eine Tierarzt ist Chiropraktiker und Reitet auch selbst. Ich nehme auch Unterricht und ganz kurz bevor das lahmen so angefangen hat lief sie das erste mal super über den rücken, am Zügel usw. Das hat mich total verwundert!
Also sowas habe ich noch nie gehört - ist ja iwie den Teufel mit dem Belzebub austreiben... Es hält sich natürlich vielerorts die Meinung, dass Ausbinder den Rücken trainieren, gerade auch unter Reitern, bei denen es schnell gehen soll u. möglichst einfach. Dass aber TA sowas empfehlen, klingt komisch, da es wenig bis keinen Sinn ergibt. Vor allem, wenn ein Muskel bereits verspannt u. in Mitleidenschaft gezogen ist, was soll da eine starre Haltung verbessern?
Wäre es mein Pferd, ich würde keinesfalls, Ausbinder ran machen u. würde einen guten Ostheo ran lassen.
Der eine Tierarzt ist ja auch Chiropraktiker. Mich hat das alles echt gewundert da ich eigentlich dachte sie wäre gut genug trainiert, ohne Hilfszügel am Kappzaum. Der Muskel liegt etwas zwei Hände breit hinter ende des Sattels und das Lahmen tritt nur mit Reiter Gewicht auf, da aber dann sofort. Da der Muskel nicht trainiert ist hat meine Stute Probleme mit dem Reitergewicht unter zu treten sagte er.
Der Muskel tut dem Pferd weh, nicht? Ergo sollte der erstmal wieder locker und auf "Normalzustand" gebracht werden. Klar ist doch, daß alles, was eine, nennen wir es unflexible Haltung, fördert nicht dazu beiträgt, dass das Pferd locker läuft u. (sich) loslässt... ich weiß nicht, ob du Sport machst, aber wer schon mal versucht hat mit schmerzhaft verspannter Muskulatur zu trainieren, merkt sehr schnell, dass das nicht viel bringt. Vor allem - als Mensch kannst du drüber gehen, weil du weißt, es wird besser. Ein Tier macht das nicht, ausser es wird gezwungen. Und daraus resultieren dann gerne mal Fehl- u. Schonhaltungen.
Wäre es mein Pferd, dann würde ich erstmal alles dran setzen, es locker zu bekommen. Wie schon geschrieben Ostheo (Chiropraktiker ist ja eher für Einrenken u. Co. zuständig, nicht unbedingt für Muskelthematiken) oder Physio holen, auch nochmal den Sattler drauf schauen lassen.
Wenn das Pferd wieder locker u. entspannt laufen kann, dann kann man gezielt Muskeln aufbauen. Ob du das dann mit Hilfszügeln machst oder nicht, ist deine Entscheidung.
Ja, Sattler kam sofort und sagte der liegt noch gut. Hat die etwas festen Polster gewechselt, meinte aber wirklich nötig wäre es nicht gewesen aber falls sie wirklich so extrem sensibel ist, wollten wir es versuchen. Auf seinen rat auch ein Gelpad gekauft.
Also ich weiß leider nicht was das für ein Tierarzt ist, aber an mein Pferd würde ich den vermutlich nicht lassen auch deiner Schilderung.
Mit einem Ausbilder trainierst du keine Muskeln sondern zwingst das Pferd in eine unnatürliche Haltung in der es sich verspannt.
Longieren über Stangen ist prinzipiell ein guter Ansatz um Verspannungen zu lösen und die Hinterhand zu trainieren aber bitte nicht mit Ausbindern, es gibt da ein schönes Zitat: "Ausbinder gehören in die Hände von Profis und die brauchen sie nicht." das gefällt mir nach wie vor sehr gut und beschriebt es in meinen Augen treffend. Dabei würde ich aber folgendes raten: lass das Pferd nicht die ganze Zeit über Stangen gehen, irgendwann ist Kraft und Konzentration raus und es kann sich wieder verspannen. Mache viele Handwechel und Kurven, gehe ruhig auch ein Stück mit un variiere den Longierkreis, dann wird dem Pferd auch nicht Langweilig und es verliert nicht die Lust.
deswegen hab ich kein longierabzeichen. die richtlinie und das wissen stammen aus den 50ern.
der tierarzt ist nicht inkompetent, sondern er weiss es nicht besser und er sollte sich mal fortbilden. münchhausen hat sich an den eigenen haaren aus dem sumpf gezogen. jeder andere, der das probiert, wird leider ertrinken. ich würde in dem fall vorschlagen, laut um hilfe zu rufen.