Longieren mit kappzaum und Ausbildern?

Hier ist ein Bild meines kappzaumes - (Ausbilder, longieren, kappzaum)

4 Antworten

Kann man schon, wird aber überflüssig. 

Aus meiner Sicht ist ein Kappzaum elementar zum Longieren - mit Trense macht man das Maul dauernd stumpf und kann das Pferd nicht biegen, mit Halfter fehlt jede Einwirkung. 

Ein Kappzaum dagegen wirkt auf die gesamte Wirbelsäule ein, d.h. man kann damit das Pferd hervorragend biegen, was wiederum enorm wichtig für die Kreislinie ist. 

Spar dir die Ausbinder (die verursachen sowieso fast nur Folgekrankheiten und bringen rein gar nichts), lerne reelles longieren (ein guter Anfang wäre der Longenkurs von www.wege-zum-pferd.de), und dein Pferd bleibt damit wenigstens gesund. 

Ist das Pferd gestellt und gebogen auf der Zirkellinie, wird es von selbst eine gesunde Haltung einnehmen. Ein Ausbinder würde hier jetzt nur den Kopf in eine Position zwingen, die nicht erarbeitet wurde und damit nicht reell ist und entsprechend schädlich. 


Viowow  04.04.2016, 11:30

ich kenn auch erfahrene dressurreiter... würd ich keine von an meine pferde lassen.... und das sind "nur ponys"....

Baroque  04.04.2016, 12:59
@Viowow

Ich kenne auch genug erfahrene Dressurreiter, die ohne Ausbinder arbeiten (diejenigen, die nicht an der Maschinerie verdienen müssen und "wertlose" Pferde produzieren, wenn die auch nur wenige Monate zu spät an Ausbildungspunkt xy ankommen). Deren Pferde laufen auch langfristig schöner.

Ich bin derzeit auf der Suche nach jemandem, der mir ein Video eines sich mit Ausbindern so nah am korrekten wie möglich zur Verfügung stellt, damit ich mal ausprobieren kann, ob man per Motion Tracking den Laien verständlich machen kann, wie man sieht, dass die Bewegung komplett falsch rum durch die Wirbelsäule schwingt.

Ein guter Anhaltspunkt, den man dazu hernehmen kann, ist der Hüftbeinhöcker. Bei einem korrekt gerittenen Pferd oder einem ohne Ausbinder longierten oder einem sich frei bewegenden Pferd begleitet der das vor schwingende Hinterbein, indem er einen kleinen Bogen unter seiner Neutrallage durch beschreibt. Bei einem Pferd, das zu sehr auf der Vorhand geritten wird oder Ausbinder drin hat (egal, wie lang verschnallt) oder einem kranken Pferd, höpst er oben drüber und entsprechend schwingt die ganze Wirbelsäule genau entgegen der natürlichen und gesunden Bewegung.

Baroque  04.04.2016, 13:05
@Baroque

Ooooops, da ist mir ein Satz missraten: Ich brauche ein Video von einem Pferd mit Ausbindern, das nicht eh ganz offensichtlich falsch läuft, sondern wo es noch Menschen gibt, die meinen, das würde doch eigentlich ganz passabel laufen, warum mir das nicht gefällt.

Punkgirl512  04.04.2016, 10:34

heißt trotzdem nicht, dass kopf unten reell ist. der besagte Longenkurs kostet 45 euro und iat wirklich gut. mit Geld zurück Garantie! schau es dir an, lerne dein Pferd anatomisch korrekt zu longieren und du brauchst keinerlei hinderliche Ausbinder mehr zum longieren, die dem pferd eh nur schaden. du bringst es in eine gesunde Haltung, ist das nicht viel mehr wert? und es ist nichtmal schwer! und teuer auch nicht!

Viowow  03.04.2016, 23:08

washington01, wenigstems formulierst du es richtig: DU brauchst die ausbinder. weil DU anscheinend keine lust hast, dich zu informieren und dein pferd reell zu arbeiten. schade für dein pferd. erkläre mir, wie soll dein pferd die muskeln aufbauen, die es braucht, um den kopf an der position zu halten, wo du sie für richtig hälst? wie soll dein junges pferd ins gleichgewicht kommen, wenn du ihm seine balancierstange(den hals) runterbindest? warum hat dein pferd den kopf oben? weil du nicht korrekt und reell arbeitest...

Washington01 
Beitragsersteller
 04.04.2016, 15:39

Ist das stellen nach unten, so dass das Pferd den Hals rund macht dann auch schlecht?

Punkgirl512  04.04.2016, 15:44
@Washington01

Durch einen Ausbinder ja, denn dabei fixiert man den Kopf. Und arbeitet das Pferd von vorne nach hinten - wenn man sich die Stellung und Biegung erarbeitet, gibt sich die Kopfposition des Pferdes von ganz alleine, weil das innere Hinterbein vernünftig unter der Schwerpunkt fußen kann. Ist das Kopf zuerst mittels Ausbinder dorthin gezogen und nicht gearbeitet, kann das Hinterbein nicht unter den Schwerpunkt treten, sondern nur dran vorbei. Nix da mit Lastaufnahme.

Nur weil der Kopf unten ist, läuft das Pferd nicht reell über den Rücken. Erarbeitet man sich die Kopfposition durch das korrekt vorschwingende Hinterbein, arbeitet man von hinten nach vorne. Das Erarbeiten das Stellung und Biegung beginnt vorne am Kopf - geht dann zur Schulter und dann zur Hinterhand, welche wiederum für die Selbsthaltung verantwortlich ist.

Also: Nein, Hals rund und Kopf runter ist nicht schlecht - aber es ist das Ergebnis und nicht der Weg.

Washington01 
Beitragsersteller
 04.04.2016, 07:51

Das kommt daher dass von oben keine Hilfen kommen, wenn ich die ausbinder locker habe lehnt er sich schön daran an. Es ist ein junges Pferd und so wurde es mir von sehr erfahrenen Dressurreiterin beigebracht

Washington01 
Beitragsersteller
 03.04.2016, 20:40

Bei meinem Pferd brauch ich ausbinder, da er sonst den Kopf zu weit oben hat.. Zudem ist er noch sehr jung! Würde man die ausbinder dann unten in den Linken und rechten Ring tun?

Punkgirl512  03.04.2016, 20:50
@Washington01

Nein, braucht es nicht ;) Man muss sich das nur erarbeiten - die Kopfposition ist doch nicht alles. Dann hat das Pferd den Kopf unten - toll, kann dadurch, dass es vorne fixiert ist, die Hinterhand nicht mehr unter den Schwerpunkt bringen und entsprechend kein Stück den Rücken aufwölben.  Außerdem kannst du damit keine Biegung erarbeiten - ohne Biegung fällt ein Pferd auf die innere Schulter auf dem Kreis, wie ein Motorrad. Dass das nicht gut für die Gelenke ist, sollte klar sein. Ausbinder hindern das Pferd aber daran, die innere Schulter anzuheben, weil der Kopf bereits fixiert ist. 

Ausbinder verursachen Halswirbelarthrosen - und: Was hat das Pferd denn durch die Ausbinder gelernt? Nichts, rein gar nichts. Ausbinder raus, Pferd läuft wieder mit der Nase hoch oben. Hat also nix gelernt. 

Und gerade am Kappzaum ist es so easy, das Pferd in eine gute, gesunde und reelle Haltung zu bekommen, gerade auch junge und unversaute Pferde, das ist wirklich kein Meisterwerk. 

Klick dich mal hier ein wenig durch: 

http://www.wege-zum-pferd.de/inhalt/#longieren

was soll das bringen?
kapzaum ist nicht nur angenehmer furs pferd, sondern die einzige möglichkeit , das pferd korrekt zu stellen und biegen, ohne draufzusitzen.
ausbinder sind starr. da ist dann nichts mehr mit stellen und biegen....


Washington01 
Beitragsersteller
 04.04.2016, 07:27

Ok, danke! Werde es mal so probieren

Mit Ausbilder ja, vorausgesetzt, er versteht was davon. Viele können heute ja nicht mehr longieren, sondern nur angeleint laufen lassen oder zentrifugieren. Früher hatte man an der Longe all das erarbeitet, was man später reiten wollte. So konnte man erst mal sehen und beurteilen, wie sich das Pferd in der neuen Lektion bewegt und konnte dem Pferd ermöglichen, neue Bewegungsabläufe ohne Gewicht am Rücken zu erlernen.

Mit Ausbindern sollte man grundsätzlich gar nichts machen. Die bewirken nur eine optisch vorgetäuschte Haltung, die ähnlich aussieht wie eine gute Traghaltung, aber nur ähnlich. Wer sich mit Biomechanik auskennt, sieht, dass die Bewegungen völlig falsch durch den Rücken laufen und eben das Pferd, um eine korrekte Traghaltung zu erlernen genauso komplett neu lernen muss als wenn es mit rausgedrücktem Unterhals und weggedrücktem Rücken läuft. Der Ausbinder nützt absolut null, außer man hat keine Ahnung von Biomechanik und lässt sich von der grob ähnlichen Form täuschen. Zudem verursachen sie Halswirbelarthrosen, also nicht mehr zu behebende Schäden zwischen dem 6. und 7. Wirbel. Leider ist dies noch relativ unbekannt, da man keinen Nachweis per Röntgen führen kann, weil das Schulterblatt davor ist. Die Tierärzte, die sich auf manuelle Therapien spezialisiert haben, kennen das, weil sie es spüren bei ihrer Befundung.

Ansonsten ja: in einen Trensenring eine Longe mit ihrem Gewicht einhängen, verdirbt das Pferdemaul für die reiterlichen Hilfen. Also selbst, wenn sich das Pferd gegen die doch recht grobe Einwirkung (zur Kraft in der Hand muss man ja noch das Eigengewicht und die Schwingung der Longe rechnen) nicht wehrt, braucht man sich nicht wundern, wenn man beim Reiten viel in der Hand hat, weil das Pferd bei wenig sagt "hat eh nix zu bedeuten" (könnte ja auch ein Schwingen der Longe sein).

Außerdem: Wenn man von unterhalb des Pferdekopfes aus dirigiert, sollte man am Nasenbein führen, von oberhalb am Unterkiefer - um das Risiko zu mindern, dass sich das Pferd verwirft. Das heißt, die viel sauberere Einwirkung hat man, wenn man selbst am Boden steht, über den Kappzaum.

Kann man, macht aber keinen Sinn. Für das Pferd ist es unangenehm und schädlich, egal ob die Ausbinder am Kappzaum sind oder am Gebiss - das ist vom Regen in die Traufe. 

Richtig longieren lernen würde helfen. Dazu empfehle ich dir den Longenkurs von Babette Teschen.