Haben Christen 3 Götter?

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In den Anfängen des Christentums, als verschiedene Leute den christlichen Glauben auch unter den Heiden verbreiten wollten, standen sie in Konkurrenz zu anderen Religionen und deren Götter. Mit dem, was Jesus von Nazareth eigentlich war, nämlich ein Menschensohn, wie er sich selber bezeichnete, der eine Lehre vom guten Zusammenleben und inneren und äußeren Frieden verbreitete, konnte man aber gegen die Götter der anderen Religionen und deren Macht nicht so recht anstinken. Daher fand letztlich aus Marketinggründen eine zunehmende Mythologisierung und Überhöhung statt.

Paulus erfand die Heilslehre, um die Menschen von ihren Sünden reinzuwaschen, es wurden billige Begräbnisse ohne teure Zeremonien und Grabbeigaben gestattet, es wurde ein Leben nach dem Tode versprochen, Jesus wurden viele Wundertaten zugeschrieben und letztlich wurde er selber zum Gott erhoben, um damit andere Götter ersetzen zu können. Das hat dann auch funktioniert und viele Heiden tauschten ihre bisherigen Götter gegen den Gott Jesus aus. Schon aus dem 2. Jahrhundert sind Zeugnisse überliefert, dass Jesus als Gott verehrt wurde. Beim Konzil zu Nicäa 325 wurde das Dogma, dass Jesus Gott sei endgültig von den römischen Katholiken festgezurrt und konnte mit der Macht Kaiser Konstantins im Rücken durchgesetzt werden und diejenigen, die dieses weiter ablehnten, wurden verfolgt und gegebenenfalls als Häretiker getötet.

Später, so im 3. und 4. Jahrhundert merkten dann aber die dann schon herrschenden Katholiken, dass sie ein theologisches Problem mit Jesus als Gott bekamen, denn dadurch wurde der christliche Glauben zunächst mal eine Polytheistische Religion. Das durfte aber nicht sein, weil man sich mit dem Monotheismus ja gerade von den ganzen anderen polytheistischen Religionen abheben wollte.

Die Lösung fanden dann die römischen Katholiken darin, die Trinität zu erfinden. Die Trinität lehrte zum einen, dass es nur einen Gott gibt, ließ aber dennoch den Freiraum, Gott und Jesus als Götter zu sehen. Entsprechend der antiken Tradition wurde als drittes dann noch der Heilige Geist dazu genommen, da die Dreiheit auch in anderen Religionen eine heilige Angelegenheit war.

Unter den Frühchristen gab es aber eine ganze Reihe von Bischöfen, die die Trinität für ziemlich unlogischen Blödsinn hielten. Darüber wurde daher bei den Konzilien im 3. und 4. Jahrhundert heftig gestritten. Als dann aber durch Kaiser Konstantin die römischen (katholischen) Christen die Oberherrschaft und die Macht erhielten, ihre Vorstellungen von Trinität und Jesus als Gott durchzusetzen, nutzen sie diese Macht auch und verfolgten alle, notfalls mit Mord, die sich dem katholischen Dogma von Jesus als Gott und der Trinität widersetzten. Deren Schriften wurden zusätzlich systematisch gesucht und vernichtet.

Es gibt jede Menge Versuche, diesen Irrsinn der Trinität irgendwie so hinzudrehen, dass die Gläubigen irgendwann mal glauben, das ganze verstanden zu haben oder zumindest Ruhe zu geben, weil sie aufgehört haben, darüber nachzudenken. Einige dieser Versuche, die Trinität plausibel zu machen, sind auch hierzuforum immer wieder nachzulesen.. Bei genauerer Untersuchung dieser Argumentationen erkennt man aber regelmäßig, dass das irgendwelche Vergleiche sind, die an mindestens einer Stelle kräftig hinken.

Die einzige wirklich ernstzunehmende Erklärung für die Trinität steht im katholischen Katechismus Nr 237:
"......Aber sein innerstes Wesen als heilige Dreifaltigkeit stellt ein Geheimnis dar, das der Vernunft nicht zugänglich ist..."

Hier wird klar festgestellt, dass die Idee der Trinitität keiner Überprüfung mit Verstand und Logik standhalten kann. Letztlich gilt dann der typisch katholische Grundsatz, der an anderer Stelle im Katechismus festgehalten ist, dass dieses Dogma schlichtweg geglaubt werden müsse, weil Papst und Bischöfe das so befehlen und es dem einfachen Gläubigen nicht zustehe, dieses Dogma mit seinem eigenen Verstand zu hinterfragen.

Wagen es katholische Theologen, die Trinität zu hinterfragen oder anzuzweifeln, hat die Kirche zwar nicht mehr die Macht, diese zu exkommunizieren, ermorden zu lassen oder selber auf den Scheiterhaufen stellen zu lassen, trifft solche Theologen dennoch bis heute die volle Härte des katholischen Kirchenrechtes.

So schrieb z.B. die katholische Theologieprofessorin Uta Ranke-Heinemann:

„Mit ihren »drei Personen« des einen Gottes schufen sich die Christen nie zu lösende Denkprobleme gegenüber dem Monotheismus der Juden. Aber den Christen ist eine gedankliche Unlösbarkeit und eine unlösbare Gedankenlosigkeit nur Beweis ihres größeren Glaubens. Und evangelische und katholische Theologen gleichermaßen haben alle Hände voll zu tun, zu erklären, das der Begriff »Personen« bei der Dreifaltigkeit nicht in dem Sinne von »Personen« zu verstehen ist, wie ihn jedermann sonst von »Personen« versteht. Dass an einer Dreifaltigkeitslehre, die fast alle Menschen dahingehend missverstehen, dass es sich doch um drei »Personen« handelt, dass an einer solchen Lehre vielleicht etwas nicht stimmt, dieses Zugeständnis wird man von den Theologen vergeblich erwarten.“

Der Theologe Heinz-Werner Kubitza schrieb:

"Jesus kannte keine Trinität, erst recht nicht mit ihm selbst als trinitarischer Person. Die Ausbildung der Trinitätslehre ist religiöse Lyrik, erdichtet aus spekulativer Fantasie ebenso wie aus theologischer Notwendigkeit. Die Gottesvorstellung Jesu war dagegen einfach und klar, es war (und ist noch heute) die Vorstellung jedes frommen Juden, der neben Gott keinen Platz für irgendwelche Nebenherrscher kennt, mögen sie noch so dreieinig sein."

Karlheinz Deschner schrieb zur Trinität:

"Das ganze erste Jahrhundert kannte keine christliche Trinität. Wohl aber gab es eine Fülle von Götterdreiheiten: die Apis-Trinitätslehre und die Sarapis-Trinitätslehre, die Trinität der Dionysosreligion, die kapitolinische Trias, Jupiter, Juno, Minerva; es gab den dreimal großen Hermes, den dreieinigen Weltgott, von dem man glaubte, er sei »allein ganz und dreimal einer«, um aus der Vielzahl antiker Trinitäten nur einige zu nennen."

Nun, zunächst einmal müssen wir festhalten, dass es "die Christen" nicht gibt. Die Christenheit ist aufgesplittert und unzählige Sektionen und Glaubensgemeinschaften, und alle lehren etwas anderes.

Das Problem ist: Jeder nimmt ein paar Bibelverse, deutet sie so-und-so, und das ergibt natürlich ein anderes Bild, als wenn ein anderer etwas anderes daraus herausdeutet.

In Wirklichkeit muss man die Bibel als Ganzes nehmen, und ihren Gesamtkontext in Betracht ziehen. Mit vorgefassten Meinungen an die Sache heranzugehen, bringt dabei überhaupt nichts. Es darf nicht darum gehen, was WIR wollen oder nicht wollen, sondern darum, was Gott will. Er ist der Verfasser seines Wortes, der Autor, und wir müssen die Dinge so sehen, wie er sie gemeint hat, nicht eigene Ideen und Vorstellungen hineininterpretieren.

Wenn wir die Bibel in ihrer Gesamtheit nehmen, dann scheint es einen tiefen Bruch zwischen den Hebräischen Schriften und den Griechischen Schriften zu geben. Man hört, dass Leute sagen: Der Gott des Alten Testaments war ein Gott der Rache, der des Neuen Testaments ist ein Gott der Liebe. Solche Aussagen zeigen, dass diese Menschen die Bibel und damit letztlich Gott selbst nicht verstanden haben.

Wenn die ganze Bibel von Gott inspiriert ist, und wenn sie die Wahrheit über Gott enthält, dann kann und darf es keinen Bruch zwischen den einzelnen Teilen geben - das gebietet die Logik und der gesunde Menschenverstand. Um das zu erkennen, muss man nicht studiert haben. Das Gottesbild kann und darf sich nicht ändern, ansonsten stimmt etwas nicht.

In den Hebräischen Schriften treffen wir auf einen monotheistischen Gott, also einen einzigen Gott (keine Dreieinigkeit). Der Name dieses Gottes ist Jehova (JHWH), und dieser Name kommt rund 7000 Mal in der Bibel vor, mehr als jeder andere Name! Das zeigt, wie wichtig Gottes Name ist, und es zeigt uns auch, dass es sich bei Jehova um einen persönlichen Gott handelt (nicht um einen unpersönlichen "Herr").

Allein dieser Umstand schließt aus, dass später plötzlich eine Dreieinigkeit vorhanden sein soll, und auch Versuche, in die Hebräischen Schriften eine Trinität hineinzulesen, scheitern. Es bleibt dabei: Gott ist einer, und sein Name ist Jehova.

Passt denn das, was Jesus lehrte, dazu? Voll und ganz! Schau mal hier:

(Johannes 14:28) ... denn der Vater ist größer als ich.

Jesus als "Sohn Gottes" hat an keiner Stelle behauptet, Gott gleich zu sein oder gar selbst Gott zu sein, auch nicht Teil einer Gottheit. Vielmehr hat er sich als "Sohn Gottes" bezeichnet, und die Bibel erwähnt auch an anderer Stelle die "Söhne Gottes": Es sind die Engel. Jesus war also eine mächtige Geistperson, ein Engel, der im Himmel lebte, und dann von Gott zu uns auf die Erde geschickt wurde.

Passt dies mit all dem zusammen, was wir in den Evangelien, den Briefen und der Offenbarung lesen? Ja! Lies doch die Griechischen Schriften (von manchen auch "Neues Testament" genannt) unter diesem Aspekt einmal durch und achte auf alles, was für diese Sichtweise spricht, du wirst überrascht sein! Es gibt unzählige Stellen, die Sinn machen, wenn man Jesus nicht als Teil einer Dreieinigkeit sieht, und man beginnt die Bibel plötzlich besser zu verstehen.

Es gibt nur einen Gott,

und der ist der Schöpfer von allem was ist im Sichtbaren wie im Unsichtbaren Bereich.

Er wird auch eines Tages alle Menschen richten nach seinem Wort.

er kam in die Welt und die Welt hat ihn nicht aufgenommen.

Wer ihn aber aufnimmt, dem gibt er die Kraft seine Kinder zu sein.

Nein! Einen Gott der sich auf drei verschiedenen Arten den Menschen gezeigt hat, bzw. zeigt!

Christen glauben an nur einen Gott. Ich habe mal folgendes Beispiel gehört: Sieh Dir deinen Zeigefinger an. Es ist EIN Finger. Aber er hat Gelenke und wenn man den Finger beugt, dann kann man DREI Teile erkennen. Oder das Beispiel H2O: Das kann fest, flüssig und gasförmig auftreten, ist aber immer H2O.